Heimliche Bilder

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Ich legte den Stift weg und sah auf mein Handy:

Abby: Hey :D Lust am Freitag nach der Schule in die Stadt zu gehen?

Kelly: Du willst in die Stadt? Wer bist du? XD

Abby: Ich will ja nicht Shoppen gehen! Ich will mit euch in einem Café sitzen und das schöne Wetter genießen :D

Nora: Also ich bin dabei :D

Ich: Ich auch, freu mich schon :)

Kelly: Juhu der Höhlenmensch traut sich aus seinem Versteck XD

Nora: Du nimmst auch nie ein Blatt vor den Mund oder Kelly? 0_o

Kelly: Sorry :D Hoffe du bist trotzdem dabei Kad?

Ich: Natürlich :) Bis Morgen dann

Ich legte grinsend mein Handy auf die Seite und sah aus dem Fenster. Auch an diesem Tag war ein schöner Tag, mit den Kopfhörern auf voller Lautstärke stand ich auf und nahm den kleinen Hund, welcher tatsächlich mein eigener war an die Leine um mit ihr eine kleine runde zu laufen. Auf einem Feldweg blieb ich stehen und Atmete tief ein. Auch wenn man hier total abgeschnitten von der Welt lebte, war es wunderschön und Friedlich. Kurz dachte ich wieder an diesen Dean und weshalb er wohl bei mir war.
Geht mir der Typ immer noch durch den Kopf?
Ich schüttelte den Gedanken gleich wieder ab und sah mich um. Vor mir war ein riesiges Feld das an einem Waldrand grenzte. Aus dem Wald hörte ich Motorrad Geräusche und am Waldrand tauchte genau dieses wenig später auf und blieb dort stehen. Ich konnte ihn nicht genau sehen, da er einen Helm trug, aber ich hatte das Gefühl das er mich anstarrte. Dieses Gefühl hatte ich allerdings bei jedem, noch ein Grund warum ich ungern unter Leute ging.
Eine Weile stand ich Regungslos da und das komische Gefühl in meinem Bauch wurde immer stärker. Er oder sie holte etwas aus einer Tasche hervor die an dem Motorrad angebracht war und hielt es sich vor das Gesicht. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich es.
"Eine Kamera! Warum macht der Fotos von mir?" Ich bekam Angst und rannte los, dicht gefolgt von meinem Hund die erst nicht verstand warum ich plötzlich aus dem stand losrannte. Wieder hörte ich den Motor der Maschine und die Angst wurde stärker, da ich wusste das ich keine Chance gegen ein Motorrad hatte. Das Geräusch entfernte sich allerdings von mir. Dennoch sah ich nicht zurück. Ich ignorierte meine schmerzenden Beine und rannte nach Hause.

Panisch stürzte ich mit meinem Hund zur Tür rein und knallte sie hinter mir zu. Völlig außer Atem lehnte ich mit dem Rücken gegen die Tür. Ich atmete noch immer sehr hektisch und meine Beine verwandelten sich förmlich in Wackelpudding sobald ich stehen blieb. Ich hatte Mühe nicht im Flur zusammenzusacken.
"Warum knallst du die Tür so zu?" maulte mich meine Mutter aus der Küche aus an. Keuchend ging ich zu Ihr.
"Was ist denn mit dir passiert?" fragte sie mit einem fast schon interessierten Blick.
"Da... war ein Typ ... der hat mich angestarrt... und Fotos von mir gemacht" versuchte ich trotz Atemnot ruhig zu sagen.
"Ach deine Fantasie wieder... das hast du dir sicher nur eingebildet. Nicht jeder dahergelaufene starrt dich an Kadlin"
Wie ich das hasse, wenn sie das sagt, hält sie mich eigentlich für komplett bescheuert?
"Nein das habe ich nicht! Warum glaubst du mir denn nie!?" schimpfte ich und rannte in mein Zimmer. An meinem Tisch griff ich nach der Karte von dem Ermittler, ich starrte sie geistesabwesend an und dachte nach.
Soll ich ihn anrufen? Was ist, wenn meine Mutter recht hatte?
Ich wusste nicht was ich tun sollte und entschied mich, die Karte in meine Handyhülle zu stecken und sie morgen mit in die Schule zu nehmen. Mein Herz raste immer noch und meine Hände zitterten so stark das ich keinen Stift mehr halten konnte. Ich bemerkte jetzt erst das meine Kopfhörer von meinem Kopf gerutscht waren und um meinen Hals hingen. Erschöpft legte ich sie auf den Tisch und ließ mich auf mein Bett fallen wo vor Erschöpfung einschlief.

Fight for the TruthWhere stories live. Discover now