CHAPTER 10

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„Was ist denn mit dir heute los, Schätzchen?", fragte mich Barbara und musterte mich von der Seite mit einem besorgten Blick.

„Es ist nichts, Barbara", antwortete ich der Chefin der Suppenküche und machte mich weiter daran, das von einer regionalen Bäckerei hier in New York gespendete Baguette in handliche Stücke zu schneiden.

Natürlich war es nicht Nichts, was mich in diesem Augenblick beschäftigte. Denn heute Morgen, als ich mich als erstes nach dem Aufstehen auf die Waage in meinem Bad gestellt hatte, hatte diese auf einmal ganze 800 Gramm mehr gezeigt!

Ich hatte ja gewusst, dass es nicht gut war, dass ich mir jede Woche nach den Arbeitsstunden den Bauch vollschlang... Ich hatte es insgeheim geahnt, dass dieses Verhalten leidvolle Konsequenzen haben würde.

Diese 800 Gramm, welche als Gewicht mehr auf meinen Hüften lagen, fühlten sich wie 10 Kilo an und belasteten mein Gemüt ungemein.

Außerdem lag mir diese unausgesprochene Situation mit Miles immer noch im Magen... Nachdem unser kleines Intermezzo urplötzlich von Veronicas plötzlichem Auftauchen gestört worden war, hatte mein bester Kumpel lediglich spärlich auf meine Textnachrichten geantwortet...

Vielleicht fand er mich immer noch zu unattraktiv, damit er sich mit mir abgeben lassen wollte?

Zudem mir auch meine allerengste schwarze Skinny Jeans, welche ich ursprünglich für das Feier gehen heute anziehen hatte wollen, nicht mehr so gut gepasst hatte, wie sie es vor wenigen Wochen noch gewesen war.

Wutschnaubend hatte ich eine hellblaue, weiter geschnittene Jeans angezogen und meine Sachen für den heutigen Abend gepackt.

Obwohl ich mir immer noch nicht zu Hundert Prozent sicher war, ob ich überhaupt zusammen mit Malik und Yousef auf dieses Konzert in einer abgeranzten Kneipe in Brooklyn gehen wollte.

„Was machst du denn so ein geknicktes Gesicht, Nate?", bohrte Barbara weiter und stemmte ihre Arme in ihre stämmige Hüfte, während sie ein Stück an mich herankam.

„Es ist wirklich nichts, Barbara...", entgegnete ich der Betreiberin der Suppenküche und diese seufzte daraufhin leicht frustriert auf.
„Na gut, Schätzchen...Dann hilf bitte José dann den großen Suppentopf mit nach draußen zur Anrichte zu bringen..."

„Wird gemacht", ich nickte ihr zu und Barbara machte sich im Anschluss daran die Tische in dem ehemaligen Asia Imbiss noch zu decken.

Kurze Zeit darauf trudelten auch schon wieder die ersten Gäste der Suppenküche ein und zusammen mit dem Koch der Suppenküche mit dem lateinamerikanischen Akzent trug ich den großen Metalltopf mit dem heutigen Eintopf nach draußen auf die Theke.

Als wir diesen hinter der Anrichte auf der Tischplatte abstellten, warf ich einen flüchtigen Topf in diesen und ich zog die Nase in die Höhe.

Ingwer-Karotten Eintopf gehörte nun wirklich zu meinen bevorzugten Lieblingsspeisen und hätte ich die vergangenen zwei Stunden damit verbracht, drei Säcke voll Karotten zu schälen, hätte ich wohl gedacht, dass José bei diesem Eintopf einfach die übrig gebliebenen Reste von Thanksgiving verwertet hatte.

Nachdem Barbara und ich bereits die ersten Gäste der Suppenküche bedient hatten, öffnete sich erneut die bimmelnde Tür zu dem ehemaligen Schnellimbiss und Malik sowie sein Kumpel kamen herein.

Als ich einen flüchtigen Blick in ihre Richtung warf, leuchteten die hellen Augen von Malik auf und er kam strahlend lächelnd auf mich zu.

Trotz der Eiseskälte, welche derzeit in New York City herrschte, trug er seine obligatorische Jeansjacke mit den tausend aufgenähten Patches und er hatte wie fast immer seine Gitarre auf dem Rücken hängen.

IRON HEART #LGBT [Gay Romance] 🌈Where stories live. Discover now