Kapitel 15

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,,Wieso hast du nicht gesagt, dass du auf meine Schule kommst?'' fragte ich ihn, als er nach Hause kam und mein Zimmer betrat. Wir hatten vor zwei Stunden schon Schulschluss.
,,Wusste nicht, dass das so relevant ist'' antwortete er.

Er ließ sich auf seine Matratze fallen und entsperrte sein Display.
,,Ich komme direkt zur Sache'' fing ich an, woraufhin er mich etwas irritiert anstarrte.
,,Mit Kayla solltest du dich nicht anfreunden, sie ist falsch und nutzt andere nur aus'' fuhr ich fort.

,,Komisch, sie hat sich extra die Zeit genommen, um mir nach der Schule die Gegend zu zeigen'' sagte er und klang so, als wäre es ihm egal gewesen, was ich gesagt hatte.
,,Du bist doch nur eifersüchtig, dass ich nicht bei dir war. Gib's ruhig zu'' zwinkerte er mir nun zu.

Meine Mundklappe fiel beinah schon auf.
,,Ganz bestimmt nicht'' entgegnete ich und schmiss ihm mein Kissen ins Gesicht.
,,Ich versuch dich nur vor ihr zu warnen. Sie ist nur nett zu Typen, die sie ins Bett bekommen will'' erklärte ich ihm.
,,Hab ich nichts gegen'' kam es von ihm, woraufhin ich nicht wusste, wie ich reagieren sollte.

,,So einer bist du also'' murmelte ich, während ich mich mit meinen Rücken an die Wand lehnte und ebenfalls mein Handy entsperrte.
,,Was für einer?'' fragte er.
,,Einer, der andere ausnutzt und sich selbst auch ohne Reue ausnutzen lässt''
,,Wenn du es so beschreiben willst'' sagte er belanglos.

Ich hatte Clay für vieles damals gehalten, aber tatsächlich nicht für die männliche Version von Kayla. Dass es mich aus irgendeinen Grund bedrückte, konnte ich nicht leugnen.
Vermutlich, weil ich angefangen hatte, das Gute in ihm zu sehen.
Ich aber nun doch noch ganz andere Seiten von ihm zu sehen bekam.

Warum sollte es mich aber auch kümmern?
Wir waren Freunde und...auch wenn ich Nathalie gesagt hatte, dass er mein Cousin war, wollte ich ihn dennoch nicht wirklich als diesen betrachten.

Apropos Nathalie.
Wie kam sie bitte auf die Idee, dass ich auf ihn stehen würde?
Das wäre einfach nur total abartig.
Schließlich waren wir dennoch irgendwo eine Familie, wenn auch nicht unbedingt blutsverwandt und auf Typen stand ich auch nicht.

,,Sie hat mir schon gesagt, dass du so etwas über sie sagen würdest'' fing er nun an und riss mich somit aus meinen Gedanken.
Ich schaute ihn an.
,,Weil sie dich abblitzen lassen hat, als ihr zwei etwas am Laufen hattet'' fuhr er fort.

Ich richtete mich auf und schaute ihn ernst an.
,,Erstens habe ich sie abblitzen lassen und nicht sie mich. Zweitens das, weil sie mich betrogen hat und drittens, weil ich ganz genau weiß, wie sie drauf ist und was für einen Einfluss sie auf Menschen hat'' erklärte ich ihm.

,,Okayyy'' kam es von ihm.
,,Ich finde sie trotzdem ganz in Ordnung'' fügte er hinzu, woraufhin ich meine Augen verdrehte.
,,Da haben sich doch wohl zwei gefunden'' sprach ich nun doch meine Gedanken von heute Morgen aus.

,,Was soll das jetzt wieder bedeuten?'' fragte er.
,,Nichts'' Ich stand vom Bett auf, lief zu meinem Schrank, aus dem ich mir frische Klamotten schnappte und ins Badezimmer lief.

Ich wollte mir gerade die Boxershorts herunterziehen, als die Badezimmertüre aufging und ich sie im nu wieder hochzog. Auch, wenn sie zum Glück noch über meinem besten Stück gewesen war.

,,Spinnst du?'' rief ich Clay zu.
,,Wenn es dich wirklich so sehr stört, dass ich mit ihr abhänge, lasse ich es sein'' sagte er und ignorierte alles andere.
,,Es ist mir egal und jetzt mach die Türe zu'' entgegnete ich ihm.
Er grinste, schloss jedoch die Türe wieder.

Manchmal vergaß ich einfach abzuschließen, da ich hier oben alleine war und mein Vater und July ihr eigenes Badezimmer unten hatten.
Somit lief ich nie auf die Gefahr aus, dass jemand hereinplatzen würde.
Seit Clay aber hier wohnte, musste ich mir angewöhnen, die Türe abzuschließen.


Hach, hätte er sie doch nur zwei Sekunden später geöffnet ;P

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