Kapitel 5

1.1K 125 88
                                    

George's PoV

Als ich nach Hause kam, war es gegen 23 Uhr.
Im Haus war es stockdunkel, was wohl hieß, dass alle schon schliefen.

Selbst Clay schien zu schlafen, da es in meinem Zimmer ebenfalls stockdunkel war und man keinen Mucks hörte.
Ich zog mir meine Sachen aus und schlüpfte mit meiner Boxershorts unter meine Decke.

Durch das Mondlicht, welches durch mein Fenster ins Zimmer hineinleuchtete, hatte man etwas Licht im Raum.

Ich schaute zur Seite auf den Boden zu Clay.
Er lag mit dem Rücken in meiner Richtung, weshalb man sein Gesicht nicht sah.

Es war schon fast merkwürdig ihn anzuschauen, während er seinen Mund tatsächlich geschlossen hielt und kein Mist von ihm kam.

Ich konnte noch immer kaum glauben, dass er wirklich dort lag.
Wieso übernachteten sie überhaupt hier?

Bei der Frage fiel mir ein, dass Amber und Louis getrunken hatten, als wir Essen waren und es ihnen wohl für die Fahrt nach Hause zu gefährlich war.

Ich versuchte meine Gedanken abzuschalten und legte mich endlich schlafen.
Irgendwann in der Nacht wurde ich jedoch wieder wach und als ich langsam zu mir kam, nahm ich ein Schluchzen wahr.

Ich rieb mir die Augen und schaute zu Clay, der noch immer wie vorher mit dem Rücken zu mir lag, jedoch nun wach und am Weinen zu schien.

Für einen Moment war ich wirklich verwirrt und fragte mich, ob ich mir das einbilden würde, doch er war wirklich am Weinen.
Wenn es eins gab, womit ich in meinem Leben niemals gerechnet hätte, dann Clay weinen zu sehen.

Irgendwie tat er mir leid, da es schon ein elender Anblick war, doch wiederum war es mir auch egal. Wieso sollte ich plötzlich Mitleid mit ihm haben, nur, weil er heulte?
So legte ich mich wieder schlafen.

Am Morgen war ich wohl der Letzte, der in die Küche zum frühstücken kam, denn alle - selbst Clay, saßen bereits dort.

Als ich mich hinsetzte, widmete ich ihm einen kleinen Blick.
Er wirkte wie immer, als wäre letzte Nacht rein gar nichts gewesen.

,,Du kümmerst dich gleich bitte um die Reinigung'' riss mich mein Vater aus meinen Gedanken, woraufhin ich ihn irritiert anstarrte.
,,Wir haben Sonntag? Nichts hat offen?'' entgegnete ich ihm.

,,Deshalb wirst du dich gleich in den Waschkeller begeben und dich selbst darum kümmern'' sagte er daraufhin.
Wir hatten normalerweise eine Haushaltshilfe, die die Wäsche für uns erledigte, doch diese war sonntags nicht da und da übernahm July es dann.

,,Das kann ich doch auch schnell erledigen, Schatz. Er weiß doch gar nicht, wie man die Waschmaschine bedient'' wandte July ein.
,,Dann wird es Zeit, dass er es lernt'' antwortete er ihr stumpf darauf.

Normalerweise hätte ich wieder eine Diskussion gestartet, doch diese hätte sowieso nichts gebracht, weshalb ich mich dieses Mal wirklich geschlossen hielt und keine Widerrede gab.

Erneut schaute ich zu Clay.
Normalerweise würde er irgendeinen Spruch abgeben, doch er starrte stumpf und ziemlich abwesend auf seinen Teller.

Sein Verhalten war echt merkwürdig.
Als wäre er vom einem zum anderen Tag ein anderer Mensch.
Nicht, dass ich noch wirklich Mitleid mit ihm bekommen würde.

Nach dem Frühstück reichte mir mein Vater das Hemd, woraufhin ich in den Waschkeller des Hauses lief und die Waschmaschine suchte.

Als ich sie fand, schmiss ich das Hemd hinein und stand vor dem Regal mit den ganzen Flaschen.
Etwas verloren starrte ich eine Weile darauf und hatte keine Ahnung, was welches war.

Ich hörte Schritte, die die Treppe hinunterkamen.
Ich schaute zur Seite und sah July dort stehen.
,,Brauchst du Hilfe?'' fragte sie mich.

,,Ich komm schon klar'' entgegnete ich ihr stumpf.
Ihre Hilfe brauchte und wollte ich schon einmal gar nicht.

Ein leises Seufzen entfuhr ihr, während sie: ,,Das Grüne ist für die Schnellwäsche'' sagte und wieder hinauflief.
Ich nahm die grüne Flasche, ließ den Deckel dabei auf den Boden plumpsen und kippte etwas davon in die Waschmaschine und drückte auf Start.

Als ich die Flasche gerade zurückstellen wollte, trat ich auf den Deckel, was verdammt wehtat, ich daraufhin die Flasche fallen ließ und sich alles auf dem Boden verteilte.
,,Ihr wollt mich doch verarschen'' fluchte ich.

Aus heiterem Himmel kam mein Vater natürlich die Treppe nun hinunter.
,,Sieht so aus, als würdest du mehr Zeit als gedacht hier unten verbringen'' grinste er mich blöd an und lief wieder nach oben. Manchmal hasste ich ihn echt mehr als Clay.

Ich schnappte mir die dreckigen Handtücher und fing an, das ganze Zeug aufzuwischen, als ich erneut Schritte hörte, die wie die meines Vaters wieder klangen.
,,Was ist jetzt wieder?'' rief ich genervt daraufhin.

,,Ich hab gehört was passiert ist und dachte du brauchst vielleicht Hilfe'' hörte ich plötzlich Clays Stimme, woraufhin ich mehr als nur verwirrt meinen Blick richtete und ihn verwundert anstarrte.


Nein, er ist nicht plötzlich nett, weil er auf George steht.
Soweit sind wir noch nicht! 😂

Keep us secretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt