Fight for the Truth

Kapitel 47

Fragend sah er mich an.
"Bist du dir sicher?"
"Ja bin ich" sagte ich und stand auf. Dean folgte mir kurz darauf und wir stiegen in sein Auto ein. Die erste Zeit schwiegen wir, bis Dean plötzlich anfing zu lächeln.
"Was ist?" fragte ich.
"Ich musste gerade an die Zeit denken als wir uns kennen gelernt haben. Damals habe ich dich fast nie ohne deine Kopfhörer gesehen, es ist schon ungewöhnlich das du jetzt keine mehr hast"
"Ach ja? Hm... ich könnte dir nicht mal sagen welche Musik ich gerne höre" Sein lächeln verschwand und er wurde wider besorgter, er sagte nichts mehr bis wir in einem kleinen Dorf direkt vor einem Friedhof stehen blieben.
"Bist du dir sicher das du das schaffst?"
"Ich weiß es nicht... aber ich kann es nicht ewig vor mich hin schieben" erklärte ich bedrückt und stieg aus.

Der Friedhof war von einer Brusthohen Steinernen Mauer mit Metalltor umgeben. Zögerlich lief ich auf das Tor zu und machte es mit einem quietschendem Geräusch auf, dann blieb ich noch mal stehen und drehte mich zu Dean um der hinter mir stand.
"Lässt du mich kurz allein" kurz sah er mich nachdenklich an, dann lächelte er und nickte.
"Natürlich" ich lief auf den Friedhof, während Dean am Tor stehend blieb und mich von dort aus im Auge behielt. Mit unsicherem Gang lief an den Grabsteinen vorbei und las die Namen die auf ihnen standen. Am ende des Platzes stand ein Großes Kreuz mit Gedenksteinen links und rechts daneben. Auf der Linken Seite stand ein kleines Gebäude an der Mauer und hinter dem Friedhof erstreckte sich eine große Grüne Wiese die an einen kleinen Wald Grenzte. Als ich den dichten Laubwald sah, blitzen viele Szenen in meinem Kopf auf wie ich durch diesen Wald lief. Von Kindheitszeiten bis zu einer einzelnen Szene wie ich als Erwachsene weinend durch den Wald rannte aber warum ich das tat sah ich nicht.

Irgendwann blieb ich stehen als ich den Namen Tom Walker auf einem Grabstein las. Das Grab war gepflegt und war mit vielen schönen Pflanzen bestückt. Vor dem Stein stand ein Bild von ihm, ich kniete mich vor das Grab und nahm das Bild um es mir genauer anzusehen.
"Ich weiß gar nicht wie man sich an einem Grab verhält... und... nun ja, ich weiß zwar das du mein Vater bist aber... haben wir uns denn gut verstanden? Keine Ahnung, ich werde nur das Gefühl nicht los das du mir irgendetwas sagen wolltest bevor du gestorben bist... und es tut mir leid das ich dir nicht helfen konnte... Papa" traurig stellte ich das Bild zurück und als ich mich zurück lehnte, sah ich eine bunt bemalte Figur die neben einer Vase stand. Neugierig sah ich sie mir an und erkannte das man sie öffnen konnte. In der Figur war die gleiche Figur erneut, nur kleiner. Ich schloss die Figur wieder und drehte sie um und auf der Rückseite stand ganz klein das Wort Matroschka. In meinem Kopf erklang ein Gespräch, womöglich mit meiner Mutter:

Ich: "Mama, ist Papa da?"

Mama: "Nein, er musste auf eine Geschäftsreise nach Moskau"

Ich: "Er hat sich wieder nicht verabschiedet"

Mama: "Du weißt doch wie er ist"

Nachdenklich stellte ich die Figur zurück.
"Ist wahrscheinlich nur ein Souvenir aus Russland" stellte ich fest und stand wieder auf. Ein letztes mal sah ich mir das Grab an, dann lief ich zurück zu Dean, der mit besorgtem Blick auf mich wartete.
"Ist alles in Ordnung?"
"Ja ich denke schon... weißt du wo mein Vater gewohnt hat?" er musterte mich Skeptisch.
"Ja, nicht weit von hier" kurz dachte ich nach.
"Bring mich bitte hin" sagte ich, dann und lief an ihm vorbei zum Auto.

Vor einem alten, kleinen Haus blieb er stehen.
"Ich weiß nicht ob das eine gute Idee ist"
"Hast du eine bessere?" Dean schwieg nach meiner Gegenfrage und ich wollte aussteigen als er mich am Arm hielt.
"Ich mache mir einfach Sorgen um dich" erklärte er verzweifelt.
"Ich weiß" Antwortete ich und stieg endlich aus. Vor der Haustür blieb ich wieder stehen und zögerte. Was ist wenn Dean Recht hatte? War ich schon so weit in das Haus meines Toten Vaters zu gehen? Egal ob ich bereit war oder nicht, ich musste es tun, ich musste die Wahrheit herausfinden und dazu sah ich keinen anderen Weg.