CHAPTER 26

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„Was?"

Entsetzt musterte mich der Besitzer der kleinen Bar und er fluchte leise, während er hastig nach einem Lappen griff, um das kleine Malheur auf der Bartheke zu beseitigen.

Yousef und Malik hingegen wirkten mehr als alarmiert, als ich den beiden von Franks Auftauchen heute in Barbaras Suppenküche berichtete und ich setzte die beiden Straßenmusiker ebenfalls über meine und Barbaras Befürchtung in Kenntnis.

„Wir dürfen jetzt keine Zeit verlieren...Bevor es noch zu spät ist...", keuchte Malik erschrocken und seine faszinierenden, hellbraunen Augen weiteten sich entsetzt, als er realisierte, dass sich Frank wohl wirklich antun könnte, wenn wir es nicht rechtzeitig verhindern könnten.

„Wisst ihr denn, wo er eventuell hingegangen sein könnte?", wollte ich von den beiden wissen, während sich Jed wieder zwangsweise seinen Gästen widmen musste und dennoch mit einem Ohr weiterhin unserer Unterhaltung lauschte.

Malik kaute einen Moment auf seiner Unterlippe herum und er wechselte einen nachdenklichen Blick mit seinem besten Freund, bevor er laut rief: „Moment, ich weiß es!"
Stirnrunzelnd musterte Yousef Malik und er fragte ihn: „Worauf möchtest du denn hier anspielen?"
Malik schnipste mit den Fingern und unruhig fuhr er sich mit einer Hand durch seine halblangen Locken: „Die alte Eisenbahnbrücke am Hudson River...Das ist Franks Lieblingsplatz...Womöglich könnte er dorthin gegangen sein..."
„Dann sollten wir uns mal schleunigst auf den Weg dorthin machen..."; meinte Yousef und gehetzt sahen er und Malik zu Jed: „Jed, meinst du, dass du uns als Abendunterhaltung einen Moment lang entbehren könntest? Es handelt sich wirklich um einen dringenden Notfall..."
„Natürlich, Jungs...Das verstehe ich vollkommen...Und immerhin kenne ich Frank auch schon seit langem...Ich würde es nicht wollen, dass ihm etwas zustößt..."

„Und meine Gäste können auch den Rest des Abends wohl ohne musikalische Untermalung auskommen...Aber ihr beide bekommt natürlich die vereinbarte Entlohnung..."

„Danke vielmals, Jed!", rief Malik ihm noch zu, bevor er mich und Yousef am Ärmel packte und wir alle drei aus Jeremiahs Bar in Richtung der Subway stürmten.

Glücklicherweise schien es das Schicksal gut mit uns zu meinen, denn wir erwischten die letzte U-Bahn noch haargenau und Malik versicherte mir, dass es lediglich zwei Stationen zu dieser Brücke waren.

Wie auf Steinkohlen rutschte ich unruhig auf dem dreckigen Plastiksitz herum und ich knetete nervös meine Hände. Auch Malik schien mehr als unruhig und besorgt um den obdachlosen Baseball Coach zu sein, denn immerzu blickte er unruhig auf die Neon Anzeige, welche die verschiedenen Stationen der U-Bahn ankündigte.

„Was machen wir denn, wenn er sich wirklich was antun möchte, Yousef?", fragte Malik seinen besten Freund und er fügte noch hinzu: „Wenn er wirklich springen möchte? Ich würde mir das niemals verzeihen, wenn wir nicht genug auf ihn aufgepasst hätten..."

„Jetzt mal doch mal gefälligst nicht den Teufel an die Wand, Malik...", unterbrach Yousef seinen besten Freund wüst und er fügte noch hinzu: „Außerdem ist Frank erwachsen...Wenn er mit diesem Schmerz nicht mehr leben möchte, dann ist das vollkommen seine eigene Entscheidung..."
„Spinnst du, Yousef?", rief dann Malik so laut und erbost, sodass sich die wenigen anderen Fahrgäste der Subway zu uns dreien umdrehten. Die beiden wechselten daraufhin ein paar Sätze in ihrer Muttersprache, welche ich natürlich wieder nicht verstand und ich für einen Augenblick sehr dumm aus der Wäsche schauen musste.

„Frank war immer wie eine Art Vaterfigur für uns, Yousef...Vergiss das bitte nicht...Nachdem mich meine Eltern rausgeworfen haben, war Frank auf der Straße neben dir der einzige Mensch, dem ich noch vertrauen konnte...", flüsterte der obdachlose Straßenmusiker und überrascht starrte ich daraufhin Malik an.

IRON HEART #LGBT [Gay Romance] 🌈Where stories live. Discover now