Chapter 20

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Draußen ist der Himmel in schöne gelb und orange Töne getaucht, welches ein wohliges Gefühl in mir ausbreiten. Ich bin tatsächlich gerade glücklich. Innerlich kann ich nur über mich selbst lachen wie stur ich anfangs war. Ich wollt hier nicht sein, ich habe versucht abzuhauen. Und dennoch hab ich Freunde gefunden ohne es zu wollen. Eigentlich kann ich mich echt glücklich schätzen. Denn wenn ich bei der Expedition sterbe, dann habe ich eine sehr schöne Zeit vor meinem Tod.

Jean und Eren konnten wir zum Glück noch davon abhalten, dass sie sich prügeln. Wir gehen stattdessen erst essen und dann mit den anderen auf eine Wiese, etwas abseits vom Gelände und verbringen einen schönen Abend. Ich freue mich darauf. Die anderen anscheinend auch, denn beim Essen sehen alle sehr glücklich aus. Es wird viel gelacht und tatsächlich bekommen wir einige genervte Blicke, selbst der Kommandant, Hanji und Levi mit seinem Trupp schauen oft zu uns. Aber damit wir einem möglichen Ärger entgehen beeilen wir uns, als die meisten aufstehen und ihr Geschirr wegräumen.

Christa kichert und zieht mich an ihrer Hand mit sich mit, als ich kurz stehen bleibe und wieder in den Himmel schaue der so unfassbar schön ist. So verantwortungsvoll wie Christa ist, hat sie Hanji gefragt, ob es in Ordnung ginge, was wir vorhaben und sie hat sich für uns gefreut und es natürlich erlaubt. Es würde mich nicht wundern, wenn sie später auch noch aufkreuzen würde.

Wir entfernen uns mehr von den Gebäuden, in die Richtung wo der Baum liegt zu dem Eren und ich wettgeritten sind. So weit gehen wir natürlich nicht. Aber wir finden ein schönes Plätzchen auf einer Wiese. Den Himmel kann man von hier noch besser sehen...

,,Sasha!! Bleib sofort stehen!!!" Connies schreien reißt mich aus meinen Gedanken. Er und Jean laufen mit den Armen voller Holz Sasha hinterher, die irgendwas unter ihrer Racke versteckt. Die beiden Jungs müssen echt aufpassen, dass sie nicht hinfallen. Sasha kommt sabbernd bei uns an und grinst breit.

,,Ich hab was mitgebracht." Sie zeigt was sie unter ihrer Jacke versteckt gehalten hat.

,,Nicht schon wieder! Du kannst sowas doch nicht einfach so machen!"

Trotzig antwortet sie Reiner.
,,Doooch, kann ich wohl. Siehst du doch!"

,,Sie werden es bemerken und eins und eins zusammenzählen. Dann finden sie heraus das du wieder Essen gestohlen hast."

,,Das ist ja wohl gar nicht so schwer, wenn nicht Sasha wer sonst?" Ymir findet ihren Spaß daran.

,,Und wie wollen sie das beweisen wenn keine Beweise da sind? Dann essen ich eben alleine."

,,Nichts da! Wenn schon was hier ist dann wird geteilt!" Jean legt das Holz vor unseren Füßen an und schaut Sasha ernst an. Sie seufzt nur und wendet sich mir zu.

Während sie mir erzählt wie sie das Essen gestohlen hat und was sie schweren Herzens alles zurück lassen musste, errichten Reiner und Jean ein Lagerfeuer um das wir uns alle herumsetzten. Christa sitzt zwischen Ymir und Reiner, aber eher an Ymir angelehnt. Neben Reiner sitzen Bertold, Armin und Mikasa. Ich sitze dann zwischen Eren und Jean und neben Jean sitzen Sasha und Connie. Das mitgebrachte Essen von Sasha wird aufgeteilt und auch Reiner stellt einen großen Krug Wasser zur verfügung.

Alle setzten zu privat Gesprächen untereinander an, was beruhigend ist. Denn es zeigt die Leichtigkeit und auch die Lebensfreude, die sie alle noch haben. Sie wissen alle, in was für einer Welt wir hier leben und können trotzdem ein normales Leben führen. Ich will das auch können.

Eren fängt an mir zu erzählen, wie Sasha schon ein Mal Essen geklaut hat, als sie im Bezirk Trost waren. Doch dann sagt er einfach so nebenbei, dass dann der Kolossale Titan erschienen ist. Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen. Die anderen hören, was Eren mir da erzählt und unterbrechen ihre Gespräche um zuzuhören, oder etwas zu ergänzen.

Die Sonne ist schon untergegangen und man kann die ersten Sterne sehen. Das Feuer vor uns flackert immer wieder auf und tanzt unter dem wunderschönen Himmel vor sich hin.
Es ist kaum für mich vorstellbar, dass jemand den ich kenne stirbt. Und sie alle haben entweder Familie oder Rekruten Freunde verloren.

Ich ziehe meine Beine nah an meinen Körper und umschlinge sie mit meinen Armen. Meinen Kopf leg ich auf meinen Knien ab und meinen Blick wende ich dem tanzenden Feuer.

,,Wie ist der Kolossale Titan so?"

Armin macht sich schon dran mir meine Frage zu beantworten, während wieder einzelne Unterhaltungen beginnen.
60 Meter groß....keine Haut....lange Arme....Stark....dennoch langsam...Dampfausstoß....

Ich kann mir ja schon normale Titanen kaum vorstellen. Aber einen der dann so Riesig ist? Das ist doch unmöglich. Obwohl ich unmöglich wohl nicht sagen sollte, fällt mir absolut nichts besseres ein.

,,Ich will ihn sehen, mit meinen eigenen Augen."

,,Du bist müde! Wenn er auftaucht, herrscht doch nur Zerstörung."

,,Ja bin ich. Aber es ist ja irgendwie doch ziemlich interessant. Ich meine woher die Titanen kommen und wieso sie genau so aussehen. Habt ihr euch das nicht auch schon gefragt?", entgegne ich Jean verträumt.

,,Oh Gott nein, eine Hanji reicht schon!", lacht Reiner auf. Die nehmen mich nicht ernst.

,,Mensch versteh doch! Es gibt so große Wesen, wenn ihr mir das so erzählt hört sich das nach einer erfundenen Geschichte an. Ebenso, dass Eren sich in einen verwandeln kann. Aber irgendwie ist das ja doch die Realität und deswegen muss es eine Erklärung geben. Meint ihr nicht?"

,,Deswegen sind wir hier. Wir und alle bisher verstorbenen Soldaten wir tragen dazu bei, dass die Menschheit an mehr Wissen gelangt. " Ich glaube das ist das erste Mal das Mikasa etwas an diesem Abend gesagt hat.

,,Ich weiß, ich weiß. Ich bin nur irgendwie... fasziniert von den Titanen. Das ist alles. Und ich bin gespannt wie meine erste Begegnung sein wird denn-"

Ich werd unterbrochen. Denn Jean legt seinen Arm um mich und zieht mich am Kopf zu seiner Brust. Diese Aktion überrascht mich sehr. Vor allem ist sie angenehm und warm.

,,Shhh. Du bist müde, du solltest schlafen." Dafür box ich ihm in die Seite, was ihn und alle andern zum lachen bringt. Mich eingeschlossen.

Die anderen reden weiter über ihre ersten Eindrücke vom Aufklärungstrupp bevor sie wirklich hier geblieben sind. Eren scheint sie alle irgendwie überzeugt zu haben.
Jean lässt mich immer noch nicht los, sondern streichelt mir mit dem Daumen leicht über den Kopf. Dieses monotone Gefühl ist doch sehr angenehm.

Sinners - Levi/ Attack on Titan FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt