𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 15

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Der Mann hatte eine Waffe auf Leo gerichtet und ich lief panisch um die Kurve. "Hey!", rief die tiefe Stimme. Ich wusste das nahm kein gutes Ende aber ich lief dennoch weiter. Zu meinem Pech direkt in die Arme eines weiteren Mannes. "Keine Sorge ich hab sie", teilte er es seinem Kollgen mit und umgriff meinen Arm. Er brachte mich wieder rauf dicht gefolgt von dem anderen Mann, welcher Leo in seiner Gewalt hatte.

Oben angekommen hämmerten sie gegen die Tür. Der Mann mit der Narbe öffnete sie und schaute uns alle nacheinander an. "Ist nicht dein Ernst", sagte er zu Leo. "Sie ist abgehauen und ich wollte sie wieder einfangen!", versuchte Leo ihn zu überzeugen. Die beiden Männer hinter uns lachten. "Also wenn du mit "einfangen", vor ihr die Treppe runterschleichen meinst, dann ja", schmunzelte der eine. Der Mann vor uns gab die Anweisungen uns reinzubringen. Ich wurde zurück ins Zimmer geschleppt, doch diesmal war ich nicht allein. Leo wurde von seinem Vater hinterher geschubst. "Das kannst du nicht machen!", rief er empört. Doch seine Antwort war eine Backpfeife und die Tür wurde verschlossen. Obwohl er ziemlich fies zu mir war, hatte ich etwas Mitleid mit ihm. "Alles okay?", fragte ich leise. "Ach halt den Mund. Nichts ist okay, nichts lief nach Plan. Alles ist scheiße", sagte er und trat wütend gegen die Tür. "Du verdammter-", schrie er und sein Satz ging in dem Hämmern seiner Fäuste unter. Er hämmerte so sehr gegen die Tür das sie anfingen zu bluten. Doch das stoppte ihn nicht. "Lass das!", rief ich ihm zu. Er hämmerte verzweifelt weiter. "Mach auf!", brüllte er und seine Stimme schien beinahe zu brechen. Er holte den kleinen Tisch, welcher in der Ecke des Zimmers stande und schlug ihn gegen das standhafte Holz der Tür. Ein Tischbein brach ab und flog gegen mein Schienbein. "Verdammt lass das!", versuchte ich es noch einmal. Er warf den Tisch schließlich aus dem Fenster. Scherben flogen durch den Raum und ich hielt meine Hände schützend um meinen Kopf. Ich sah im Augenwinkel wie er mit dem Rücken an der Tür runter zum Boden glitt und dort sitzen blieb. Er starrte vor sich und atmete schwer. Sein Blick war so... so leer.

Ich setzte mich vorsichtig neben ihm. "Wir kommen hier raus", versicherte ich ihm und versuchte optimistisch zu klingen. Er schüttelte langsam den Kopf. "Selbst wenn... draußen werde ich nicht lange unerkannt bleiben", sagte er. "Wie meinst du das?", wollte ich wissen. "Mein "Vater" hat mich schon in viel zu viel verwickelt. Ich gehöre eigentlich nicht auf freien Fuß. Doch das gehören sie alle nicht." Ich spürte wie seine Wut langsam verflog und sich in Trauer verwandelte. "Und wieso bist du damals nicht abgehauen?", fragte ich. "Es war schon zu spät. Er wollte mich zu einen seiner Männer ausbilden. Doch ich wollte nie zu dieser Organisation gehören. Ich konnte aber nich weg, denn hier wurde ich auch gleichzeitig geschützt von denen, die uns was anhaben wollten und natürlich vor der Polizei." Ich hörte ihm zu und fragte weiter: "Aber wieso willst du dann jetzt weg?" Er seufzte. "Keine Ahnung. So kann ich nicht weiterleben. Die Lage hatte sich eigentlich ein wenig beruhigt, doch dann hat er dich entführt. Es kotzt mich an was für ein schlechter Mensch er aus mir gemacht hat." Ich hörte den Hass in seiner Stimme und legte meine Hand beruhigend auf seine Schulter. "Aber wieso überhaupt die Entführung?", fragte ich und hoffte dass er diesmal antwortete. Seine Atmung hatte sich bereits wieder normalisiert, doch von seinen Händen tropfte weiterhin Blut.
"Er wollte etwas gegen Trevor in der Hand haben aber du hast ja gar nichts mit ihm zu tun." Nach einer kleinen Pause fügte er hinzu: "Trevor und er waren früher eigentlich sowas wie Freunde aber dann hat Trevor seine Frau vergewaltigt und er wollte ihn am liebsten nur noch tot sehen." Mir stockte der Atem als ich seine Worte hörte. "Trevor tauchte ab aber nach einiger Zeit hatte er ihn doch wiedergefunden. Er folgte ihm in den Club aber es gelang ihm nicht ihn zu töten und deswegen nahm er dich einfach mit", erklärte er weiter. Ich erinnerte mich wie die Waffe auf Trevor gerichtet wurde. "Wie? Er hat es nicht geschafft?", fragte ich verwundert. "Frag mich nicht, er redet nich viel mit mir und schon gar nich über die Details." Ich nickte kaum merklich.
Mir fiel eine kleine Glasscherbe auf, die in seinem Arm steckte. Ich zog sie behutsam heraus und warf sie weg. Danach breitete sich Schweigen aus.

kinkyPA$$IONsWhere stories live. Discover now