21 ~ Vergib mir

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"Zelda?", keuchte Link, als er abrupt stehen blieb und ich direkt an seine Seite sprintete.
"Was ist los?", fragte ich ihn einfach ohne nachzudenken, woraufhin Link sich einfach auf den Boden setzte; die Beine angezogen und den Kopf sowie seine Arme darauf abgelegt.
"Link?", fragte ich verwirrt nach, als ich mich auch schon zu ihm auf den Boden setzte und meine Hand auf seinen Rücken legte. Dann atmete ich hörbar aus.

Wir waren mittlerweile schon wieder einige Stunden unterwegs gewesen, nachdem wir nach dem Abstieg von den Bergen in Eldin dann endlich am Stall am Berge die Nacht verbracht hatten. Vor allem nach der Nachtschicht, die wir mit Links Schwächeanfall und dem Ausbruch des Vulkans geschoben hatten, hatten wir uns den Schlaf wohl sichtlich verdient.

Doch seitdem wir am Stall aufgebrochen waren, kam es immer wieder zu Zwischenfällen und Pausen, denn Link schien es insgesamt echt miserabel zu gehen. Zu gerne würde ich ihm damit helfen, doch wann immer ich versuchte herauszufinden, was genau mit ihm war, so verfiel er immer in eine Art Sprachlosigkeit; er brachte kein Wort mehr heraus, außer meinen Namen, um mir zu signalisieren, dass wir anhalten müssten.

Also genauso wie gerade eben.

Und jetzt saß ich hier wieder neben ihm und wusste nicht, was los war. Anfangs war ich noch etwas sauer, weil er mir partout nicht sagen wollte, warum er sich so verhielt, doch nach dem zehnten Mal hatte ich aufgegeben und ihm dann nur noch seelischen Beistand geleistet. Denn wenn ich mich recht erinnerte, dann hatte er mir erklärt, dass, auch wenn er nicht sprach, er trotzdem seine Umwelt wahrnehmen konnte. Demnach war es mir wichtig, dass er zumindest meine Stimme hörte und meine Berührungen spürte, wenn er wieder Kontrollverluste hatte.

Auch wenn wir beide es wohl nicht wahrhaben wollten, so sah es doch so aus, als würde irgendwas in Links Kopf mit der Verheerung in Verbindung stehen. Egal, wie gruselig diese Vorstellung auch sein mochte, es ergab Sinn, da ja eben Link durch das Master-Schwert in Verbindung mit dem Hass gekommen sein musste. Doch es konnte niemals die Absicht von Ganon gewesen sein, Link komplett zu übernehmen, denn sonst hätte er bereits alle Möglichkeit dazu gehabt, mich zu besiegen und damit auszuschalten; immerhin schlief ich nachts mit Link in einem Raum, sogar in einem Bett. Wenn er mir etwas Böses gewollt hätte, so hätte er mich dann einfach angegriffen.

Mein Blick wanderte erneut zu Link, welcher sich mittlerweile wieder beruhigte, woraufhin ich ihm die Hand hinhielt, damit er aufstehen konnte. Dankend nahm er diese an und zog sich daran hoch.
"Wir können weiter", murmelte Link, als er den Blick schnell von mir abwandte.
Mitleidig schaute ich zu ihm herüber, nachdem ich ihn an die Hand genommen hatte. Traurig schaute er mich an, als ich sehen konnte, wie seine Augen glasig wurden.
"Es tut mir leid, dass wir dauernd meinetwegen anhalten müssen", teilte er mir gebrochen mit, als ich meine Augen nur weit aufriss und abrupt stehen blieb.
"Link-", setzte ich entsetzt an, als er mich unterbrach.
"Ich halte uns nur auf und es macht mich so fertig, dass du wegen mir viel langsamer vorankommst", gestand er ehrlich und schaute dann nur zu Boden.
"Link hör mir zu", bat ich ihn, als er über seine Schulter hinweg zu mir schaute. "Gib nicht auf."

Noch immer bedrückt drehte er sich jetzt ganz zu mir herum, woraufhin ich auf ihn zuging und meine Arme um seine Taille legte.
"Höre nicht auf die Stimme in deinem Kopf", teilte ich ihm mit, als er ein Stück von mir abrückte und mich dann verwirrt anschaute.
"Worauf soll ich denn dann hören?", fragte er verzweifelt nach, als ich bereits mit meinem Finger auf seine linke Brust tippte.
"Genau darauf; hör auf dein Herz", klärte ich ihn auf, woraufhin ich ihm ein leichtes Lächeln entlocken konnte. "Du machst das alles sehr gut und du gibst immer dein Bestes, damit du die Kontrolle nicht verlierst. Das rechne ich dir ganz hoch an."

Jetzt war Link es, der mich an meiner Taille zu sich zog, was dazu führte, dass meine Füße den Halt auf dem Boden verloren.
"Es gibt niemanden wie dich", flüsterte er mir in mein Ohr, als ich spürte, wie er mir einen sanften Kuss auf die Wange drückte.
Ich merkte, wie meine Wangen sich sofort röteten, als er sein Gesicht bereits in meinem Haar auf meiner Schulter vergraben hatte.
Unfähig mich zu bewegen, schaute ich mit weit offenem Mund über seine Schultern hinweg, bis ich dann doch meine Arme feste um ihn schlang und meinen Kopf mit einem breiten Lächeln im Gesicht auf seiner Brust platzierte.

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