Chapter 87

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Ich bin wieder wach. Kurz gähne ich bin ich ein Gefühl für die Realität bekomme. Die Nacht war grausam. Ständig bin ich wach geworden, alle Albträume die ich in der letzten Zeit hatte habe ich verdrängt aber heute war es besonders schlimm. Mir fehlt eindeutig Schlaf. Kurz noch bleibe ich für einen Moment liegen bis ich dann realisiere wie spät es ist. Ich habe verschlafen! Das Training hat schon vor einer Stunde angefangen. Schnell stehe ich auf und mache mich fertig. 

Auf den Flur laufend binde ich gerade meine Haare wie gewohnt zusammen, so dass sie halboffen liegen und knote den kleinen Zopf noch zusammen. Gerade als ich fertig bin laufe ich fast in Erwin hinein. Noch rechtzeitig weichen wir einander aus. Sobald ich das realisiere salutiere ich und grüße ihn. Er erwidert es mit einem Lächeln. 

,,Gut das ich dir begegne. Ich wollte dich um eine Kleinigkeit bitten." Will er mich jetzt schon wieder weg schicken? Das kann nicht sein oder? Ich will nicht weg, ich bin doch gerade erst zurück! ,,Keine Sorge, ich will dich nicht auf Mission schicken." Erleichtert atme ich aus. Er erklärt mir, dass Hanji schon seit längerem in ihrem Labor oder Büro oder wie auch immer man das nennt enorme Unordnung hat, Levi ist deshalb auch schon wütend auf Hanji aber sie lässt ihn ihr nicht helfen. 

,,Und ich soll Hanji jetzt überzeugen aufzuräumen?"

,,Das würde hier einiges leichter machen, ja." Eigentlich wollte ich ja zum Training gehen aber wie kann ich eine Bitte des Kommandanten ablehnen? Ich bin ja sowieso schon spät dran, da kann ich jetzt auch komplett weg bleiben. Erwin freut sich über meine Hilfe und verabschiedet sich. Meine erste Aufgabe ist es erstmal Hanji zu finden. Ihr Büro ist im Keller des Gebäudes, da sie ja auch experimentiert und so niemanden groß stört. Drei mal klopfe ich an die Holztür. Danach umfasse ich die Türklinke und drücke sie hinunter, aber die Tür ist abgesperrt. Seufzend fange ich an sie weiter zu suchen. Wo steckt sie nur? 

Ich laufe in den Speisesaal, vielleicht finde ich sie ja dort. Und zum Glück liege ich richtig. Sie sitzt da mit verstrubbelten Haaren und mit Essen vor sich. Geradewegs laufe ich auf sie zu, sie lächelt breit und begrüßt mich glücklich als sie mich sieht. 

,,Guten Morgen! Kann ich dir irgendwie behilflich sein?"

,,Erwin hat mich geschickt. Ich soll dir heute Helfen."

,,Ah! Mein Büro nicht wahr? Hmm dann komme ich wohl nicht mehr drum herum. Aber lass uns vorher etwas essen!"

Ich hole mir ebenfalls eine Kleinigkeit zu essen, aufgrund meiner Müdigkeit bin ich nicht wirklich hungrig. Hanji erzählt mir nur von ihren träumen, wie sie sich die Welt ohne Titanen vorstelle, oder besser gesagt wenn man sie endlich versteht und mehr Informationen über sie hat. Wenn ich ehrlich bin weiß ich nicht wie ich mir eine Welt ohne Titanen vorstellen soll. Insgesamt wäre es für die Menschheit von Vorteil, aber was wäre dann mit den Aufklärern? 

,,Nun komm, lass uns lieber anfangen." Ich stimmte ihr zu und zusammen machen wir uns auf den Weg zu ihrem Büro. Als wir hineintreten weiten sich meine Augen. Es sieht wirklich schlimm aus. Sie lacht als sie meinen Gesichtsausdruck sieht aber dann wird sie schnell wieder ruhig. Wir ziehen uns ein Tuch über die Nase, da es sehr staubig ist. Den Tisch in der Mitte des Raumes kann man nicht mehr erkennen. Auf ihm sind verschiedenste Dinge ausgebreitet. Es liegt so viel darauf herum, dass man eigentlich glauben sollte, die Regale an den Wänden sollten leer sein. Aber im Gegenteil, sie sind genauso vollgestellt und unordentlich wie der Tisch. 

,,Ich weiß es ist ein wenig unordentlich, so ist das aber wenn man experimentiert.", rechtfertigt sich Hanji. Sie ist wirklich ein wenig verrückt. 

,,Lass uns erstmal den Tisch frei machen, hier kommen Dokumente hin, da Bücher und da die restlichen Sachen." Sie stimmt mir zu und wir fangen an zu sortieren. Es ist unglaublich viel. Hanji redet irgendwelche Sachen vor sich hin während sie aufräumt. Als es irgendwann an der Tür klopft kommt Moblit herein. Er ist erstaunt das Hanji aufräumt und kann es erst nicht glauben. Er will uns auch helfen aber Hanji schickt ihn weg. Vermutlich kratzt es schon an ihrem Stolz das andere mithelfen wollen. 

Es dauert lange bis wir alle Sachen vom Tisch und von den Regalen häufchenweise sortiert haben, wir haben schon nach mittag. 

,,Sofi, das Essen! Wir müssen uns beeilen!"

,,Geh du ruhig, ich habe keinen Hunger."

,,Hmm in Ordnung. Aber lass es gut sein für Heute. Ich habe noch etwas zu tuen, lass uns morgen weitermachen." 

Zusammen verlassen wir ihr Büro. Während sie zum Ausgang Richtung Innenhof läuft nehme ich einen anderen Flur zu den Zimmern. Das Aufräumen hat mich motiviert mein Zimmer ebenfalls aufzuräumen, schließlich war ich jetzt länger nicht da. Und da ich das komplette Training verpasst habe, habe ich auch nichts besseres mehr zu tuen. Aus der Putzkammer hole ich mir einen Eimer und Lappen und fange in meinem Zimmer an den Staub zu wischen. Selbst den Boden wische ich.  Zufrieden mit meiner Arbeit bringe ich die Utensilien wieder zurück. Es stört mich, dass ich heute noch nicht draußen war, weshalb ich beschließe noch nicht zu duschen sondern noch zu trainieren. Ich laufe also hinaus und in Richtung Trainingsplatz. 

Ich bin ein wenig traurig das ich das heutige Training verpasst habe, aber dafür werde ich morgen sicherlich anwesend sein! Der Trainingsplatz ist schon belegt, nämlich von Armin und Jean.

,,Was macht ihr denn da?", lache ich als Armin versucht Jean irgendwie auf den Boden zu bekommen. Erschrocken springt er auf und schaut mit großen Augen zu mir. Jean beginnt ebenfalls an zu lachen und antwortet mir gelassen. 

,,Levi hat uns dazu verdonnert die neue Technik vom Training zu wiederholen, da wir die schlechtesten waren. Und was ist mit dir?"

,,Ich musste den ganzen Tag Hanji helfen und wollte jetzt noch etwas trainieren. Zeigt mal her was ihr da versucht."

Armin zeigt mir an Jean eine neue Art den Gegner zu Boden zu kriegen. Er handelt vorsichtig um Jean nicht zu verletzten, vor allem weil er noch nicht sicher im tun ist. Theoretisch hat er es verstanden, er kann es nur noch nicht so richtig praktisch anwenden. Danach versucht es Jean an Armin aber bekommt es auch nicht hin. Ich sage Jean er soll es an mir versuchen. Wir stellen uns hin, er macht alles erstmal in Zeitlupe, ganz langsam und sobald ich merke wo sein Fehler ist verbessere ich ihn. Auch Armin kann ihn so verbessern, da er uns sieht. 

,,Mehr ist es nicht Jean! Und jetzt Machs mal richtig und bring mich zu Boden." Er nickt und attackiert mich mit dieser Technik. Und ehe ich mich versehen kann knalle ich auf den Boden. Armin springt sofort panisch zu mir ob ich mich verletzt habe und Jean zieht mich sofort hoch. Ich versichere ihnen mehrmals das es mir gut geht, bis sie nachlassen und Armin es an Jean versucht. Da ich jetzt einmal in der Opferrolle war, sehe ich was Armin falsch macht und kann ihn verbessern. Und dann schafft er es auch.

,,Toll Leute! Das war gut!"

,,Danke dir, ohne deine Hilfe wären wir hier bestimmt noch länger."Armin grinst richtig breit und wir setzten uns kurz auf den Boden. 

Jean fängt direkt mit einem anderen Thema an. ,,Wie war es eigentlich beim Militär? Hast du da irgendwas herausgefunden?"

,,Ich habe Erwin ja alles schon erzählt.", antworte ich ihm irritiert. 

,,Nein das meine ich nicht. Als du das letzte Mal in Stohess warst hast du doch mit dem Bäcker geredet."

Wieder fällt es mir ein! ,,Ach ja! Ich habe zugriff auf Akten bekommen. Jetzt habe ich zwei Jahrgänge die in Frage kommen." 

,,Heißt wir müssen noch mal zum Kommandanten?", fragt Armin vorsichtig, obwohl es sich eher wie eine Vorsichtige Aussage anhört. Jean nickt und schaut mich an. 

,,Lass uns spontan entscheiden wann wir das machen. Vielleicht hat der die Tage eine wichtige Versammlung."

,,Danke euch für eure Hilfe, wirklich, das bedeutet mir viel."

,,Klar doch, wir sind ja Freunde! Und ich will auch endlich wissen ob du einfach ein Naturtalent bist oder ob du die ganzen Sachen schon vorher beherrscht hast und es dir deshalb so leicht gefallen ist mit allem so gut umzugehen."

Jean legt lachend seinen Arm um meine Schultern. Armin lächelt breit. Es ist so schön wieder von mir so vertrauten Menschen umgeben zu sein. Ich habe sie echt vermisst und es ist schön zu wissen wie wichtig ich ihnen bin. Sie helfen mir bei so riskanten Dingen, ohne Wiederrede. Sie geben alles dafür das ich glücklich bin. Genau das selbe will ich für sie. 

Sinners - Levi/ Attack on Titan FFWhere stories live. Discover now