Kapitel 27

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Als ich am Morgen aufwachte, lag George nicht mehr im Bett.
Ich rieb mir die Augen und schaute auf mein Display, wie viel Uhr es war - 6:54 Uhr.
Meinen Wecker hatte ich nicht gehört, ich musste zu tief geschlafen haben.

Wir standen normalerweise zeitgleich um 06:30 Uhr auf.
Mein erster Gedanke war: Hatte er sich seinen Wecker früher gestellt, falls einer das Zimmer betreten und uns zusammen im Bett liegen sollte? Und wieso hatte er mich nicht geweckt?

Im Zimmer war er jedenfalls nicht.
Daher vermutete ich, dass er sich gerade im Badezimmer befand.

Ich stand auf und lief in den Flur. Ich schaute zur Badezimmertüre und sah, dass sie angelehnt war und Licht daraus schien.

Ich öffnete die Türe mit meiner Hand ein Stückchen und lehnte mich an den Türrahmen.
George hing mit seinem Gesicht über dem Waschbecken und putzte sich die Zähne.
Gerade war er dabei, sich den Mund auszuspülen.

Er richtete sich auf und sah mich im Spiegel hinter sich seitlich an der Türe stehen.
Nachdem er mich für einen kurzen Moment angeschaut hatte, ließ er mit seinem Blick wieder von mir ab.

Er trocknete sich den Mund und lief an mir vorbei zurück in sein Zimmer.
Etwas verwirrt und verwundert hob ich meine Augenbrauen an, während ich noch immer dort stand und ins Leere schaute.

Als ich ebenfalls zurück ins Zimmer lief, sah ich ihn seinen Rucksack bereits zurechtmachen.
,,Warum bist du schon so früh aufgestanden?'' fragte ich ihn.
,,Mir war einfach danach'' antwortete er neutral, doch irgendwie kam es mir merkwürdig herüber.

Mir war sofort aufgefallen, dass er den Augenkontakt vermied.
Er schaute mich ja nicht einmal richtig an.

,,George'' sagte ich seinen Namen, doch er schien viel zu sehr damit beschäftigt gewesen zu sein seinen Rucksack ein und auszuräumen, dass er mich nicht hörte.

Ich lief also auf ihn zu und legte meine Hand auf seine Schulter, woraufhin er zurückzuckte.
Irritiert starrte ich ihn an.
,,Sorry'' murmelte er nur.

,,Ich verstehe es nicht...'' fing ich an.
,,Letzte Nacht, da - '' Er unterbrach mich.
,,Da war nichts'' kam es in einem ernsten Ton von ihm.

Fassungslos und verletzt schaute ich ihm in die Augen.
,,Was?'' entfuhr es mir.
,,Das hätte nicht passieren dürfen. Es war mein Fehler und das weiß ich. Es gilt nach wie vor das, was ich dir gestern gesagt habe'' entgegnete er und lief zu seinen Schuhen, die an der Türe seines Zimmers standen.

,,Ist das dein Ernst? rief ich ihm hinterher.
,,Ja'' kam es nur stumpf von ihm.
,,Wow...'' murmelte ich.

Letzte Nacht hatte ich den besten Kuss, das beste Gefühl, die beste Nacht meines Lebens und die Hoffnung er hätte seine Meinung doch geändert und nun zeigte er mir wieder die kalte Schulter.

Er richtete sich auf und schnappte sich seinen Rucksack.
Warum zur Hölle machte er sich heute so früh fertig und ging so früh los?

,,Hat es dir nichts bedeutet?'' fragte ich ihn.
,,Hast du nichts dabei gefühlt?'' Ich wartete auf eine Antwort, doch er gab mir keine.

Nun schaute er mich an, während er sich seinen Rucksack über die Schulter geschmissen hatte.
,,Doch habe ich Clay und genau das ist das Problem'' antwortete er schließlich.
,,Die ganze Zeit war es kein Problem für dich und nun ist es das, wo eigentlich alles gut zwischen uns sein könnte?''

,,Davor war ich mir über die Konsequenzen nicht bewusst'' sagte er.
,,Du solltest dich langsam fertig machen, bevor du zu spät kommst'' fügte er hinzu, bevor er nach unten lief.

Ich war fassungslos.
Wer von uns beiden spielte nun mit den Gefühlen des anderen, huh?


Ich werde diesen shit immer noch versuchen heute zu speedrunnen!!! (3. Kapitel heute immerhin schon und ich werde noch mehr schreiben!)
(Habe den Prolog von Neighbors schon fertig)


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