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„Wie kommen Sie eigentlich morgen zum Feuerwehrfest?", fing Alex plötzlich an.

„Mit dem Bus. Denke ich mal", murmelte ich.

„Ich könnte Sie auch abholen. Wenn ich das NEF hole, fahre ich theoretisch vor Ihrer Haustür vorbei."
Alex schaute fragend zu mir.

Ich wusste nicht was ich antworteten sollte, als Casey mich mit ihrem Fuß unter dem Tisch anstupste. Ich warf ihr einen genervten Blick zu. Sie konnte es einfach nicht lassen.

„Also wenn es Ihnen nichts ausmacht...", meinte ich zögerlich.
Ich mochte es nicht, wenn ich von anderen abhängig war.

„Dann bin ich morgen um 9 Uhr bei Ihnen."
Er schob sich zufrieden eine Gabel mit Kaiserschmarren in den Mund.

Das restliche Essen über, plauderten Casey und Alex über alles mögliche.
Ich saß nur stumm daneben. Mit meinen Gedanken war ich wo ganz anders.

Erst, als Alex aufstand, kam ich wieder im hier und jetzt an.

„Ich räume schon mal ein bisschen das Geschirr weg. Es war schön, dass Sie hier waren Alex."
Casey hatte sich ebenfalls vom Tisch erhoben.

„Da stimme ich Ihnen zu."
Alex warf ihr ein charmantes Lächeln zu und ging dann mit mir zusammen zur Wohnungstür.

„Dann sehen wir uns morgen Früh."
Mein Blick blieb in seinen dunklen Augen hängen.

„Ja. Es war schön, Emma. Bis morgen."
Er lächelte noch einmal zum Abschied, dreht sich um und lief die Treppe hinunter ohne sich nochmal umzusehen.
Ich weiß nicht wie lange ich noch da gestanden habe, irgendwann ist meine Nachbarin aus der Tür neben meiner gekommen. Peinlich gerührt, schloss ich schnell die Wohnungstür hinter mir.

Im Wohnzimmer hatte Casey schon den Tisch abgeräumt und war gerade dabei das Geschirr zu spülen. Ich schnappte mir ein Geschirrtuch und trocknete ab.

„Alex ist doch ein wirklich netter Arbeitskollege findest du nicht?", fing Casey an.

„Er ist nett. Das weiß ich."

„Und magst du ihn?"

„Er ist nett...", wiederholte ich mich.
„Aber er würde niemals sowas wie mein Freund sein..."

Casey schielte etwas enttäuscht zu mir rüber.
„Aber warum denn nicht?"

„Casey...du weißt, was beim letzten Mal passiert ist....ich bin einfach noch nicht bereit für sowas..."

„Du denkst zu oft an Anton..."

„Natürlich denke ich an ihn...wie sollte ich auch diese Nacht vergessen..."

Casey schluckte schwer.
„Du solltest mit jemanden darüber reden..."

Ich hatte aufgehört das Geschirr abzutrocknen und starrte es jetzt stattdessen an.
„Das macht es nicht besser...", flüsterte ich den Tränen nahe.

Casey nahm mich mit ihren nassen Händen in den Arm und strich mir beruhigend über den Rücken, während mir stumm die Tränen über die Wangen liefen.

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Naaa....wie hat euch dieses Kapitel gefallen?

Ich denke es wird Zeit, etwas mehr über Emma's Vergangenheit zu erfahren.

Die Vergangenheit ist ein schweres PaketWhere stories live. Discover now