-Kapitel 5-

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Hola amigooos. Ja tut mir leid, falls ich Euch auf die Folter spanne, aber ich dachte mir wir müssen auch mal wissen, was in der Außenwelt abgeht:D

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Karl Schuras POV:

25.06.2018 16 Uhr - Polizeirevier Dresden

"Ach kommen Sie. Sie können mir doch etwas sagen." sagte der Jüngling. Karl Schurach sah gestresst auf den jungen Mann, der vor ihm stand. "Zum dritten mal. Ich bearbeite den Fall nicht. Wenden Sie sich bitte an irgendjemand anders, okay?" Das stimmte tatsächlich nicht, denn er war sehr wohl der bearbeitende Komissar, aber er wollte nur gemütlich seinen wahrscheinlich jetzt gerade kalten Kantinen-Kaffee trinken. Herr Gott, er hätte wissen müssen, dass das heute nicht sein Tag wird. Schon beim aufstehen war ihm spei übel und er musste sich 4 Aspirin reinschmeißen. Das Wiesel vor ihm, Karl hatte ihn innerlich so getauft; da er ein schmales Männlein war und sein bleiches Gesicht ihn irgendwie an ein Wiesel erinnerte. Der Junge hatte einen Presseausweis, den er ihm vor 10 Minuten direkt unter die Nase gehalten hatte. Als ob wir im weißen Haus wären. Der Mann, Sebastian von Luxen, schaute ihn etwas enttäuscht an und ließ  seine schmalen Schultern hängen. Karl seufzte auf und trat einen Schritt nach vorne, um ihm aufmunternd auf die Schulter zu klopfen. Die Presse war unerträglich. Überall waren sie und wollten Interviews und Stellungsnahmen, als ob die Polizei und LKA nichts besseres zu tun hätte. Das Wiesel war nicht der einzige Reporter, der ihnen seit Anfang der Entführungen im Nacken saßen. Karl ging durch die kaputte Tür, entlang dem schmalen Gang des LKAs. Bevor ihn eine rundlichere Frau, die ihn schonmal genervt hatte, erkennen konnte stürzte er in den Beratungsraum. Langsam erinnerten ihn diese Reporter an Aasgeier. Die Geier, die nur warten um sich auf den Kadaver zu stürzen. Er begrüßte Matz Hammer, der schon voller Enthusiasmus gespannt auf seinem klapprigen Stuhl saß. Karl seufzte auf und holte sein Handy aus seiner abgetragenen Lederjacke heraus und sah auf die Uhr. In 5 Minuten würden seine Chefin, die früher angeblich beim BND arbeitete, Lena Meier hineinplatzen und wahrscheinlich alle zur Schnecke machen. Noch immer keine SMS von Anne. Seit vorgestern hoffte er auf eine SMS seiner frisch geschiedenen Ehefrau, um zu wissen was sie an dem 12. Geburtstag ihres gemeinsamen Sohnes Thomas machen. Ein Art Schamgefühl stieg in ihm auf. Er hätte sie vor Monaten nicht so stark beleidigen sollen, denn am nächsten Tag nahm sie Paul in ein Hotel mit. Er wusste viel zu gut, wie sich Paul fühlen muss, deswegen machten Anne und er aus, dass Paul wann immer er will, zu ihm kommen darf. Karl hoffte ins geheim darauf, dass sie sich beruhigen würde und wieder zurück ziehen werde. Dies lässt sich aber wahrscheinlich schwer ermöglichen, da sie jetzt bei einem gewissen Dr. Mattes Brock wohnte. Die Stimme von Lena Meier holte ihn aus seiner Tagträumerei. "Also Leute, habt ihr irgend eine Ahnung." "Habt ihr irgendeine Idee, wie diese Bilder schon wieder an die Öffentlichkeit gelangen konnten." schrie sie den Raum wütend zu. Auf der großen weißen Wand erschein eine Projektion von Fotos von dem letzten Tatort. Das leerstehende Auto, die aufgerissenen Türen und die kaputten Fensterscheiben. Die Frau im mittleren Alter mit streng nach hinten gekämmten schwarzen Haaren schaute jeden von uns tief in die Augen. "Also will sich irgendjemand zu der Tat bekennen." Niemand wollte etwas sagen und so sahen wir uns alle nur an. Lena seufzte entnervt auf und schob gestresst ihre Riesenbrille nach oben und stützte sich auf dem Tisch ab, während sie ihre Nasenwurzl massierte. Mit dieser großen Brille erinnerte sie Karl immer an Edna aus "Die Unglaublichen". Sie haute so unglaublich auf den Tisch, dass alle zusammen zuckten."Okay...Okay. Wir müssen sie endlich schnappen. Das geht so nicht weiter. Die Presse und das Volk hört es nämlich nicht gerne, dass schon wieder eine Familie verschwunden ist. Wie lange sind sie verschwunden?" Marie, eine hübsche sechzigjährige, antwortete mit "ungefähr drei Wochen". Die Frage, ob es wieder die gleichen Kidnapper waren, stellte niemand. Genau der gleiche Tathergang und alle Wertsachen, sowie Koffer und Handys wurden im Auto gelassen. Die SpuSi fand wieder keine Spuren oder irgendwas, was uns hätte weiter bringen können. Das ältere Ehepaar, die Großeltern, riefen sehr bald bei ihnen an, als sie seit 4 Stunden nichts mehr von ihren Kindern und Enkeln gehört haben und ohne Zweifel schon wieder war es passiert. Die Richardson waren nun schon die sechste Familie. Abgesehen von einer Familie, den von Baumenfels, hatten es alle gesund nach Hause geschafft. Naja, wenn man gesund mit PTBS und gebrochenen Nasen und Rippen gleich stellt. Ein wahres Desaster, was die Polizei nicht im guten Licht darstellte genauso wie die anderen ermittelnden Organisationen. Wenn die Richardson Glück haben, werden alle wohlbehalten bald wieder Zu Hause sein, da schon die Lösegeldforderung vor zwei Tagen erschienen war. In ungefähr einer Woche würde die Übergabe stattfinden. Matz meldete sich zu Wort und zeigte auf die Pinnwand. Die Pinnwand war überfüllt mit Landkarten, Fotos und Post- It Zetteln, da es zu viele Fälle wurden, mussten sie eine dritte große Pinnwand an der Wand installieren, so konnte man kaum noch das eierschalenfarbene weiß der Wand erkennen. "Aber etwas war anders. Ich meine sonst waren das nur gut betuchte etwas ältere Paare ohne Kinder oder wenn dann nur mit erwachsenen Kindern. Die Richardson haben aber zwei Kinder und haben eindeutig nicht so viel Geld wie zum Beispiel die Merkuss. Ich meine klar, die sind auch sehr wohlhaben, aber sonst waren es doch immer die, die Millionäre oder so waren. Es passt nicht in das Profil." Da hatte er recht. Die Richardson waren auch wohlhaben und konnten sich mithilfe von Firmenfreunden wie z.B. der Wirtschaftsboss Markus Strass und den reichen Großeltern raus kaufen, aber es war wirklich etwas anderes. Die Richardson wohnten eher bescheiden, in einem großen Einfamilienhaus mit Pool und dann waren da noch die Kinder Ben und Luise. Ein Kind und ein Teenager, absolut untypisch."Glauben sie es war ein Nachahmer?" lies ich auch mal etwas in das Gespräch einfliesen. Lena schaute mich ganz überrascht an."Tatsächlich dürfen wir das nicht ausschließen, aber woher hätten es die Täter wissen können? All die kleinen und wichtigen Sachen. Ich meine im Fernsehen wusste niemand von der genauen Anzahl der Tage, bevor die Lösegeldforderung kommt. Aber möglich wäre es, vorallem würde es erklären warum die Kids dabei waren." Adam, der schon wieder Millionen von Donuts auffraß, meldete sich auch mal zu Wort. "Habt ihr vielleicht irgendwas auf dem Handy der Tochter gefunden.?" "Nein absolut nichts, was man gebrauchen kann. Die Freunde und alle anderen wurden schon befragt, nichts. Ahh...warte.... doch die GPS Funktion bei Snapchat war an, aber das würde nichts ändern." Lena setzte sich halb auf den Tisch und verteilte wieder die Aufgaben, obwohl es sich nichts geändert hatte. Alle von uns wussten die Aufgaben Verteilung. Meine bestand wieder daraus die Angehörigen und die anderen Opfer zu befragen. Als hätte er nicht genug gehört, um zu wissen, dass das Profis waren. Matz rief ihm etwass zu, bevor er den Gang hinunter rannte um nochmal mit der SpuSi zu reden. Es schien alles wie in einem Irrgarten. Man denkt man würde bald am Ziel sein, wenn man den nächsten Gang abbiegt aber nein. Es war verflucht schwierig. Sie kamen einfach nicht weiter. Karl schluckte den letzten Rest des ekligen Kaffees nach unten und machte sich auf dem Weg, um die Akten der alten Fälle zu holen. Die Akte der Richardson war noch ziemlich leicht und leer, würde sich aber füllen, sobald sie wieder da wären. Er schlug die Akte auf und musste schlucken. Der kleine Junge, Ben, sah Thomas nicht unähnlich und das arme Mädchen. So jung noch und mussten sowas schreckliches erleben. Er strich über das Bild des Mädchens. Ihre blonden Haare schienen in der Sonne zu glitzern und ihre sanften Gesichstzüge wirkten entspannt. Nichts konnte diesen Moment zerstören. Karl schlug die anderen Akten auf und schon wieder musste er es über sich ergehen lassen. Die armen Frauen, die von diesem Schwein vergewaltigt wurden. Er musste an das Mädchen denken und hoffte inständig, dass er ihr nichts antun würde. Ihr Lächeln erinnerte ihn an seine eine Nichte. Er durfte nicht emotional werden, aber er konnte nicht verhindern daran zu denken, wie es wäre selber in so einer aussichtslosen Situation zu sein.

Die Kidnapper waren gut darin. Sie waren Monster, die kamen und gehen. Schon seit zwei Jahren geht es so. 

Bevor er sich noch einen Kaffee aus der Kantine holen würde, fiel ihm etwas ein. Eine Freundin, der Tochter, Lizzy Berger, die übrigens die Polizei zu hassen schien (was sehr wahrscheinlich an dem Fakt lag, dass wir die Täter nicht schon längst geschnappt hatten) sagte zu ihm im ernsten Ton: "Wissen Sie? Luisa ist stark. Sie ist so viel stärker als wir. Sie lässt sich nicht unterkriegen und sie würde alles tun für ihre Familie und Freunde. Sie ist in den Sachen, die ihr wichtig sind rücksichtslos. Nichts kann sie von einem Plan abbringen."

Promises are forever, arent they?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt