Plötzlich kam er in das Leben eines Topmodels

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„Danke Lottie" glücklich lege ich auf und schmeiße mein Handy unsanft auf die Couch. Ich habe soeben mit Charlotte telefoniert, die sich in knapp einer Stunde mit meinem Mädchen – Ashley – verabredet hat. Dies übrigens nur, weil Ashe die letzten 13 male, bei denen ich vor ihrer Haustür stand, nie zuhause war. Oder sie hat nicht aufgemacht, so genau weiß ich das nicht. Die erste Variante wäre mir trotzdem deutlich lieber.

Jedenfalls hat Charlotte sie zu einem Spaziergang in den Park eingeladen, wo ich – welch Überraschung – auch auftauchen werde. Und dann sage ich das, was gesagt werden muss und hoffe auf das beste. Gemma hat sich nicht davon abbringen lassen, mir dabei zu helfen. Daher geht sie mit und beobachtet die Situation aus weiter Ferne. Ashley weiß eh nichts von ihr, daher sehe ich darin kein Problem. Und falls mir Ashley nicht verzeihen kann, habe ich gleich jemanden bei mir, der mich psychisch wieder etwas aufbaut oder mich nach Hause bringt. Und natürlich sorgt meine liebe Schwester dafür, dass ich keine Scheiße baue oder auf irgendwelche anderen dummen Ideen komme.

Das ist meine letzte Chance und ich darfs diesmal wirklich nicht vermasseln.

Diese eine Stunde vergeht schneller als mir lieb ist. Ich sitze bereits im Park auf einer Bank, im Hintergrund der schöne See mit Schwänen darin. Etwas romantischeres ist mir nicht eingefallen.. oder doch?

Von weitem sehe ich Lotties zusammengebunden Haare und neben ihr läuft – wie geplant – mein Mädchen. Je näher sie mir kommen, desto nervöser werde ich. Als sie nur noch weniger Meter entfernt sind, stehe ich mit zitternden Beinen auf, fahre mir durch die Haare und schiebe dann meine Hände in meine Hosentasche. Jetzt bloß nicht durchdrehen Harry.

Als Ashley mich erblickt, bleibt sie abrupt stehen und wirft Charlotte einen wütenden Blick zu, die diesen nur ausdruckslos erwidert.

„Ashley" hauche ich leise und laufe auf sie zu. Sie stolpert sofort ein paar Schritte zurück, was mein Herz unangenehm stechen lässt. Aber sie hat Recht, ich habe es verdient. Und eigentlich habe ich mit nichts anderem gerechnet. Das sie mir nicht freudestrahlend in die Arme laufen wird, war mir doch von Anfang an bewusst.

Ich hebe meine Hände hoch und deute ihr, dass ich aus friedlichem Grund hier bin. Lottie bemerkt meine Hilflosigkeit, eilt zu Ashley und redet leise mit ihr. Erst sieht Ashe nicht glücklich aus, aber irgendwann nickt sie leicht und blickt mich wieder an. Lottie läuft in die andere Richtung davon und hält hinter Ashe beide Daumen hoch, so, dass nur ich es sehe. Ich lächle sie dankbar an, dann gebe ich meine ganze Aufmerksamkeit Ashley, die mittlerweile etwas näher gekommen ist, um sich besser unterhalten zu können. Aber das wäre mir egal. Wenn es sein muss schreie ich meine Entschuldigung durch den ganzen Park, jeder kann hören, wie sehr ich sie liebe. Auch wenn es scheiße unangenehm wäre, aber ich würde alles für sie tun, ALLES.

„Weißt du, Ashley, ich habe die letzten vier Tage durchgehend darüber nachgedacht, wie man sich am besten bei der Liebe seines Lebens entschuldigen kann, wenn man sich schon Hunderte Male wie der letzte Idiot aufgeführt hat." Meine Stimme klingt nicht so, wie sie klingen sollte, aber das ist mir gerade total egal. „Ich bin bis heute noch zu keinem Entschluss gekommen"

Ashley sieht mich nur ausdruckslos an. Sie verschränkt ihre Arme vor der Brust, setzt einen skeptischen Blick auf ihr wunderschönes Gesicht und wartet schweigend ab, was ich noch zu sagen hab. Was würde ich dafür tun, dass ihre Augen nicht mehr so kalt sind..

„Weißt du, ich bin so unerfahren in diesem Thema, dass ich aus Verzweiflung sogar Liebesfilme angesehen habe und dabei am Ende fast gekotzt habe, weil die einzige Person, die ich je lieben werde nicht an meiner Seite war. Jeder Trottel in diesem Filmen hatte am Ende ein Happy End, nur meines war nicht in Sicht. Und ich weiß das wir hier in keinem scheiß Film sind, das macht das ganze ja so schwer." Ich hole tief Luft. „Du musst nur wissen – oder eigentlich weißt du das schon längst – ich rede nicht über meine Gefühle. Nie, mit niemanden. Aber dir Ashe, dir habe ich alles erzählt. Du bist die Ausnahme in so vielem. Denkst du ich hätte je Kinder gewollt? Nein. Aber sobald ich Noah sah, war mir klar, dass ich niemals ohne ihn Leben möchte. Und ohne dich noch weniger. Ich würde alles für dich tun. Du willst das ich mich hier und jetzt ausziehe? Kein Problem, ich laufe durch den ganzen Park, nackig, egal wie viele mich sehen. Das ist es, was du mir bedeutest. Alles. Denkst du die letzten Tage hätten irgendeinen Sinn gemacht? Nein, du warst nicht da. Und ja, man merkt, ich kann noch immer nicht meine Gefühle zu dir in Worte fassen, aber ich versuche es, okay? Ich versuche alles um dich glücklich zu machen. Wenn du mir nochmal eine Chance gibst. Ich weiß, ich hatte so viele Chancen und ich habe keine einzige davon verdient gehabt, weil du der tollste Mensch auf Erden bist und definitiv besseres verdient hättest als mich Arschloch. Aber ich stehe trotzdem hier, in der Hoffnung, du würdest dich für mich entscheiden. Noch ein letztes mal. Weil eine Sache ist klar, ich werde niemals jemanden so sehr lieben wie ich dich liebe. Und wenn du mir nicht verzeihen kannst – was ich durchaus verstehen kann – dann werde ich mein ganzes Leben alleine verbringen. Niemand wird dich je ersetzen können, Ashley. Ich liebe dich so verdammt sehr. Lass es mir dir noch einmal zeigen." Ohne zu überlegen, habe ich alles ausgesprochen, was in meinem Kopf war. Und das war scheiße kitschig, aber das sind Gefühle nun mal. Oder die Liebe.