-79-

1.4K 54 4
                                    

Ich fing unbewusst an zu zittern. Die Schrift gehörte Anton, dass wusste ich.
Früher, als wir noch nicht zusammengezogen waren, hatten wir und oft über Briefe ausgetauscht.

Immer noch zitternd, lief ich ins Wohnzimmer und setzte mich dort auf die Couch.

Sollte ich den Brief öffnen? Oder einfach in den Müll werfen?
Aber wenn er bei mir im Müll liegt, würde ich über nichts anderes nachdenken können.

Ich musste ihn loswerden. Und zwar schnell.

Ohne darüber nachzudenken, was ich gerade tat, zog ich meine Joggingschuhe an und rannte los.

Einfach Richtung Rheinufer. Möglichst weit weg von meiner Wohnung. Mit dem Brief in meiner Jackentasche.

Völlig fertig ließ ich mich kurz auf einer der Parkbänke nieder. Ich zitterte schon wieder.

Was wollte Anton nur von mir?

Nachdem ich etwas runtergekommen bin, wollte ich weiterlaufen. Diesmal in einem etwas langsameren Tempo.

„Entschuldigen Sie? Junge Frau, ich glaube der hier gehört Ihnen. Sie müssen Ihn verloren haben..."

Ich drehte mich um. Eine ältere Frau hielt mir den Brief von Anton entgegen.
Ich starrte den Brief an und zögerte ihn an mich zu nehmen.

„Oder gehört er Ihnen doch nicht?"

„Doch...Danke."
Schnell nahm ich ihn in die Hand und ging weiter.

Am nächsten Mülleimer blieb ich stehen und starrte zwischen ihm und dem Brief umher.

Es ist so einfach, Emma. Werfe diesen verdammten Brief einfach da rein und gut ist. Dann kannst du endlich diesen Typen vergessen.

Aber wenn ich ihn nicht öffnen und lesen würde, würde ich nie erfahren, warum Anton nochmal bei meiner Wohnung war und ihn unter den Türspalt hindurch geschoben hat.

Die Vergangenheit ist ein schweres PaketWo Geschichten leben. Entdecke jetzt