CHAPTER 25

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Gerade in dem Moment, als mich Yousef zögerlich in seine Arme zog, um mich ein wenig zu trösten, öffnete sich plötzlich die Tür zur Suppenküche.

„Malik!", rief ich sogleich, als ich den obdachlosen Straßenmusiker erkannte und dieser erstarrte ebenfalls, als er mich neben seinem besten Freund erkannte.

Für eine Sekunde meinte ich etwas in den warmen, hellbraunen Augen des arabischstämmigen Mannes aufblitzen zu sehen, dann aber verhärtete sich sein Gesichtsausdruck und er starrte mich mit einem beinahe abwertend wirkenden Blick an.

„Nur zu deiner Information: Yousef ist nicht schwul, Nate...Falls du schon wieder auf der Suche nach einem neuen Charity Projekt bist...", meinte Malik dann in meine Richtung und er betonte die letzten Worte beinahe ebenso arrogant wie Miles. Und obwohl er mich immer noch wütend in die Augen sah, konnte ich dennoch erkennen, dass er zutiefst verletzt von meinem Verhalten im DIAMONDS war.

„Man, Malik!", rief ich dann und wischte mir mit dem Ärmel meines Mantels hastig über die Augen. Ich löste mich schnell von Yousef und trat zögerlich einen Schritt auf den arabischstämmigen Mann zu.

Ich hob mit zittrigen Händen den Blumenstrauß auf und hielt ihn Malik entgegen, welcher mich immer noch aufgebracht ansah und daraufhin ebenfalls, wie sein bester Kumpel noch vorhin zu mir sagte: „Deine teuren Blumen kannst du dir sonst wohin stecken, Nate..."
„Bitte Malik!", versuchte ich es ein weiteres Mal, jedoch schnaubte der Angesprochene nur auf: „Ich möchte nichts mehr von deinen Lügen hören, Nate..."

„Ich weiß, dass ich dir das mit Miles nicht verheimlichen hätte sollen...", versuchte ich ein letztes Mal den Karren aus dem Dreck zu ziehen, aber es war sinnlos.

Denn Malik trat nun ebenfalls einen Schritt auf mich zu und ich blickte ihm hoffungsvoll in die Augen. Als er sogar den kleinen Blumenstrauß aus meinen Händen nahm und er mit seinen Fingerspitzen leicht meine streifte, brachte ich sogar ein kleines Lächeln zustande.

Dieses wich jedoch sogleich aus meinem Gesicht, als Malik mich nur emotionslos von oben bis unten musterte und den Blumenstrauß energisch auf den kalten Asphaltboden warf, sodass die einzelnen Blumen sich auf dem matschigen, grauen Schnee verteilten.

„Weißt du, Nate...Von all deinen Lügen mochte ich die „Malik und Nate"- Lüge am meisten...", zischte Malik mir zu und er wollte mir schon den Gitarrenkoffer aus der Hand nehmen, als ihm die Stimme seines besten Kumpels unterbrach.

„Man, Malik...", meinte Yousef dann und überraschend sah ich Maliks besten Freund daraufhin an.

Er legte ihm eine Hand auf die Schulter und er sagte zu diesem: „Ich bin vielleicht auch nicht gerade sein größter Fan im Moment, aber du siehst doch, dass er ebenso darunter leidet...Vielleicht solltest du ihm aber doch zumindest zuhören, was er zu den Geschehnissen im Club zu sagen hast..."

Malik drehte sich zu seinem besten Freund um und leicht vorwurfsvoll blickte er diesen an: „Man, wieso stehst du jetzt plötzlich auf seiner Seite, Yousef?"

Abwehrend hob der Angesprochene nun seine Hände in die Luft und er meinte: „Ich stehe auf gar keiner Seite, Malik...Ich wollte nur zwischen euch beiden vermitteln...Jeder Blinde sieht doch, dass ihr beide unter dieser Trennung leidet..."

„Und ihr beide könntet euch zumindest aussprechen..."

„Danke, Yousef...", dankbar lächelte ich den Straßenmusiker im nächsten Augenblick an und ich nahm nochmals einen tiefen Atemzug, als ich mich zu Malik drehte und dem arabischstämmigen Mann dabei tief in die Augen sah: „Malik, ich kann verstehen, dass du im Moment gerade sehr wütend auf mich bist...Und ich kann es vollkommen nachvollziehen, dass du momentan nichts mehr mit mir zu tun haben möchtest..."

IRON HEART #LGBT [Gay Romance] 🌈Where stories live. Discover now