~thirteen~

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Jocelyns Sicht:

22. Dezember 2019

Harry war einfach süß. Wie er so vor mir stand, mit der Schürze über dem nackten Oberkörper, dem Zuckerguss im Gesicht und dem schiefgelegten Kopf sah er einfach zum Anbeißen aus.

   ,,Worüber denkst du gerade nach?“, fragte er mit rauer Stimme und sah mir tief in die Augen.

Schmunzelnd drehte ich ihm den Rücken zu.

   ,,Eine Lady genießt und schweigt“, sagte ich über meine Schulter und wollte ihn gerade fragen, ob er jetzt mitkommen wollte, als ich plötzlich von hinten gepackt, umgedreht und in die Luft gehoben wurde.

Kreischend zappelte ich, während Harry sich mit mir im Kreis drehte. Sein herzliches Lachen erfüllte den ganzen Raum und seine Augen strahlten vor Lebensfreude geradezu. Ich klammerte mich an seinem Körper fest, um nicht runterzufallen.

   ,,Keine Angst“, lachte er. ,,Ich lasse dich nicht fallen. Niemals.“

Er setzte mich auf die Arbeitsfläche und lächelte mich an. Mit dem Zeigefinger stupste ich in das Grübchen auf seiner Wange.

   ,,Dann bin ich ja beruhigt, Harold“, sagte ich und vereinte unsere Lippen miteinander.

   ,,Ich mag dich, Joey“, murmelte er plötzlich in den Kuss hinein.

   ,,Ich mag dich auch.“

Wir sahen einander in die Augen. Dieser Moment war so viel intimer als vorhin, als er in mir war. Er legte seine Lippen auf meine und küsste mich. Sanft, zärtlich, liebevoll. Ganz anders als vorher. In meinem Bauch kribbelte es gehörig und ich vergaß zwischenzeitlich, zu atmen.

   ,,Zeigst du mir jetzt deine Musikecke?“

Lachend legte ich meine Hände an seine Wangen und schob sie zusammen, dass Harry ein Knautschgesicht hatte.

   ,,Ja, du ungeduldiges Backmonster.“

   ,,Höi lasch dasch!“, kicherte er und entzog sich meinen Händen. ,,Welch eine Qual für mein schönes Gesicht.“

   ,,Dein schönes Gesicht wird das schon überleben“, meinte ich grinsend.

   ,,Du findest mein Gesicht schön?“ Er legte den Kopf schief.

   ,,Das wird dein sowieso schon großes Ego zwar nur noch mehr pushen, aber ja. Quasi alles an dir ist schön“, seufzte ich.

   ,,Das kann ich nur zurückgeben“, hauchte er mir ins Ohr und jagte mir damit eine Gänsehaut über den Rücken.

   ,,So komm jetzt.“ Ungeduldig verließ ich die Küche.

   ,,Wann immer du willst“, säuselte er.

   ,,Siehst du eigentlich immer alles so doppeldeutig? Livy wäre entsetzt, wenn sie das wüsste!“

   ,,Tja, nur gut, dass nur du das weißt.“

Ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

    ,,Na gut. Mom und meine Schwester vielleicht auch. Aber die kennen mich eben schon mein ganzes Leben und achten da nicht drauf.“ Er zuckte die Schultern.

Während er von irgendetwas völlig Belanglosem wie die richtige Temperatur beim Brotbacken faselte, schloss ich die Tür zu meinem eigenen kleinen Studio auf und trat ein.

   ,,Wenn du nämlich mit Backpulver oder Soda backst, brauchst du eine geringere Temperatur, als wenn du das gleiche Brot mit Hefe backst. Oder war es andersrum? Ist schon viel zu lange her. Ich muss mal wieder zu Mom… Holy shit!“

Mit großen Augen sah er sich in dem mittelgroßen Raum um.

   ,,Da wären wir also“, sagte ich und setzte mich auf das braune Ledersofa.

If I Could Fly ~A H.S. Lovestory~Where stories live. Discover now