Kapitel 14

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F R E D
,,Fred? Es ist halb eins in der Nacht, willst du nicht mal aufhören mit arbeiten?" Ich schaute fast schon wütend, durch die Unterbrechung, von meinen Aufzeichnungen, auf und blickte in Bridgets Gesicht, was müde aussah.

,,Nein", gab ich kühl und schweigsam zurück. Ich blickte wieder zurück, wobei mir ein Fehler in meiner Rechnung auffiel, den ich korrigierte. ,,Aber das Licht deiner Lampe stört mich beim Einschlafen", kam es direkt von Bridget, die nun ein paar Schritte auf mich zu trat und mir eine Hand auf meine schreibende Hand legte. ,,Und du solltest auch mal schlafen gehen. Sonst bist du nachher noch kaputter als gestern."

Durch ihre Berührung schaute ich langsam auf. Ihre blauen Augen blickten mich sorgsam an. Mir gefielen blaue Augen. So sehr, dass ich sie in diesem Moment verwünschte und tiefe Wut gegenüber diesem Augenpaar empfand, da es nicht die blauen Augen waren, die ich so sehr mochte. Und noch wütender machte es mich, dass mir dieses Augenpaar nicht das geben konnte, was das andere Augenpaar mir gab. Fast schon kochend vor Wut sprang ich gereizt auf, obwohl ich sonst so nicht war. Und so auch niemals sein wollte, aber momentan umgab mich eine dauerhafte Reizung, die mich nicht mehr losließ.

,,Dann such dir endlich eine Wohnung, anstatt in unserem Wohnzimmer zu schlafen und mich somit bei der Arbeit zu behindern", sagte ich ziemlich gemein. Obwohl ich wusste, dass Bridget schon ihr bestes bei der Wohnungssuche gab. Sie sah mich nun auch wütend an. ,,Ich bin dabei. So langsam kann ich dich und deine Laune nämlich nicht mehr ertragen, seitdem du von dieser blöden Slytherin abgewiesen wurdest, bist du nur noch schrecklich gelaunt und sogar dein Zwillingsbruder kann es nicht mehr lange in deiner Nähe aushalten, da du keine tolle Gesellschaft mehr bist."

Am liebsten hätte ich Belle jetzt direkt verteidigt, nur konnte ich dies im Moment nicht. Dass George es nicht mehr in meiner Nähe aushielt erschreckte mich, weshalb ich beschloss mich mit ihm in wenigen Stunden mal zu unterhalten. Ich hatte nicht gemerkt, dass wir in den letzten Tagen so gut wie nichts mehr zusammen gemacht hatten, aber durch Bridgets Worte vielen mir Situationen ein, wo George auf einmal nicht wie gewöhnlich an meiner Seite gewesen war.

,,Tut mir leid." Grumelte ich, während ich mühsam von dem Schreibtischstuhl aufstand, der genauso wie der Schreibtisch nicht richtig in mein Zimmer passte. Ich hatte sie, vom Wohnzimmer, nach hier gestellt als ich fand, dass ich weniger Schlaf brauchte und ich mich mehr auf die Arbeit konzentrieren musste.

,,Kein Problem, mein Vater ist so ähnlich drauf seitdem seine ehemalige Verlobte mit all unserem Geld abgehauen ist. Deshalb sage ich ja auch immer, vertraue niemals einer Slytherin, aber das weißt du ja mittlerweile bestimmt selber", sie tätschelte meine Schulter, wodurch ich wieder wütender wurde. Wenngleich ich überlegte, ob sie nicht vielleicht recht hatte.

,,Ich werde mich nicht negativ zu Slytherins äußern", brummte ich, denn ich wusste genau, dass ich, wenn ich das in einer anderen Tonlage sagen würde, so klingen würde als würde ich dies doch gerne tun. ,,Das weiß ich. Deshalb bin ich ja hier, um dich darüber aufzuklären, dass Beziehungen zwischen Slytherins und Ravenclaws, Hufflepuffs oder Gryffindors nicht funktionieren oder nicht zukunftsfähig sind. Die meisten sind vollkommene Katastrophen und enden mit gebrochenen Herzen. Schau dir meine Familie an, komplett zerbrochen." Bridget blickte traurig zu Boden und meine Wut verwandelte sich in Mitleid. Es tat mir weh wie sehr sie litt. Sie war eine gute Freundin von mir und ich hasste es, wenn meine Freunde litten.

,,Zerbrechen werde ich nicht. Versprochen." Ich umarmte Bridget vorsichtig, da sie mir leid tat und ich bestimmt keine passenden Worte finden würde, um sie zu trösten. Ihre Arme umklammerten mich und ich merkte, dass ihr der Körperkontakt half.

,,Deshalb bin ich hier. Damit du nicht zerbrichst", kicherte Bridget. Durch ich ihr Lachen ließ ich sie vorsichtig wieder los, denn ich mochte es eigentlich nur ein Mädchen so lange zu umarmen. Und das war nicht meine kleine Schwester oder Mutter.

,,Schön. Ich trinke nur noch kurz was und dann gehe ich wirklich schlafen", sagte ich schnell und lief an Bridget vorbei und dann ins Wohnzimmer. Langsam wurde ich dann auch müde. ,,Okay", Bridget folgte mir und warf sich grinsend auf das Sofa. Da es Sommer war schlief sie ohne Decke, genauso wie George. Ich konnte das nicht nachvollziehen.

Während ich einen Schluck Wasser trank, wir hatten immer Wasser, dank unserer Mutter, im Wohnzimmer stehen, starrte ich auf unseren Tisch, der manchmal auch als Esstisch diente. Ich fixierte einen Brief, der mir unbekannt vorkam. Musste George gehören. Und obwohl wir eigentlich ein Brief Geheimnis ausgemacht hatten, hob ich ihn an, um den Absender zu lesen.

~Veronica Packer~

Überrascht starrte ich auf diesen Namen. Denn ich wusste genau, dass Veronica nie Briefe schrieb oder las. Das hieß dieser Brief musste wichtig sein. Bridget hatte schon ihre Aigen zu gemacht, weshalb sie nicht sah, wie ich den Brief mit in mein Zimmer nahm.

Ich löschte wie vereinbart mein Licht, entzündete dann aber direkt meinen Zauberstab, der nicht so hell schien wie meine Lampe. Dann setzte ich mich auf meinen Schreibtischstuhl und begann den Brief zu lesen.

,,George!!! Du kannst echt stolz auf mich sein, wenn du das liest. Denn ich schreibe tatsächlich mal einen Brief und er geht an dich. Fühl dich geehrt. Ich wollte dir etwas mitteilen, was besorgniserregend ist. Anscheinend wird Belle verheiratet. Ja, du hast richtig gelesen. Vor ein paar Tagen sind in der Manor ein paar, ziemlich süße, Gäste aufgetaucht, die unbedingt ihren ältesten Sohn verheiraten wollen. Der Arme hat es anscheinend nicht so wirklich mit Frauen und hat deshalb in seiner Heimat niemanden abbekommen. Obwohl die Familie unglaublich(!!!) reich ist. Kaum zu glauben oder? Ich bin definitiv etwas neidisch auf Belle. Einen reichen, gut aussehenden und dann noch von der Familie akzeptierten Mann zu finden ist für uns weibliche Slytherins gar nicht so leicht. Ich muss es wissen, schließlich hab ich es versucht. Aber Belle hat es natürlich direkt vermasselt. Sie ist bei einem gemeinsamen Spaziergang hingefallen, hat sich dann wohl nicht aufhelfen lassen und ist kurz darauf nach Hause in ihr Zimmer geflüchtet. Typisch Isabelle, nicht war? Nun ja, jetzt war ich gestern bei ihr und habe auch ihn getroffen und muss sagen, er ist sehr süß. Hat zwar keine Haare, dafür aber wunderschöne grüne Augen und er scheint nett zu sein. Hat mich zwar angestarrt als hätte er noch nie ein Mädchen gesehen, aber das fand ich überhaupt nicht schlimm. Eher habe ich mich gefreut. Je mehr Aufmerksamkeit, desto besser. Schade also, dass er nicht mich heiratet. Meine Eltern sind immer noch wütend auf mich, aufgrund meiner ehemaligen Beziehungen und mit ihm würde ich die alle in Vergessenheit bringen. Aber ich glaube nicht, dass sich Bellatrix davon abhalten lässt, ihn mit Belle zu verheiraten...
Viele Grüße
Veronica!!!
Achja und ich bin super glücklich darüber, dass wir Freunde bleiben können. Ich glaube, meine Eltern würden eine weitere unangebrachte Beziehung nicht verkraften!!!
Grüße auch an Freed. Ich hoffe, es geht ihm mittlerweile besser!!!

Ich glaubte, mich traf ein Schlag oder etwas ähnliches als ich fertig war mit lesen. Nicht nur schrieb Veronica meinen Namen falsch, sie schrieb auch die schlimmste Neuigkeiten aller Zeiten und ich fragte mich wirklich, wie ich diese verkraften sollte. Denn mir war in der letzten Zeit bewusst geworden, dass Zeit nicht wirklich meine Wunden heilte. Sie machte sie viel viel schlimmer.

•••
Habt ihr Veronica und Freds Sicht genauso wie ich vermisst?

Gryffindors küssen besser: Teil 2 (Fred Weasley Ff)Where stories live. Discover now