Die Schrecken des Waldes

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Ich galoppierte so schnell ich konnte wieder zurück in Richtung Schloss, auch wenn der Weg nicht sehr weit war, kam es mir wie eine Ewigkeit vor. Die Ungeheuer hinter mir waren schnell, musste ich feststellen. Zu schnell. Plötzlich wurde ich in den Dreck geworfen, da mein Pferd Stieg. Ein Ungeheuer stelle sich uns in den Weg, sodass Ion scheute und mich abwarf. Nein, eine riesige Spinne. Groß, haarig und grässlich, klapperte sie vor mir.

Ich versuchte mich langsam, sehr langsam zu entfernen, indem ich nach hinten robbte, jedoch waren dort weitere Spinnen. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Aranel war nicht mehr zu sehen und Elladan war verschwunden.  Verteidigen konnte ich mich nicht und sie umbringen wohl auch nicht. Ich war allein. Ion war davongerannt, als er noch Gelegenheit hatte, ich jedoch war nun von zwei Spinnen umkreist.

Die Spinne vor mir kam auf mich zu, wissend, dass ich hilflos war. So schaute ich mich um und fand einen langen Stock in der Nähe. Er war nur einige Schritte von mir entfernt. So taxierte ich schnell das Ungeheuer vor mir und sprang schnell auf, um nach dem Stock zu greifen.

Doch mir wurden die Beine unter dem Körper weggerissen, sodass ich mit einem dumpfen Aufprall auf diesem landete und der Stock unter mir entzwei brach. Schmerz. Ich spürte nur Schmerz, als ich von dem Vieh weggezogen wurde. Über Wurzeln und Steine... zu dem Nest vermutlich. Ich werte mich so gut ich konnte. Mit Händen und meinen fast in Spinnweben eingewickelten Beinen, versuchte ich wegzukommen, doch es gelang nicht. Gerade noch konnte ich nach einem etwas größeren Stein greifen und es dem Monster ins Gesicht schmeißen, sodass es von der Wucht taumelte. Wo kam diese Kraft auf einmal her? So rollte ich mich schnell in ein Gebüsch und wollte dort mir die Weben entfernen, doch ich rollte weiter einen steinigen Hügel hinunter und krachte auf Gestein und Geäst.

Stöhnend und nach Luft röchelnd versuchte ich aufzustehen, mich aufzusetzen, doch ich konnte mich nicht bewegen. Ich versuchte es nochmal, aber meine Glieder schmerzten und mir wurde schwindelig. So blieb ich liegen und bemerkte nur kaum, wie ich mich der Dunkelheit hingab.

—— Sichtwechsel zur Zeit, als Arien das Schloss verließ——

Es langweilte mich ungemein auf meinem Thron. Normalerweise betrank ich mich mit meinem guten Wein, doch es bereitete mir keine Freude. Vorhin noch hatte ich mich über das Training von Arien über Tauriel auf den Stand bringen lassen, auch wenn sie es mir ungern berichten wollte. Zu meinem Überraschen stellte sie sich geschickt an, wie Tauriel erzählte. Sie schilderte mir zwar, dass Arien dies überhaupt nicht so sah, aber er glaubte seiner Kapitänin. Sie war fähig. Das wusste er.

Er entschloss sich, sie das nächste Mal zu beobachten. Natürlich aus weiter Ferne, da er nicht wusste, wie er mit Arien umzugehen hatte. Es war kompliziert mit ihr. Leise seufzend erinnerte er sich wieder an das schöne Kleid, welches sie heute Morgen beim Essen getragen hatte... und nicht nur das Kleid, war das Einzig schöne gewesen.

Er stand ruckartig auf und lief die Treppen seines Throns herunter. Sein Thron stand hoch und mächtig, aus Holz und einem Geweih über der Kopflehne auf mehreren Plateaus. Wahrlich bequem, auch wenn es nicht so aussah. Er hatte von dort eine gute Sicht, über sein Schloss, auch wenn es natürlich viel größer war.

Auf dem Weg zu Ariens Gemach, welches nicht weit von seinem und Legolas entfernt war, da sie schließlich auch bald zur Familie gehören würde, fragte sich der König, was er eigentlich bei ihr wollte. Doch an ihrer Tür angekommen, war diese Frage wieder verflogen und er klopfte. Nichts geschah. Er hörte niemanden. So klopfte er noch einmal, intensiver. Wieder nichts. So stieß er vorsichtig die Tür auf und trat ein.

Sie war nicht da. Hätte er sich denken können. Vermutlich war sie im Stall. Er wollte sich gerade wieder der Tür zuwenden, doch er hielt inne und ging auf ihren Nachttisch zu. Dort stand ein kleines Bild. Er nahm es und betrachtete es mit zusammengekniffenen Augen. Sie war dort zu sehen, etwas jünger, mit einem jungen Mann. Vermutlich war er ein paar Jahre älter, als sie. Sie lächelten und sie schmiegte sich an ihn, während er seinen Arm über Ariens Schulter gelegt hatte. Er hatte braune Augen und ebenso braune Haare wie Arien, sie passten scheinbar perfekt zueinander.

Er ballte die Faust und krampfte etwas um das Bild, sodass der Rahmen leicht knarzte. Wer war er? Ihr Freund? Ihr Geliebter? Wütend stellte er das Bild wieder ab und ging schwungvoll aus dem Zimmer.

Wie konnte sie es wagen?! Jemand anderen zu lieben? Jemand anderen ihr Herz zu schenken? Eifersucht blitzte in seinen Augen auf. Doch was hatte er eigentlich getan, um ihr Herz zu gewinnen? Nichts. Wollte er das überhaupt?

Ein keuchender Soldat riss ihn aus seinen umherreisenden Gedanken, als er vor ihm hielt und salutierte. >> Mein König! Das Tor zum Wald war nicht verschlossen, außerdem sind die zwei Soldaten verschwunden, die dort ihre Posten bezogen hatten. << keuchte er. Überrascht sah Thranduil auf. Was sollte ihn das interessieren? Sollte sich doch jemand anderes darum kümmern. Tauriel oder Legoals zum Beispiel. Aber sein Sohn war an seine Grenzen gezogen, um diese gegen die immer mehr werdenden Orks zu verteidigen, die sich dort herumschlichen und Tauriel hatte er auf Patrouille geschickt. Sie würde nicht vor Morgen wieder da sein.

So ging er mit dem Keuchenden Soldaten im Schlepptau runter in seinen Hof, um sich bei den anderen Wachposten zu erkundigen, wo sie ihre Aufmerksamkeit gelassen hatten, als die zwei Soldaten verschwanden und das Tor scheinbar geöffnet wurde, obwohl er es strikt verboten hatte. Sie würden ihre Strafe bekommen, das stand fest und das wussten sie auch, als sie in einer Reihe auf ihren König warteten.

Er wollte gerade zu Sprechen beginnen, als ein Schrei von Außerhalb der Mauer die Luft Durchschnitt. Eine Frauenstimme keinen Zweifel. Tauriel vielleicht? Obwohl sie erst Morgen wieder kommen sollte...

Es beunruhigte ihn. Arien war hier, also konnte es ihm egal sein. Oder etwa nicht? Nein, er hatte seinen Soldatem strickte Anweisungen erteilt und jeder Einzelne von ihnen wusste über diese und ihre Konsequenzen Bescheid, wenn sie nicht eingehalten wurden.

Nun jedoch öffnete sich das Tor und ein Rappe kam herein galoppiert. Schwitzend und aufgeregt kam er in den Innenhof, wo zwei Stallburschen ihn sofort abfingen. Die Stallburschen fingen an zu Flüstern und panisch in seine Richtung zu gucken, als er den Namen des Pferdes von ihnen aufschnappte.

Es war Ariens Pferd. Es lief ihm eiskalt den Rücken runter und er bekam ein beklemmendes Gefühl in der Brust. Angst breitete sich aus. Das Gefühl, welches er eigentlich für immer verband hatte...

Er lief sofort in den Stall, wo er seinen Hirsch einen Sattel aufschwang und Zäumte, um dann sich raufzuschwingen und aus dem Tor zu galoppieren. Er musste sie finden. Was hatte sie sich nur dabei gedacht?

Thranduil FF || DIE BESTIMMUNG - Mond und SterneWhere stories live. Discover now