~twenty-four~

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Harrys Sicht:

24. Dezember 2019

Und ich Idiot hatte doch wirklich geglaubt, dass Joey Eltern mich einigermaßen mögen würden. Tja, falsch gedacht, Harry…

Ich war Joey so dankbar, dass sie mich verteidigt hatte und war so unendlich froh, sie zu haben. Meinen Schutzengel, der jetzt in meinen Armen lag und sich an mich drückte.

   ,,Und jetzt?“, fragte ich schniefend.

Joey sah zu mir hoch. Was sie dann sagte, machte mich baff.

   ,,Weißt du was? Wir werden jetzt den Kuchen und die Kekse einpacken, Klamotten mitnehmen und zu deiner Familie fahren.“

Ich riss die Augen vor Überraschung auf. ,,Du willst nicht mit deiner Familie feiern?“

Sie schüttelte nur den Kopf. ,,Nein. Nicht, wenn die sich so kindisch aufführen. Und auf meinen Chef und das ganze Getue hab ich auch keine Lust.“

   ,,Oh, ich liebe dich“, stieß ich aus und drückte ihr einen überschwänglichen Kuss auf die Lippen.

   ,,Ich habe gesehen, du hast dir auch Klamotten gekauft?“, fragte Joey, als wir ihren Koffer packten.

   ,,Ja, ich dachte, wenn ich länger hierbleibe, brauche ich auch mal frische Sachen, oder?“ 

   ,,Stimmt“, lachte sie und griff nach meinen Händen.

Grinsend wirbelte ich sie im Kreis herum, bis ich sie mit einem Ruck zu mir ran zog. Ich lehnte meine Stirn an ihre, wobei meine Nasenspitze ihre berührte.

   ,,Fährst du?“, fragte sie leise und strich mit den Fingern über mein Shirt.

   ,,Kann ich machen. Du kennst den Weg ja schließlich nicht“, antwortete ich und legte meine Hände an ihre Wangen.

   ,,Bist du dir wirklich sicher, dass du auf deine Familie verzichten willst?“

Joey nickte und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Wange, bevor sie die letzten Sachen in den Koffer packte und ihn schließlich zumachte.

   ,,Dann stürzen wir uns mal ins Getümmel. Das wird lustig“, meinte Joey sarkastisch, als wir an der Treppe standen. ,,Du holst schnell deine Klamotten und den Kuchen aus der Küche, ich hole die Kekse und meine Gitarre. So schnell wie möglich!“

   ,,Alles klar, Ma’am!“ Ich salutierte und sprintete die Treppe hinunter, Joey direkt hinter mir.

Leise huschte ich an der offenen Wohnzimmertür vorbei in die Küche, wo ich meine volle Einkaufstasche und den Kuchen holte. Dann zog ich schon mal meine Jacke und die neuen Schuhe an.

Als ich im Flur vor der Tür stand, sah ich Joey mit den Keksen und ihrem Gitarrenkoffer bepackt aus dem Keller kommen. Ich hielt mir einen Finger vor die Lippen und deutete auf das Wohnzimmer, aus dem die aufgebrachten Stimmen ihrer Familie zu hören waren.

Auf Zehenspitzen kam Joey zu mir und überreichte mir die Sachen, um sich fix anzuziehen. Aus dem Augenwinkel sah ich plötzlich, wie die Badezimmertür aufging.

Ray.

Er starrte uns verwirrt an und Joey bedeutete ihm mit flehendem Blick, leise zu sein. Ray wirkte müde und niedergeschlagen, als er zu uns kam.

   ,,Was habt ihr vor?“, flüsterte er leise und fuhr sich durch das blonde Haar.

Er war genau das Gegenteil von mir. Kein Wunder, dass Joeys Eltern mich nicht an der Seite ihrer Tochter sehen wollten. Ray war kleiner als ich, schmaler gebaut, blond mit matten, blauen Augen und trug eine Brille.

If I Could Fly ~A H.S. Lovestory~Where stories live. Discover now