CHAPTER 27

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Knapp 6 Monate später...

„Hey Leute...Kommt doch bitte rein in die gute Stube", versuchte Malik seiner Stimme einer beschwingten Unterton zu geben, aber ich wusste haargenau, dass sein fröhlich wirkender Gefühlszustand lediglich gespielt war.

Er winkte uns in die kleine Wohnküche von Maliks und Yousefs Appartement und wir ließen uns allesamt an dem wackeligen Holztisch nieder, welcher bereits mit frischem Gedeck für acht Personen gedeckt war.

Malik begrüßte mich kurz und zog mich in eine flüchtige Umarmung, bevor er sich daran machte auch die anderen Gäste zu begrüßen. Ich lehnte mich mit meinem Rücken an den Kühlschrank und verschränkte die Arme vor meiner Brust, während nacheinander Barbara und die anderen Leute aus der Suppenküche sowie Frank in Begleitung von Elise sich in die schmal geschnittene Küche quetschten.

Ich beobachtete mit zusammengekniffenen Augen, wie der arabischstämmige Mann ein paar Worte mit ihrem Betreuer Paul wechselte und ich spürte, wie sich die unterschwellige Eifersucht in meinem Magen festsetzte.

Der obdachloses Straßenmusiker, welcher nun seit fast einem halben Jahr nicht auf der Straße lebte, wirkte noch gutaussehnender (auch wenn ich das niemals für möglich gehalten hätte). Seine dichten, dunklen Locken waren um ein Stück gekürzt und er hatte sich einen leichten Drei-Tage Bart stehen lassen.

Lediglich seine hellen, karamellfarbenen Augen faszinierten mich wie immer, auch wenn sie heute Abend ein wenig reserviert gegenüber mir wirkten und zogen mich in ihren Bann.

„Setz dich doch endlich, Schätzchen...", meinte Barbara zu mir und deutete mit einem Finger auf den Stuhl, welcher natürlich direkt gegenüber dem des ehemaligen obdachlosen Straßenmusikers stand. Seufzend wechselte ich nochmals einen Blick mit Maliks, bevor ich mich schließlich ebenfalls an dem gedeckten Tisch niederließ.

Als wir endlich Platz genommen hatten, fingen Yousef und Malik an, den selbst gemachten Auflauf auf die Teller zu verteilen und wir ließen es uns alle schmecken.

Nur mir schien es nicht so recht zu schmecken, denn ich stocherte nur lustlos mit meiner Gabel auf meinem Teller herum und ignorierte dabei Barbaras und Elises besorgte Blicke.

„Schmeckt es dir denn nicht, Schätzchen?", wollte die Betreiberin der Suppenküche von mir wissen und ich schüttelte sogleich mit meinem Kopf und versuchte ein halbwegs überzeugendes Lächeln zustande zu bringen.

Ich wusste, dass ich mich innerhalb des halben letzten Jahres sehr verändert hatte. Nicht nur hatte ich mein Problem mit dem Essen halbwegs kuriert und traf mich dennoch einmal monatlich mit meinem Therapeuten, sondern ich war auch aus dem Hockey Team der St. Jefferson ausgestiegen. Demnach machte ich nur noch Sport, wenn ich auch wirklich Lust darauf hatte und um mich zu entspannen. Und nicht wie früher, um so viele Kalorien wie möglich zu verbrennen.
Auch hatte ich seit mehr als vier Monaten keinen Essanfall mehr gehabt, bei welchem ich mich im Anschluss daran übergeben hatte und darauf waren Mr. O'Malley, Elise und auch mein Vater mächtig stolz.

Auch bemühte ich mich in letzter Zeit ein besseres Verhältnis zu meinem Erzeuger herzustellen und zu meiner Überraschung gefiel es mir in letzter Zeit auch etwas mit meinen kleinen Halbgeschwistern zu unternehmen. Dies hatte wohl auch dazu beigetragen, dass ich mich auch mit meiner Stiefmutter besser verstand und sie nicht hinter ihrem Rücken mehr als „strohdummes Bimbo" bezeichnete. Immerhin hatte sie meinen Dad erst lange Zeit nach dem Tod meiner leiblichen Mutter kennengelernt und sofern er glücklich mit Natalie war, war ich es auch.

Ebenfalls hatten Veronica und Helena mir verziehen, dass ich den beiden meine heimliche Affäre mit Miles so lange vor den beiden verheimlicht hatte.

IRON HEART #LGBT [Gay Romance] 🌈Where stories live. Discover now