~twenty-nine~

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Harry Flashback:

24. Dezember 2015

Mit einer Küchenschürze bekleidet stand ich in der Küche des Hotels, in dem wir heute übernachteten. Summend wusch ich gerade mein gebrauchtes Geschirr ab, wobei mich der Küchenchef immer wieder von der Seite musterte.

Paul hatte ihm eine mächtige Summe Geld zukommen müssen, damit ich hier einen Kuchen backen konnte. Der Chef war nicht gerade begeistert von der Idee einen jungen Mann in seine Küche zu lassen, um einen Kuchen zu backen. Anscheinend hatte er Angst vor einer Katastrophe, denn er hatte mir sogar angeboten, einen Kuchen umsonst zu backen.

Doch ich hatte mich nicht davon beirren lassen und ihn schließlich ja doch überzeugen können. Es war ja nicht so, dass ich nicht backen konnte. Im Gegenteil. Zu Hause hatte ich oft für Mum und Gemma gebacken und sogar in einer Bäckerei gearbeitet.

Bei dem Gedanken an meine Familie wurde mir ganz schwer ums Herz. Das letzte Mal, dass ich sie gesehen hatte, war im Sommer. Doch morgen früh würden wir sofort nach Hause fliegen.

Das Piepen des Ofens riss mich aus meinen Gedanken und ich schnappte mir grinsend die Handschuhe, um die Form heraus zu holen.

Kurz darauf duftete es in der ganzen Küche nach Schokoladenkuchen. Ich verzierte ihn mit blauen und grünen Herzen und schrieb noch ,Happy Birthday‘ drauf.

Zufrieden mit meinem Werk wusch ich auch den Rest ab und ging dann mit dem Kuchen vorsichtig ins Hotelzimmer.

Nachdem ich die Schlüsselkarte an das Schloss gehalten hatte, konnte ich endlich eintreten und stimmte auch schon zum Geburtstagslied an.

   ,,Happy Birthday to you! Happy Birthday to you! Happy Birthday, dear Lou! Happy Birthday to you!“, sang ich uns stand schließlich vor dem Bett.

Auf Louis‘ schön geschwungenen Lippen breitete sich ein breites Grinsen aus.

   ,,Danke, Love“, murmelte er verschlafen und öffnete langsam die Augen.

Ich lehnte mich zu ihm runter, immer darauf bedacht, den Kuchen nicht fallen zu lassen, und drückte ihm einen Kuss auf die weichen Lippen.

   ,,Du bist der Beste“, grinste er. ,,Mhhh, das riecht gut. Hast du den selber gemacht?“

Lachend nickte ich und stellte den Kuchen auf den Nachttisch, ehe ich mich zu Louis ins Bett schmiss.

   ,,Und? Wie fühlt es sich an mit dreiundzwanzig?“, fragte ich und legte meinen Kopf an seiner Schulter ab.

   ,,Nicht viel anders als gestern, muss ich gestehen“, lachte er und vergrub seine Finger in meinen Locken.

   ,,Dein Geschenk bekommst du später.“ Ich zog die Decke über uns beide und genoss die Ruhe.

Doch die währte nicht lang, denn es dauerte keine fünf Minuten, bis die anderen beiden Chaoten grölend ins Zimmer gerannt kamen. Sie schmissen sich einfach zu uns aufs Bett.

   ,,Alles Gute zum Geburtstag, Tommo!“, brüllten sie im Chor.

   ,,Danke, Leute, aber könntet ihr bitte von mir runter gehen? Ihr seid schwer und ich wollte das neue Lebensjahr eigentlich zur Abwechslung mal ohne Prellungen und Brüche beginnen“, sagte Louis.

Unsere Freunde ließen sich brummend zur Seite rollen und setzten sich ans Fußende des Bettes.

Eine Weile schwiegen wir und ich sah, wie Nialls Blick immer wieder gierig zum Kuchen wanderte, doch als ich ihn ermahnend ansah, ließ er es bleiben. Immer diese Kobolde.

If I Could Fly ~A H.S. Lovestory~Where stories live. Discover now