𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 13

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"Lass den Scheiß", raunte er und verzog dabei keine Miene. Er stieg über mich hinweg und wollte schon wieder gehen. "Warum bin ich hier!?" Er blieb stehen und ich wartete auf eine Antwort. Doch diese bekam ich nicht, stattdessen schnaubte er genervt und ließ die Tür hinter sich zufallen. Ich sammelte mich und stürmte ihm hinterher. Ich packte den Türgriff und zog wie wild. Er war gerade dabei zuzuschließen aber ich war schneller. Die Tür öffnete sich einen Spalt und ich sah seine Augen direkt vor mir. "Lass los man!", brüllte er mich an. "Wieso bin ich hier!?", entgegnete ich ihm in derselben Tonlage. Er stieß die Tür auf und ich taumelte zurück.
Er beförderte mich mit Leichtigkeit aufs Bett und holte ein Paar Handschellen aus seiner Tasche. "Gut, wenn du nich hören willst. Das hast du dir selbst zuzuschreiben." Ich wollte mich wegdrehen, doch sein Knie übte einen schmerzhaften Druck auf meinen Bauch auf. Ich biss die Zähne zusammen und funkelte ihn böse an. Er befestigte mein rechtes Handgelenk an die Bettkante. "Ich will eine Antwort!", protestierte ich. "Und ich will einen Vater, der weniger gestört ist", teilte er mir mit. Ich blickte ihn verwirrt an. "Wie meinst du das?" Doch er ging wieder nicht auf meine Frage ein und war dabei den Raum zu verlassen. "Ist dieser Mann dein Vater?" Das Knallen der Tür ließ mich genervt aufatmen. Ich rüttelte mit aller Kraft an der Handschelle und wollte mich losreißen. "Komm schon", zischte ich, "komm schon."

Ich wusste nicht wie lange ich das jetzt schon versuchte. Es hatte überhaupt nichts gebracht und ich war am Ende. Meine Kraft schwand und ich bekam Kopfschmerzen. Ich ließ mich ins Kissen sinken und starrte an die Decke. Ich fragte mich, wie lange es dauern würde, bis man nach mir suchte. Hoffentlich nicht lange... Mit diesem Gedanken schlief ich ein.

Als ich erwachte, hatte sich nichts an meiner Situation geändert. Helle Sonnenstrahlen breiteten sich im Zimmer aus. Ich hatte vermutlich bis zum Nachmittag geschlafen. Mein rechter Arm schmerzte, da die Position sehr unbequem geworden war. Doch daran konnte ich nichts ändern.
Ich hörte Stimmen aus dem Flur und strengte mein Gehör an. "Los jetzt, wir brauchen Informationen!" "Mach's doch selbst man!" "Ich hab besseres zu tun, jetzt los, das war ein Befehl!" Das nächste was ich hörte, war ein Schlag. Keine Sekunde später kam der jüngere Mann ins Zimmer. Er war voller Wut und ich bekam Angst, sodass ich mich aufsetzte und meine Knie an mich heranzog. Er setzte sich aufs Bett und schlug die Hände um seinen Kopf. Ich hörte wie er seufzte.
Eine bedrückende Stille lag in der Luft und ich zögerte, ob ich etwas sagen sollte. "Was... was passiert hier?", fragte ich kleinlaut. "Geht dich nichts an", erwiderte er. Immerhin wurde ich nicht mehr ignoriert. "Doch tut es!", rief ich wütend, "schließlich wurde ich hierher gebracht!" "Na und, ist doch nicht meine Schuld", entgegnete er mit lauter werdenden Stimme. "Meine genauso wenig", murmelte ich.
Er wand sich mir zu und sein kalter Blick durchbohrte mich als er fragte: "Wie gut kennst du Trevor?" Ich hielt seinem Blick stand und antwortete mit einer Gegenfrage: "Wieso willst du das wissen?" Er packte meinen Hals und erwürgte mich beinahe. Ich musste husten. "Antworte, verdammt!", befahl er. Ich war mir ziemlich sicher das irgendein Problem mit Trevor vorlag. Wenn ich also die Wahrheit sagte, vielleicht ließen sie mich dann gehen. Oder töten sie mich? Ich keuchte während sich mein Hals zuschnürrte. "Ich-" Ein weiteres Husten unterbrach mich. Der Mann ließ mich endlich los und ich atmete hastig. "Ich... Ich kenne ihn eigentlich gar nicht. Ich hab ihn da nur getroffen. Das wars", erklärte ich wahrheitsgemäß. Er schaute mich weiterhin durchdringend an. "Ich schwöre",fügte ich hinzu und er schien mir zu glauben. "Jetzt beantworte endlich meine Frage", drängte ich ihn, doch er stand schon vom Bett auf. Durch das was ich bereits mitbekommen hatte, konnte ich mir denken was sein Problem war. Ich nutzte das für mich und rief: "Sei nicht so scheiße wie dein Vater!" Er hielt abrupt inne und sah zu mir. "Das bin ich nicht!", schrie er und ich wusste, ich hatte einen wunden Punkt getroffen. "Gut, dann antwortete mir jetzt." Er schaute mich an und schien zu überlegen. Aber dann ging er einfach wieder durch die Tür.

kinkyPA$$IONsWhere stories live. Discover now