Kapitel 27

1K 50 34
                                    

Fred folgte mir natürlich direkt, mit sehr wenig Abstand. ,,Kommt gar nicht in Frage. Ich glaube, du hast dahinten eine Platzwunde und vielleicht sogar eine Gehirnerschütterung, setz dich erstmal hin. Vielleicht müssen wir ins Mungo.“ Er folgte mir, unhöflicher Weise, ins Badezimmer. Na warte, das erzähle ich irgendwann nochmal deiner Mutter, Weasley.

,,Wir gehen nirgends hin.“ Rief ich lauter als gedacht und sah ihn wütend an, während er sich einfach so auf dem Badewannenrand niederließ, um mir dabei zuzusehen, wie ich meinen Kopf betatschte, um zu sehen, ob ich wirklich eine Platzwunde hatte. Da war tatsächlich irgendwas autsch. Der Schmerz übermannte mich kurz, weshalb ich mein Gesicht verzog. Hoffentlich fiel ich jetzt nicht nochmal in Ohnmacht. ,,Sei vorsichtig und seit wann bist du so bissig mir gegenüber?“ Fragte Fred leise, zu dem ich mich jetzt wieder umdrehte. Seine roten Haare lagen auf ihre Art nicht perfekt, was aber bei ihm aussah, als lägen sie perfekt und obwohl er im Stehen viel zu groß für dieses Badezimmer war, was durch die Verlinkungen noch kleiner war als der Rest des Hauses, wirkte er im Sitzen nahezu passend abgestimmt auf diesen Raum. Was ganz bestimmt daran lag, dass das Fenster fast genau gegenüber von der Badewanne war und nun Sonnenlicht auf ihn fiel und er dadurch noch besser aussah. Das war doch nicht fair. Wenn ich dort sitzen würde, würde ich die ganze Zeit nur Niesen, durch das Licht. Die Welt war einfach nur unfair.

 Da anstarren unhöflich war, zog ich schnell eine Augenbraue hoch, um nicht all zu bewegungslos dazu stehen. Ich würde ja auch gar nicht so unhöflich rüber kommen mit meinem Starren, wenn er schlecht aussehen würde. ,,Denk selber drüber nach“, murmelte ich, denn jetzt setzen Kopfschmerzen ein, was nicht gut war. Schnell fuhr ich zu meiner Stirn, wo ich allerdings momentan nichts ausrichten konnte. Wo waren diese Heilkräfte denn jetzt? Ich brauchte sie. Ganz dringend.
,,Vorhin habe ich dich nur so direkt angesprochen, weil du etwas Rücksicht auf Bridgit nehmen solltest. Ihr geht es aktuell nicht gut.“ Fred sah mich bittend an. Bräuchte ich keine Rücksicht gegenüber mir selbst , würde ich ja Rücksicht nehmen, aber wer sich so verhielt… ,,Aber sie darf alles sagen was sie möchte? Ohne irgendwelche Konsequenzen? Und wieso hast du dir überhaupt das Recht mich deshalb zu tadeln?“ Langsam wurde ich wirklich wütend über diese Ungerechtigkeit, weshalb ich einen Schritt zu Fred machte und ihn anfunkelte.

Das war ein viel zu großer Schritt. Viel, viel zu groß. Zwischen uns war noch eine Fliese und Fred sah nun direkt zu mir auf, was gar nicht toll war. ,,Weil du sonst nicht aufhörst zu diskutieren“, kam es ruhig von Fred. Ich brauchte lange zum Überlegen, denn irgendwas in meinem Kopf hatte ganz große Probleme damit schnell zu denken.  ,,Vielleicht wäre es ja gut gewesen, hätte ich noch mehr gesagt.“ Es kam mir falsch vor jenes zu sagen, aber ich wollte mich auch irgendwie verteidigen und normalerweise diskutierte ich gar nicht so viel. ,,Nein, wäre es nicht. Lass sie so gut wie es geht in Ruhe. Sie ist nicht gerade dein größter Fan.“ Ich verdrehte die Augen. Bridgit hasste mich. Jedenfalls kam es mir so vor. ,,Weiß ich doch. Muss sie auch nicht. Der bist du ja schon . Schließlich bist du mir ja schon ins Badezimmer gefolgt, wie ein Verrückter.“ Arroganz konnte och nicht mehr rüber bringen in meiner jetzigen Verfassung, weshalb ich zu Boden blickte und schaute, ob hier gut geputzt worden war. Das hatte ich von Vulpecula. Die weißen Fliesen hätten ihr bestimmt gefallen, sie waren so weiß wie nur möglich.

,,Ich und verrückt?“ Fred stand abrupt auf, was mich unglaublich schockierte, da ich damit ganz und gar nicht gerechnet hatte, allerdings blieb ich felsenfest stehen wo ich war, auch wenn Fred somit nur einige gute Zentimeter von mir entfernt war. Wie konnte er nur so groß sein? ,,Ich bin nicht verrückt, sondern äußerst freundlich und hilfsbereit, weil ich dich ins Bad begleite, um sicher zu gehen, dass dir nichts passiert.“ Fred grinste breit auf mich runter. ,,Wie bitte? Freundlich und hilfsbereit? Ich glaube, mein Teekessel pfeift. Also sowas. Wenn hier jemand freundlich und hilfsbereit ist, dann bin ich es wohl, weil ich dir erlaubt habe, mit rein zu kommen.“ Komischer Weise musste ich bei dem Anblick von Fred, der auf mich hinab sah, an das denken, was ich mir anseinen erträumt hatte. An den Kuss und das viele necken. Ich wollte das. Stattdessen musste ich mich selbst gut reden und mit Fred über Banalitäten sprechen. Mir gefiel das nicht unbedingt, außerdem wurde mir jetzt etwas übel.

,,Woah, Lestrange hörst du mal auf, mir auf die Lippen zu starren? Ich kann mich sonst gar nicht auf unser Gespräch konzentrieren.“ Sagte Fred, nach einiger Zeit, in der ich ihm wirklich nur auf den Mund geschaut hatte. Was vielleicht auch daran gelegen hatte, dass ich meinen Kopf nicht höher anheben konnte. Ein tiefes inneres Bedürfnis quoll in mir plötzlich auf, weshalb das letzte, was ich so richtig sagen konnte war: ,,Fred, ich muss mich übergeben.“

•••
Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich hoffe, ihr habt einen schönen 31. Dezember 2021 und einen schönen 1. Januar 2022. Hoffentlich lesen wir uns auch im Jahr 2022.
Bitte nicht wundern: im nächsten Jahr werde ich das Buch in: Gryffindors küssen besser 2 umbenennen, damit es zu Teil 1 passt.

Gryffindors küssen besser: Teil 2 (Fred Weasley Ff)Where stories live. Discover now