-Kapitel15-

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Ein und Aus. Ein und aus Atmen. Ich musste es mir sagen. Ich musste durchhalten. Ich musste es für mich selbst tun. Ihm jetzt eine reinzuhauen wäre nicht vorteilhaft. Ganz und gar nicht und trotzdem machte mich sein selbstgefälliges Lachen wütend. Eine Situation, die mir eigentlich bekannt vorkommen sollte, es aber längt nicht wahr. Die letzte Stunde und Tage waren so schnell vorbei gegangen. Der Tag als ich das erste Mal wieder Sonne spüren konnte. Drei Tage war es nun schon her. Oliver war in diesen Tagen nicht dagewesen. Eine erdrückende Ruhe kehrte ein. Komisch, oder? Obwohl ich ihn nie zu Gesicht bekam, hatte ich mich - Nein Stopp, gewöhnt ist das falsche Wort. Abgefunden ebenfalls. Es fehlte ein Wort. Ich war komplett allein und könnte tun und lassen was ich wollte. Es beschränkte sich auf die gleiche Routine wie davor. Doch jetzt war er wieder da. Als ich gerade ein neues Buch holen wollte hörte ich die Schritte. Ich trat hinaus. Oliver holte sich ein Becks Bier aus dem Kühlschrank und schaltete den Fernseher an, als ich um die Ecke kam. Ich wollte nicht mit ihm reden, doch ich musste mich Widerwillens umdrehen, als ich seine Stimme hinter mir vernahm." Hast du mich vermisst?" und was ich dann tat konnte ich nicht verstehen. Eine Reaktion meines Körpers auf diese Worte. Ich drehte mich um und stapfte mit starken Schritten auf ihn zu. Seine Augen verzogen sich für eine Sekunde vor Überraschung. ich blieb nah vor ihm stehen und sagte mit so viel würde die mir noch blieb. "Nein" oder jedenfalls war dies mein Plan, denn seine Arroganz brachte mich wortwörtlich zum Weinen. Ich war einer dieser Menschen, die vor Wut losweinten und somit glich mein Nein eher einem Schluchzer. Ich stoppte schüttelte den Kopf drehte mich um mit bebenden Händen. Wieso musste ich es alles schlimmer machen? "Hey ich rede mit dir." Ich drehte mich um. Das Lächeln war noch immer auf seinen Lippen. Geradezu höhnisch. Ja er verhöhnte mich. Ich schluckte mein Stolz hinunter. Er schaute mich noch immer an. Ich wagte nicht zu atmen. Sein lächeln verschwand langsam, während er sich umdrehte und sagte: „Ich wollte dich nur fragen, ob du dich zu mir gesellen wirst."

"Nur über meine Leiche." murmelte ich als ich in mein Zimmer stapfte.

Ich wünschte ich könnte behaupten, dass ich mich nie zu ihm setzte. Ungefähr eine Woche nach diesem Gespräch hörte ich die Stimme von Gollum über die großen Lautsprecher. Ich schritt langsam in das Wohnzimmer. Er hatte mich komplett in Ruhe gelassen. Wir sahen uns jeglich wenn wir uns auf dem Weg zur Küche trafen. Als ich mich an das Ende des Sofas setzte, spürte ich direkt seine Blicke auf mir. Ich saß so weit weg wie möglich von ihm entfernt. Er hatte seine Beine, in seiner Jogginghose, ausgestreckt. Sein Körper lag entspannt auf einem riesigen Sofa Kissen. Sein Kopf lag auf seiner Brust. er schwing ein Glas voller Whiskey mit Eiswürfeln. Das klirren der Eiswürfel ließ mich für eine Sekunde zusammenzucken. Ich richtete meinen Blick auf den riesigen Bildschirm und versuchte zu versinken. Zu versinken in der Geschichte von Frodo Beutlin und seinem Weg Gefährten Sam. Doch ich konnte es nicht. Ich spürte wie er mich anstarrte und dann kam diese Stimme in meinem Kopf ,die mir befahl sich umzudrehen. Eine Reaktion auf meine Gedanken war, dass ich mich zu ihm umdrehte. Ich blickte in seine. Er in meine. "Du hast es dir anders überlegt." Ich zuckte mit meiner Augenbraue: „Ja, kann sein." "Willst du probieren?" Er hob das Glas in meine Richtung. Ich schnaubte und sagte "Nein." in einem sarkastischen Ton. Den Ton den ich unbewusst eingebaut hatte. Ich bereute es. Ich setzte gezwungenermaßen ein "Danke." daran. Mein Blick huschte zu seinem. Er presste seinen Kiefer aufeinander. Sein blick hing nun an dem Bildschirm, doch ich spürte das es etwas anderes war. Bevor ich zu Ende gedacht hatte, hatte ich den Satz schon herausgepresst: " Was ist los?" Er nahm einen Schluck aus seinem Glas. "Du wirst mich immer hassen, nicht wahr?"

Ich wünschte ich könnte sagen, was ich gedacht habe. Ob ich überhaupt was dachte. Ich glaube in dem Moment war alles leer in meinem Kopf. Nur seine Frage war da und dann meine Familie. Mama, Papa, Leni und mein Bruder.

Nun war ich diejenige die ihren Kiefer zusammenpresste. Ich starrte auf Mittelerde, bis meine Augen trocken wurden und ich endlich eine Träne hinunterfallen lassen konnte. Was hat er erwartet? Ich würde ihn hassen. Bis an mein Lebens Ende.

"Ja. Das werde ich."

Promises are forever, arent they?Where stories live. Discover now