𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 18

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Mein Herz raste und es fühlte sich an als bekäme ich keine Luft mehr. Trevor wollte mich retten aber im Endeffekt hatte er selbstsüchtig gehandelt als sein Plan nicht aufging. Dieser verdammte Mistkerl! Und das sollte nun mein Ende sein? So würde ich sterben? Ich sah in die Augen von dem Mann mit der Narbe. Keinerlei Emotionen. Nichts.

Einen Augenblick später stellte sich Leo zwischen mich und seinem Vater. Ohne zu zögern war er der Waffe gegenüber getreten.
"Na sowas. Mein eigen Fleisch und Blut wendet sich gegen mich", sprach sein Vater und war sichtlich verärgert. "Lauf weg", zischte mir Leo zu bevor er sich auf seinen Vater stürzte. Ich rannte zur Tür und hatte die Klinke bereits in der Hand. Aber der Schuss, den ich plötzlich hörte, ließ mich wie versteinert stehen. Ich atmete zittrig während ich mich langsam umdrehte.
Ich sah die beiden auf den Boden miteinander ringen. Aus Leos Schulter tropfte Blut. Es war also ein Streifschuss stellte ich fest. Keine Sekunde später hatte er seinem Vater die Waffe genommen und hielt sie ihm direkt an die Stirn. "Wage es nicht. Ich bin dein Vater!" Doch Leo ließ sich davon nicht beeindrucken. "Nein... Du bist mir nie ein Vater gewesen!", schrie er und drückte den Abzug. Während der Schuss durch die Gänge hallte, erschlaffte der Körper des einst so bedrohlichen Mannes. Leo taumelte zurück und ich bemerkte wie sich Wasser in seinen Augen sammelte. Er starrte immernoch auf die Leiche seines Vaters. "Warum?", fragte er mit leiser Stimme, "Warum warst du so?" Er hielt sich mit seinen Händen den Hinterkopf. "Alle... Alle sind tot", sprach er als er sich fassungslos im Flur umschaute. Dann trafen seine Augen auf meine. "Ich habe meinen Vater umgebracht", flüsterte er und riss sich an seinen Haaren. "Ich bin genauso wie er. Ich bin ein schlechter Mensch. Ich bin-", seine Stimme brach und er schüttelte seinen Kopf. "Nein nein nein." Ich sah den Schmerz und die Verzweiflung in seinen Augen. Dann hielt er sich die Waffe dicht gegen die Stirn. Ich schnappte erschrocken nach Luft. "Leo!", kreischte ich und stürmte auf ihn zu. Ich packte ihn sanft an den Schultern und schaute ihm tief in die Augen. "Leo", sagte ich nun leiser, "Du bist kein schlechter Mensch, hörst du." Er zeigte keine Reaktion und hielt die Waffe mit zittriger Hand. "Du hast mich gerettet. Und jetzt, und jetzt lass mich dich retten", flehte ich mit Tränen in den Augen. Wieder passierte nichts. Wir starrten uns weiter an und es wurde still. So still, dass ich dachte, man hörte mein Herz pochen. Keiner von uns bewegte sich, bloß eine Träne bahnte sich ihren Weg über meine Wange.

"Leo, bitte verlass mich nicht", bat ich und endlich schien er wieder bei Verstand zu sein. Er senkte die Waffe und ließ sie auf den Boden aufkommen. Dann fiel er in meine Arme und ich drückte ihn fest an mich. Ein Gefühl von Geborgenheit überkam mich und ich lächelte vor Erleichterung. "Wir müssen hier weg", beschloss er dann und ich stimmte ihm zu. Das Geschehen hier war wohl kaum unbemerkt geblieben. "Komm mit", sagte ich und nahm ihn wieder bei der Hand. Wir öffneten die Tür und erlangten endlich unsere Freiheit zurück. Es war als würde mir ein Stein vom Herzen fallen als wir diesen düsteren Ort endlich für immer hinter uns ließen.

kinkyPA$$IONsWhere stories live. Discover now