13 ~ Verheerung

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Ich wusste nicht wie lange ich bereits gelaufen war und wie weit es noch war, doch ich wusste, dass ich meinem Ziel, Ganon zu besiegen, immer näher kam. 
Als ich den Hyrule-Manöverplatz verlassen hatte, war ich ziemlich schnell auf den Hass gestoßen, welchen ich nicht betreten konnte. Doch genauso wie Hilda es gesagt hatte, konnte ich ganz einfach mit meiner Siegelkraft mir einen Weg dorthin bahnen, denn sobald ich meine Siegelkraft nutzte und die Kraft durch meinen Körper strömte, da konnte ich einfach über den Hass laufen. Dabei hinterließ ich lediglich sanfte Fußspuren, welche hinter mir sofort wieder von dem Hass verschlossen wurden.
Ich war mehr als glücklich, dass dies funktionierte und ich so meinen Weg bestreiten konnte, sogar ohne überhaupt Fußspuren zu hinterlassen. Noch besser war, dass ich ohne viel daüber nachzudenken die Siegelkraft nutzen konnte. Das bedeutete, dass ich eigentlich unterbewusst meine Siegelkraft verwendete und demnach gar nicht darüber nachdenken musste, wenn ich sie nutzte, was mir einen riesigen Vorteil verschaffte.
Doch eine Sache kümmerte mich... und das war Hilda.

Sie wollte nicht mit mir kommen, auch wenn ich sie problemlos mit in meiner Siegelkraft hätte einbinden können, da ich den Radius meiner Kraft beeinflussen konnte. Doch sie bestand darauf, dass sie am Hyrule-Manöverplatz bleiben würde und dort nach dem Rechten sähe. Gut fand ich das nicht, doch ich wollte sie auch zu nichts zwingen. Glücklicherweise hatte sie mein Leben gerettet, weshalb ich ihr unendlich dankbar war; man könnte sagen, dass nur durch sie Hyrule noch eine Chance hatte, da sie mich aus dem Hass gerettet hatte.

Während ich auf dem Weg zum Schloss war, kreisten meine Gedanken gleichzeitig um die Verheerung, als auch um Link. Wie würde die Verheerung Ganon sich verhalten und wie würde man sie bekämpfen? Wie wird es Link gehen, wenn ich ihn aus dem Schrein des Lebens holte? Würde das Land jemals wieder so sein wie früher?
All diese Fragen konnte ich mir nicht beantworten, doch ich war mir fast schon sicher, dass dieser ganze Mist mit dem Schlamm des Hasses von Ganon ausging. Ganon musste seine Finger mit im Spiel haben, denn sonst wäre das hier niemals passiert. Doch wie genau hat er dies getan? Wie gelang seine dunkle Macht an das Master-Schwert oder den Sockel, wodurch es ein riesiges Dilemma gab? Wie konnte es überhaupt erst dazu kommen?
Der Schwertgeist sprach nur wenig zu mir und das waren auch alles nur Informationen zu den nächsten Handlungsschritten und dem Zustand von Link. Doch könnte es sein, dass schon lange vor unserer Zeit in dem Master-Schwert das Böse schlummerte? Dass es nur darauf wartete, befreit zu werden, um nun das Land Hyrule an sich zu reißen? Dass die Überreste des Bösen nur darauf warteten, dass der Schwertgeist zu schwach werden würde?

Ich näherte mich immer weiter dem Schloss, bis ich schließlich direkt vor dem großen Tor, welches nach Hyrule-Stadt führte, stand. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und ging mutig einige Schritte nach vorne, um mich der Verheerung zu stellen.
Als ich nun bereits am großen Springbrunnen in der Mitte angekommen war, da sah ich, wie die Verheerung sich um das Schloss herum erhob. Ohne zu zurückzuzucken, schaute ich mir dieses Spektakel an, fest entschlossen, dass ich diese Verheerung an dem heutigen Tage versiegeln würde. Nichts könnte mich jetzt noch stoppen, denn ich hatte es geschafft meine Siegelkraft zu entfalten und würde sie auch hierfür guten Gewissens nutzen!

Die Verheerung, aussehend wie eine schwarze Wolke mit violetten Akzenten und gruseligen, blutrünstigen Augen, umkreiste brüllend das Schloss, während die Erde unter meinen Füßen bebte; doch ich blieb stehen.
Ich beobachtete, wie die Verheerung sich erhob, weit bis über Schloss Hyrule, als plötzlich ein Blitz in die Turmspitze einschlug und den düsteren Himmel mit Licht füllte. Die Verheerung grölte erneut und schlug plötzlich in meine Richtung ein. Zielsicher schoss sie auf mich zu, als ich bereits meine Hand ausstreckte und auf den Aufprall der Verheerung auf meiner Hand wartete.

Ich schloss für einen Moment meine Augen und atmete einmal tief durch, als ich den Druck spürte, welchen die Verheerung auf meine Hand ausübte. Meine Siegelkraft umschloss mich mit einem grellen gelben Licht, woraufhin ich nur hörte, wie die Verheerung begann zu schreien. 
"Das wollte ich hören!", schrie ich dem gewaltigen Monster entgegen, als es ganz plötzlich verschwand und ich dadurch kurz die Balance verlor. 
"Was...?", entwich es mir, als die Verheerung sich nun wieder um Schloss Hyrule schlang und eine schwarze Rauchwolke hinterließ. Ich konnte weder sehen noch hören, was nun passierte; der Rauch und das Geschrei der Verheerung machten es unmöglich. Schützend aktivierte ich meine Siegelkraft und umschloss mich mit einem Lichtschild, als die Sicht mit der Zeit klarer wurde und ich Schritte hörte.

Vergib mir | Legend of Zelda FF | DEWhere stories live. Discover now