Kapitel 2

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Die anderen kamen nach einer gefühlten Ewigkeit auch endlich mal nach draußen.
,,Du musst bei Amber und Louis mitfahren. Auf unseren Sitzen liegen noch die ganzen Sachen hinten, die ich noch wegbringen muss'' entgegnete mir mein Vater.

Ich verdrehte meine Augen und stieg hinten auf der linken Seite des Autos bei den anderen ein.
Auf der anderen Seite stieg Clay ein.

Als Amber und Louis einstiegen, versuchte ich so schnell wie möglich meine Kopfhörer aus der Hosentasche zu kramen, um deren Gelaber nicht ertragen zu müssen.

Auch wenn ich durch meine Musik niemanden von ihnen hören konnte, fühlte sich diese Autofahrt wie der blanke Horror an.

Als wir am Restaurant endlich ankamen, stieg ich so schnell wie möglich aus.
Natürlich hatte mein Vater eins der teuren ausgesucht.

Durch mein elegantes Outfit starrten schon einige Leute zu mir, als wir den Laden betraten.
Im Gegensatz zu meinem Vater, den es mächtig zu stören schien, war es mir egal.

Selbst der Kellner starrte mich merkwürdig an, als er sich zu uns an den Tisch begab.
,,Sieh, was du anrichtest'' flüsterte mein Vater zu mir.
,,Was kann ich denn dafür, wenn diese Leute so tun, als hätten sie noch nie einen Menschen gesehen?'' entgegnete ich ihm lautstark.

,,Ich finde, wir sollten einfach das Essen jetzt genießen und aufhören darüber nachzudenken, wie wer gekleidet ist'' unterbrach July uns.
Dachte sie, ich würde sie anfangen dadurch mehr zu mögen, wenn sie mich vor meinem Vater in Schutz nehmen würde? Ich war kein kleines Kind mehr und konnte mich selbst verteidigen.

,,Wie geht es denn der süßen Nathalie?'' fragte Amber, wie ich es schon erwartet hatte.
,,Keine Ahnung'' entgegnete ich ihr lustlos und versuchte mein Essen wenigstens genießen zu können.

,,Lad sie doch einmal mit zu diesen Essen ein'' schlug sie vor.
Langsam platzte echt meine Geduld bei dieser Frau.
,,Sie ist nur eine Freundin, ich steh nicht auf sie'' versuchte ich ihr ein weiteres Mal klarzumachen.

,,Verständlich, wenn man schwul ist'' hörte man Clay sagen.
Ich legte meine Gabel zur Seite und schaute ihn an.
,,Was hast du gesagt? Ich habs nicht gehört, könntest du es noch einmal wiederholen?'' entgegnete ich ihm.

,,Verständlich, wenn man schwu - '' fing er an, woraufhin ich das Fleisch auf meinem Teller mit der Hand packte und ihm volle Kanne ins Gesicht warf.
,,George!'' riefen sie alle gleichzeitig um mich herum.

Zur Aufklärung: Ich war nicht schwul.
Nur weil ich nicht auf Nathalie stand, hieß es nicht, dass ich schwul sei.

Klar wusste ich, dass Clay mich provozieren wollte, doch wer sagte, dass ich es ihn auch durchgehen lassen würde, nur weil wir uns in einem schicken Restaurant befanden?

,,Das schöne Hemd...'' murmelte Amber.
,,Das tut mir sehr leid! Die Kosten für die Reinigung wird George natürlich übernehmen!'' entgegnete mein Vater ihr.
,,Was? Ich - '' wollte ich mich einmischen, doch er schnitt mir das Wort ab.
,,Du hältst dich jetzt geschlossen!''

Als keiner hinschaute, widmete Clay mir ein provokantes Lächeln.
Ihn nahm ich aber sowieso nicht ernst.
Erst recht nicht mit der ganzen Soße vom Fleisch im Gesicht.

,,Geh dich bitte sauber machen'' entgegnete Amber ihm nun, woraufhin er aufstand und in Richtung Toilette lief.
Ich stand ebenfalls auf und wollte gerade auch in Richtung Toilette laufen, als mein Vater mich fragte, wo ich hingehen würde, jedoch ignorierte ich ihn.

Als ich die Toilette betrat, sah ich Clay vor einem der Waschbecken stehen und sein Gesicht säubern.
,,Ich habe gesehen, dass sie Steak im Angebot haben, ich kann dir eins bestellen'' entgegnete ich ihm, während ich mich gegen die Wand lehnte und ihn beobachtete.

Er schmiss das Tuch, mit welchem er sein Gesicht säuberte, in das Waschbecken und kam auf mich zugelaufen.
,,Was? Willst du mich schlagen?'' provozierte ich ihn.

,,Nicht doch. Sonst ruiniere ich noch das schöne Gesicht, auf das sich die ganzen Typen einen herunterholen'' hauchte er mir zu, während er mit seiner Hand mein Gesicht festhielt.
Ich schlug sie von mir weg und wollte etwas sagen, doch er verließ die Toilette wieder, bevor ich es konnte.


Well...😂

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