8 ~ Kakariko

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Ich lief gerade den langen Pfad zum Dorf entlang, direkt neben den Gebirgen von Kakariko, als ich mich fürchterlich erschrak; ich sah von weitem schon eine große Rauchwolke und als ich immer näher kam, da konnte ich bereits erkennen, dass es sich um einen Brand handelte.

Ich rannte noch schneller, das Master-Schwert fest in der Hand. Als ich endgültig im Dorf ankam, da sah ich das, was ich am liebsten in meinem Leben nie gesehen hätte; Impas Haus war komplett niedergebrannt, doch das Feuer war bereits gelöscht.

Panik übermannte mich; was wäre, wenn Impa noch darin war? Wenn ich sie nun auch verloren hatte?

"Nein!", schrie ich, als ich das Dorf endgültig betrat und zu den nächsten Shiekahs rannte, um diese zu fragen, was genau passiert war.

Tatsächlich traf ich auf eine ältere Dame, welche gerade damit beschäftigt war, ihr Haus auszuräumen, da es drohte durch die Zerstörung, welche die Flammen verursacht hatten, einzustürzen.
Schnell nahm ich mir eines der Tücher, welche sie bereits ausgelegt hatte und packte das Bannschwert darin ein, um es daraufhin mit einem Band auf meinem Rücken zu befestigen.

Ich wollte das Bannschwert nicht einfach irgendwo liegen lassen, ich musste es bei mir tragen. Doch leider war die Schutzhülle des Schwertes verschollen, ich wusste nicht, wann und wo Link diese überhaupt verloren hatte; doch es tat gerade auch nichts zur Sache.
Aus einem Pferdehalfter und einer Leine bastelte ich mir einen Gurt zum Umhängen und klemmte das Master-Schwert, eingewickelt in ein Stofftuch, auf meinen Rücken.

Sofort schaute ich wieder nach der älteren Dame und sah, dass sie gerade versuchte eine Kiste voll mit Büchern aus ihrem Haus zu tragen. Schnell griff ich ihr unter die Arme und nahm ihr die Bücherkiste ab, als sie sich mir glücklich zuwandte.
"Vielen Dank, junges Fräulein", bedankte sie sich und schaute mich dann forschend an.
"Prinzessin?", entwich es ihr, als ich die Kiste bereits neben ihren ganzen anderen Sachen abstellte und ihr zunickte. Sie schaute mich daraufhin nur mit großen Augen an.
"Euer Hoheit, was führt euch hierher? Und wo ist euer Leibwächter?", fragte sie ganz erschrocken, als sie Link nicht finden konnte und daraufhin das Bannschwert auf meinem Rücken entdeckte.

Ich atmete schmerzerfüllt ein, es fühlte sich an, als hätte man mir einen Pfeil durchs Herz gebohrt, mit dieser Frage nach dem Verbleib von Link.
Dann teilte ich ihr bekümmert und traurig mit, dass Link auf der Baccanera-Ebene gefallen war und ich nun nach Impa suchte. Die ältere Frau hörte aufmerksam, doch zugleich geschockt zu, erzählte mir dann aber, dass Impa sich retten konnte und gerade zur großen Fee Cotura gegangen wäre.

Flüchtig verabschiedete ich mich von ihr und dankte ihr von ganzem Herzen für die Auskunft, als ich zur Quelle von Cotura lief, um Impa zu finden.
Völlig außer Atem war ich dort angelangt und fand auch direkt Impa vor, wie sie vor der Quelle saß und betete. Langsam näherte ich mich ihr, als sie bereits auf mich aufmerksam wurde und ihren Kopf in meine Richtung drehte.

"Zelda", war alles, was sie sagte, als sie schon neben sich auf den Boden klopfte und mich somit dazu einlud, dass ich mich neben sie setzen sollte; doch ich ging lediglich zu ihr, blieb aber dann stehen, anstatt mich zu setzen.
Mir war nicht wirklich danach.

"Impa, es ist wichtig", brachte ich daher mit ernster Stimme hervor, als Impa sofort hellhörig wurde.
Sie stand auf und stützte ihre Hände an ihre Hüften, als sie mich ein wenig erschrocken musterte.
"Zelda, es ist so schön dich lebend zu sehen!", entwich es ihr freudig, als sie mir dann um den Hals fiel und mich in eine feste Umarmung zog. "Ich dachte, ich hätte dich verloren!"

Ich wiederum drückte sie von mir weg und mir entwich ein bekümmerter Laut.
"Impa...", begann ich mit zittriger Stimme, doch ich spürte, wie mir wieder die Tränen kamen, als ich daran dachte, wie Link in meinen Armen gestorben war.
"Zelda!", entwich es Impa, als sie beobachten konnte, wie ich allmählich in Tränen ausbrach.
Sofort zog sie mich in eine erneute Umarmung und mit ihr zusammen setzte ich mich jetzt doch zu Boden. Meine Beine zog ich an meinen Körper heran und vergrub dann meinen Kopf in meinen Ellenbeugen.

"Wo ist Link?", fragte Impa besorgt, als sie mir beruhigend mit den Fingern über den Rücken fuhr.
Ich jedoch brach einfach nur erneut in Tränen aus und nahm das Master-Schwert vorsichtig von meinem Rücken. Ich legte es zwischen uns beide, als ich versuchte, einen Satz zu bilden.
"Link ist...", brachte ich irgendwie mit zittriger und leiser Stimme hervor, als ich kurz zu Impa aufschaute und nur sah, wie sich ihre Augen voller Schreck weiteten. "Er ist an der Hateno-Festung gestorben."
"Nein-", entwich es ihr, als sie beunruhigt auf das Master-Schwert schaute. "Wo ist er jetzt?"

Ich begann ihr alles zu erzählen; wie Link gestorben war und weshalb. Dass mich zwei Shiekah mit dem leblosen Link im Arm gefunden hatten und ihn nun zum Schrein des Lebens brachten.

Impa hörte aufmerksam zu und als ich am Ende meiner Erzählung war, da nahm sie mich einfach nur feste in den Arm und streichelte mir beruhigend über den Rücken, als ich nach Luft ringend fast in meinen eigenen Tränen ertrank.

"Zelda, es tut mir so leid, dass du das alles durchmachen musst", sagte sie den Tränen nahe, als sie mein Gesicht in beide ihre Hände nahm und mir dann vorsichtig eine Strähne daraus entfernte. "Wir schaffen das schon."
Ich löste die Umarmung und nickte ihr unter Tränen zu.

"Wir werden es schaffen", ermutigte ich mehr mich selbst als Impa, welche jetzt an meiner Seite saß.
"Ich werde das Schwert in den Wald der Krogs bringen, damit der Deku-Baum darauf aufpasst, während wir darauf warten, dass Link aus dem Schrein des Lebens zurückkehrt", ergänzte ich betrübt.
"Das klingt vernünftig", ergänzte Impa und lächelte mich dann an.
"Und wenn Link hierher zurückkehrt, dann werde ich ihm beistehen und ihn leiten, während du dich Ganon stellst", versprach sie mir und entlockte mir ein sanftes Lächeln, welches sofort wieder verschwand, als ich erschrocken aufatmete.

"Was ist los?", fragte Impa erschrocken, als sie mir beruhigend eine Hand auf die Schulter legte.
"Der Shiekah-Stein", entwich es mir, als ich mich daran erinnerte, dass ich ihn Link anvertraut hatte, als wir hoch zur Quelle der Weisheit gegangen waren.
"Link hat den Shiekah-Stein", konkretisierte ich meine Aussage. "Ich hatte ihm ihn damals gegeben, weil ich keine Möglichkeit hatte, ihn an meinem Kleid zu befestigen."

Impa schaute mich ein wenig verwirrt an, schien dann aber zu verstehen; der Shiekah-Stein war insofern wichtig, da er dafür benötigt wurde, dass der Schrein des Lebens abgeschlossen werden konnte und der Heilprozess begann; so viel hatten unsere Erforschungen bisher ergeben.
"Keine Sorge, Zelda. Ich werde den Shiekah-Stein finden", versprach mir Impa. "Hab keine Angst, womöglich hat Link den Shiekah-Stein sogar noch bei sich, wenn ich am Schrein des Lebens angelangt bin."

Ich nickte Impa zu, als ich bereits wieder aufstand, um mich auf den Weg zum Wald der Krogs zu machen. Ich wollte gerade das Master-Schwert vom Boden aufheben, als Impa meine Hand in ihre nahm.
"Pass gut auf dich auf, Zelda", flüsterte sie mir mit ruhiger Stimme zu.
"Ich werde nun zum Schrein des Lebens aufbrechen, damit Links Wunden versorgt werden", ergänzte sie noch und verabschiedete sich dann mit einer kurzen Umarmung von mir.

Dann lief sie los in Richtung der Zwillingsberge, ihren Kodachi bereits in der Hand. Ich nahm in der Zeit das Master-Schwert wieder an mich und befestigte es auf meinem Rücken, als ich noch einmal durchatmete, bevor ich mich auf den Weg zum Wald von Hyrule und damit zum Sockel des Master-Schwertes machte.

Vergib mir | Legend of Zelda FF | DEWhere stories live. Discover now