Kapitel 11

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Ich legte mich wieder auf mein Bett und schaute nachdenklich zur Decke. ,,Jo?" fragte ich leise und schaute zu ihr. ,,Ja" antwortete sie. Ich setzte mich auf und schaute immer noch zu ihr ,,Es tut mir leid wegen eben. Ich wusste nicht, dass du darüber nicht reden willst...." ,,Es muss dir nicht leid tun" unterbrach sie mich.

Dann lehnte ich mich wieder zurück und schaute nun wieder zur Decke. Ich wusste nicht, warum sie nicht über ihre Mutter reden wollte. Sind ihre Eltern etwa getrennt oder hat sie einfach nur kein gutes Verhältnis zu ihr? Doch plötzlich wurden meine Gedanken unterbrochen.

,,Ich muss hier raus" sagte Jo plötzlich und sprang auf. Noch bevor ich irgendetwas sagen konnte, war sie verschwunden. Ich setzte mich schnell auf und sah wie die Tür hinter ihr zu fiel.

,,Was ist denn mit Jo los?" fragte Phil, als er kurze Zeit später ins Zimmer kam. ,,Warum was soll sein?" fragte ich. ,,Ich hab Jo gerade mit Tränen in den Augen über den Flur rennen sehen" antwortete er verwirrt. ,,Wo ist sie hin gerannt?" fragte ich und sprang auf.

,,Es schien, als wollte sie zu den Mädchen. Aber was ist denn passiert?" fragte er wieder. ,,Ich erkläre dir später alles, aber jetzt muss ich erstmal hinter ihr her." antwortet ich ihm und rannte aus unserem Zimmer.

Ich wusste genau zu wem sie wollte, zu Kate. Jo und Kate verstehen sich super und sind wie beste Freundinnen. Ich rannte über unseren Flur, bis zur Tür zu den Mädchenzimmern. Ich rieß die Tür auf und rannte weiter bis zu Kates Zimmer.

Ihre Tür stand einen Spalt offen, sodass ich eine schluchzende Jo sah, die in Kates Armen auf ihrem Bett saß. Ich hörte wie sie redeten und wie Kate versuchte Jo zu trösten.

,,Ich..ich kann mit ihm nicht darüber reden. Ich kann mit niemanden darüber reden"

,,Aber was ist denn passiert?"

,,Versprich mir, mit niemandem darüber zu reden" schluchtzte Jo leise.

,,Ich versprechs dir" erwiderte Kate und strich ihr sanft über den Rücken.

,,Meine Mutter.. sie.. sie lebt nicht mehr"

,,Was?! Aber... was ist denn passiert?"

Erschrocken drückte sie Jo fest an sich und strich ihr weiter über den Rücken. Jo starrte auf die Tür und ich dachte schon, dass sie mich gesehen hatte. Doch sie starrte weiter in meine Richtung, doch ohne mich zu sehen. Sie hatte Tränen in den Augen, die ihr nach und nach über die Wange liefen.

,,I-ich kann darüber nicht reden..." brachte sie heraus.

Doch bevor Jo weiter reden konnte, drückte Kate sie fest an sich und flüsterte ihr etwas zu, das ich nicht verstand.

Ich wollte sie nicht länger stören und ging von der Tür weg. Nach diesem Gespräch war ich nicht schlauer als vorher. Doch ich konnte nicht zurück auf unser Zimmer, ich muss raus, ich muss den Kopf frei bekommen.

Ich ging die Treppe zum oberen Stockwerk hoch und stieg dort durch ein Fenster. Nun stand ich auf der Feuertreppe und kletterte an der Feuerleiter aufs Dach. Dort saß ich immer wenn ich Stress habe oder nachdenken muss.

Ich saß dort mehrere Stunden, als ich hinter mir Geräusche hörte. Ich drehte mich erschrocken um und sah wie Jo durch meine schnell Bewegung erschrack. ,,Sorry ich wollte dich nicht erschrecken" sagte ich und schaute sie verwundert an.

Woher sollte sie wissen, dass ich hier bin? Niemand kannte diesen Platz! Ausser.... KATE! Kate verriet ihr meinen Platz! Aber warum? Sie wusste doch, dass ich hier immer alleine sitzen will und es keiner erfahren sollte.

Als ich meine Gedanken verdrängte, sah ich wie sie vor Schreck immer noch eine Hand auf ihrem Dekoltee liegen hat und mich mit großen Augen anstarrt. Irgendwie süß wie sie so sprachlos und erschrocken da stand und ganz blass um die Nase war.

,,I-ich...ähm...Kate....sie..sie hat mir gesagt, dass ich dich hier finde" stotterte sie immer noch erschrocken. ,,Hab ich mir schon gedacht" sagte ich leicht lächelnd. ,,Warum warst du nicht beim Essen?" fing sie an zu fragen. ,,Ich wollte alleine sein" antwortete ich.

,,Tut mir leid! Soll ich gehen?" schaute sie fragend zu mir. ,,Nein, setz dich ruhig" antwortete ich und legte eine Hand einladent neben mich. Jo kam langsam auf mich zu und setzte sich vorsichtig neben mich. ,,Tut mir leid, das ich eben einfach abgehauen bin. Aber...." weiter kam sie nicht.

,,Mir tut es leid. Ich...ich bin hinter dir her gelaufen und wollte mit dir reden. Aber dann hab ich eure Stimmen aus Kates Zimmer gehört und bin auf sie zu gelaufen. Die Tür stand etwas offen und so habe ich gehört was ihr gesagt habt. Ich wollte euch nicht Belauschen, ehrlich nicht. Es tut mir wirklich Leid"

,,Du hast es gehört" sagte sie mit Tränen in den Augen. Doch ohne ein Wort zu sagen, schlag ich meine Arme um sie und drückte sie leicht an mich. Ich spürte ihr Wärme und drückte sie noch näher zu mir.

Ihre heißen Tränen lagen auf meinem Shirt, sodass ich sie auf meiner Haut spürte. Schluchzend lag sie in meinen Armen und durch ihren schnellen Herzschlag bebte ihr Oberkörper. Langsam beruhigte sie sich wieder und ich spürte ihren heißen Atem durch mein Oberteil.

Ich packte sie an den Schultern und hielt sie von mir weg, sodass ich ihr in die verheulten, aber immer noch tief blauen Augen gucken konnte. ,,Du kannst immer zu mir kommen, wenn du reden will"

Nach diesem Satz drückte ich sie wieder fest an mich und hörte ein leises 'Danke' aus ihrer Richtung. Mir rutschte ein Lächeln über die Lippen, als ich sie mit geschloßenen Augen und ruhigem Herzschlag in meinen Armen liegen sah.

Bad Boy in Love?!Where stories live. Discover now