Chapter 94

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Meine Augen öffne ich vorsichtig, ich hatte das Fenster nicht abgedeckt mit dem Vorhang bevor ich schlafen gegangen bin weshalb mir die Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen und mich blenden. Ich muss niesen und richte mich dann auf. Nanu? Wo ist Levi? Wann ist er gegangen? Da ich mir sicher bin, dass er lange bei mir war beschließe ich ihn einfach zu fragen wenn ich ihn sehe. Meine Kleidung ziehe ich mir über und mache mich kurz frisch bevor ich raus gehe. Mit meinen Gedanken bin ich die ganze Zeit bei Levi. Heute fühle ich mich leichter als sonst, vermutlich liegt es an ihm. Wir haben uns wieder geküsst. Und jetzt ist das offensichtlich etwas zwischen uns. Was er wohl jetzt denkt? Vermutlich mache ich mir gerade auch zu viele Gedanken.

Heute ist kein Training, da wir fit für die Mission sein sollen. Ich will trotzdem ein wenig laufen gehen um meinen Köper ein wenig warm zu machen.
Im Speisesaal ist viel los, der Tag hat wohl allgemeiner für alle später angefangen. Naja, wir haben ja schließlich auch Ende der Woche. Ich setzte mich mit einem Brot und einem Apfel zu meinen Freunden und fange an zu essen.

Kuromi will mit mir laufen gehen, was ich ganz angenehm finde. Die andern haben schon anderweitig etwas vor oder wollen etwas ruhe haben. Ich schaue mich ihm Saal um, vielleicht sehe ich ja Levi. Nachdem was da zwischen uns gestern Abend passiert ist habe ich das Gefühl wir müssten darüber reden. Aber ich sehe ihn nirgends. Vielleicht ist er bei Erwin oder Hanji oder Mike. Sie sind alle nicht hier. Schnell schüttle ich den Gedanken ab, es lenkt mich jetzt schon ab und das kann ich mir nicht erlauben. Ich muss auf alle in Meinem Team acht geben, sie vollständig wahrnehmen. Nicht das das so wird wie bei Jakob...

Als ich mein Geschirr weg bringe hält mich jemand am der Hand fest. Verwirrt schaue ich hoch und sehe das es Levi ist. Wo kam er denn jetzt her? Kurz schaue ich mich um ob jemand zu uns sieht, da wir gerade sehr nah beieinander stehen.

Er beugt sich zu mir ans Ohr. Und so wie er mir zuraunt verbreitet sich schlagartig Gänsehaut über meinen Körper. ,,Tut mir leid, ich musste schon früh raus. Hast du gut Geschlafen?"

Immer noch verwirrt schaue ich ihn an aber nicke. Er hält gerade meine Hand und fragt sich wie es mir geht. Das berührt mich, sehr. Ich freue mich auch sehr. Es ist seltsam, aber endlich ist er offner mit mir, es hat sich also wirklich nach gestern etwas für uns verändert. Er zieht belustigt eine Augenbraue hoch. ,,Guck nicht so verstört."

,,Du machst mir Angst, dass du so freundlich und fürsorglich bist."

Er schüttelt nur lächelnd den Kopf und drückt mit einem ,,Wir sehen uns später." meine Hand bevor er geht. Ich glaube ihm ist gar nicht bewusst wie viel mir diese Geste bedeutet. Diese Seite an ihm, die liebe ich wohl am meisten. Er gibt mir das Gefühl von Bedeutung für ihn zu sein und das ist, finde ich, ein ziemlich großes Geschenk, das größte was er mir machen kann. Aber bevor ich hier in Gedankenversunken verwurzelt stehen bleibe, kommt Kuromi und zieht mich mit sich raus zum laufen. Das tut vermutlich richtig gut.

Tatsächlich geht der Tag schneller vorbei als gedacht. Vom Gefühl her haben wir gerade eben erst wieder zu Mittagessen und jetzt sind wir schon am satteln der Pferde. Gleich würden wir los reiten. Als ich mein Pferd in die Reihe führe bleibe ich neben Melanie stehen, da wir zur selben Truppe gehören. Wir sehen uns kurz an ohne etwas zu sagen, dann ziehe ich erneut meine Gurte nach. Jean und Sasha stellen sich rechts neben mich auf und sind schon ganz aufgeregt. Zusammen warten wir auf Nanaba und das alle drei Trupps vollständig sind. Die Späher vom Locktrupp sind Mike und Eren, sie reiten als erstes los um uns mitzuteilen wo Titanen sind.

Ich fokussiere mich nur auf die Mission, alles andere an Gefühlen und Gedanken stecke ich weg. Die Formation reitet los und tatsächlich kommen wir weit ohne Titanen zu Begegnen. Hanji reitet mit uns die Richtung eines Waldes, wir sollen achtsam sein.

Es werden Titanen vor dem Wald gesichtet, die aktiv sind. Wir teilen uns unseren Gruppierungen entsprechend auf. Unser Trupp schwärmt direkt aus, hinter Mike und Eren um zu sehen wie viele es sind. Mike riecht zwei und tatsächlich hat er recht. Wir beschließen den linken erstmal nur umzulegen um zu sehen wie der andere reagiert. Wenn er zu wild ist, können wir ihn nicht locken und einfangen. Jean und Sasha gehen vor uns erledigen ihn zusammen, während wir sie decken und darauf acht geben, dass der andere sie nicht auch noch attackiert. Er fokussiert sich auf Melanie und Nanaba schreit ihr zu sie soll los gallopieren. Aber er ist zu wild, macht doch kehrt und will Jean attackieren, weshalb wir ihn auch umlegen müssen.

,,Och Mensch! Wie schade!", beschwert sich Hanji als sie zu uns kommt und schaut uns mit einem Schmollmund an. Entschuldigend hebe ich die Arme aber Levi reitet auch nach Vorne um uns zurechtzuweisen nicht so unaufmerksam und ungeduldig zu sein. Dabei schaut er Hanji warnend an und sie entschuldigt sich direkt bei ihm. Wir reiten wieder in unserer Formation an, in das Dunkle.

Prachtvolles dunkel grün strahlt von den Blättern der Bäume, welche dicht aneinander stehen und vielen Tieren eine Heimat bieten. Sträucher säumen den Weg den wir uns durch das Dickicht bahnen müssen, da es keinen richtigen Weg oder Trampelpfad gibt, der von Menschen erschaffen wurde. Wie auch, wir Menschen gehen nicht hinter die Mauern. Das anschwellende Rauschen der Baumkronen ist eindrücklich. Es klingt fast wie die Brandung des Meers und ist auch so laut. Wenn man genau hin hört, kann man oft das Klopfen eines Spechts und das Rufen eines Kuckucks wahrnehmen. Oder das Klopfen auf dem Boden von Kanienchen, dass sie vor Gefahr warnen. Sehr oft findet man auf kleinen Wällen ihre Löcher oder die von Mäusen, im Wurzelgeflecht der Baumriesen. In den Ästen kleinerer Bäume oder Büsche erwischt man oftmals einen Vogel, wenn er ausfliegt um für seine Jungen Nahrung zu holen. Es ist ein eindrucksvolles Bild, was sich in Wäldern erstreckt. Erst recht, wenn man sie nicht kennt.

Die Sonne ist schon am untergehen, wir wollten einen Titanen gefangen haben bevor es komplett dunkel ist, damit wir uns nicht all zu sehr verletzten. Aber daraus wird wohl nichts mehr. Denn es hat auch zu regnen begonnen, was es auch das Ganze noch erschwert. Doch wer hätte denn schon das Wetter hervorsehen können?

Da es aber nach einem weiteren Titanenangriff Verletzte gibt machen wir halt. Sie waren aus Versehen in einen Schlafplatz geritten und so überrascht angegriffen worden. Wir haben uns ein unauffälliges Plätzchen gesucht während die Verletzten grob versorgt werden. Der Wald ist ansonsten sehr ruhig, die Titanen schlafen also schon zum größten Teil. Ich setzte mich auf einen Baumstamm und beobachte wie Sasha einem Kadetten einen Verband anlegt. Ich bin total durchnässt aber ändern kann ich es eh nicht mehr.

Levi stellt sich vor mich und hält mir einen Teil seines Umhangs über den Kopf. ,,Du erkältest dich noch wenn du hier so im Regen sitzt."

,,Du brauchst dir um mich keine Sorgen zu machen.", er wieder ich ihm und schaue ihn einfach nur an. ,,Wie sieht der Plan jetzt aus?"

,,Abwarten bis es weniger schüttet, danach versuchen wir es noch ein Mal, bevor wir zurück reiten." Wie das Wasser an seinem Gesicht herunter fließt sieht leider attraktiv aus. Seine grauen Augen glänzen in der Dunkelheit stark, sie fangen jeden Funken Licht auf, alles spiegelt sich. darin. ,,Die Verletzungen sind nur oberflächlich. Tch, das war naiv gewesen. Sie hätten tot sein können."

,,Jeder macht mal Dummheiten."

,,Aber einen Fehler bei Titanen macht man nur einmal, wenn man überhaupt da lebend wieder raus kommt."

Sinners - Levi/ Attack on Titan FFWhere stories live. Discover now