𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 14

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Es war bereits mitten in der Nacht und der Mond erhellte schwach das Zimmer. Ich konnte nicht einschlafen und lag seit dem Gespräch mit dem Mann unverändert im Bett. Mein Arm war schon fast taub.
Ohne Vorwarnung wurde die Tür geöffnet. Der jüngere Mann trat zu mir, doch irgendwas schien anders. "Pass auf, ich will hier weg. Und du auch. Also gehen wir, klar?" Ich blickte ihn verdutzt an. "Denk aber bloß nicht ich hab Mitleid mit dir. Wenn wir geschnappt werden stehst du dafür gerade", sprach er. "Dann vergiss es", lehnte ich ab. Er wollte mich für seine Flucht benutzen. Das hätte er wohl gern. "Bist du dir sicher? Ich bin deine einzige Chance hier rauszukommen", stellte er fest. Und leider stimmte dies. Eine andere Möglichkeit hatte ich nicht. Er hielt mir den Schlüssel für die Handschellen vor die Nase und wartete auf eine Antwort. Ich seufzte. "Na gut." Er befreite mich und ich war endlich in der Lage meinen Arm zu bewegen. "Hör zu, das ganze Gebäude gehört ihm und ist voll von seinen Leuten. Also pass bloß auf', mahnte er. Meine Augen weiteten sich. "Das ganze Gebäude!?" Er nickte und erhob sich um einen Blick in den Flur zu werfen. Er deutete mir mit seiner Hand, dass ich ihm folgen sollte. Dies tat ich auch so leise wie möglich. Zum ersten Mal sah ich den Flur. Er war unerwartet lang und dazu noch dunkel. Der Mann nahm seine Handytaschenlampe und führte mich weiter. Wir passierten einen weiteren Raum und kamen schließlich an einer Tür an. Er schloss sie auf, was nicht gerade leise war. Ich wurde nervös und blickte mich um. Er schob mich durch die nun offene Tür und schloss sie wieder hinter uns. Er betätigte einen Schalter neben uns und das Licht ging an. Wir befanden uns in dem Treppenhaus. "Komm", sagte er und lief die Treppe hinab. Ich folgte sogleich mit schnellen Schritten. Wir waren 2 Etagen tiefer, als ich ein Geräusch vernahm. Jemand hatte eine Tür geöffnet. Der jüngere Mann hatte sofort meinen Arm gepackt und zog mich mit sich. Er brachte uns in einen Raum, welcher direkt neben uns war. Ich sah zwar nicht viel aber es war so eng, sodass ich mich an ihn drücken musste. Vermutlich war das eine Abstellkammer oder so was. Ich trat mit meinem Fuß versehentlich gegen irgendwas und ein kurzes Klirren ertönte. Der Mann legte einen Arm um mich und zog mich noch näher zu sich, sodass ich mich nicht mehr bewegen konnte. "Pssst", mahnte er mich. Ich hörte Schritte und mein Körper erstarrte. "Die müssten gleich weg sein", versicherte er mir und ich nickte.

Nach einiger Zeit setzen wir unseren Weg fort. Die Geräusche waren längst verstummt und ich folgte ihm weiter die Treppen herunter. "Scheiße", murmelte er plötzlich. Ich sah an ihm vorbei und erkannte jemanden vor uns. "Na sowas. Leo das Problemkind", hallte eine tiefe Stimme durch das Treppenhaus. "Halt's Maul", entgegnete der junge Mann, der anscheinend Leo hieß. "Ich hab sie beim abhauen erwischt, also komm mir nicht in die Quere", erklärte er. Ich schaute ihn verachtend an. Ich hatte zwar nichts anderes erwartet, trotzdem ärgerte es mich. "Ja ja, erzähl das dem Boss", lachte die tiefe Stimme. Er wollte Leo packen, doch dieser wehrte sich. "Mach jetzt nichts dummes", sprach die tiefe Stimme erneut. Doch das interessierte Leo wenig und er fing an auf ihn einzuprügeln. Ich schlich langsam nach hinten und hörte dann wie eine Waffe entsichert wurde.

kinkyPA$$IONsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt