𝐚𝐜𝐡𝐭𝐮𝐧𝐝𝐯𝐢𝐞𝐫𝐳𝐢𝐠 / Sirius

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𝐄𝐑𝐒𝐂𝐇Ö𝐏𝐅𝐓 und todmüde ließ Sirius sich neben Liz und Lily fallen. Die ganze Nacht hatte er mit den Gedanken bei Remus wach gelegen. Er hatte kein Auge zubekommen. Das war ganz und gar nicht die Wunschvorstellung seiner letzten Nacht auf Hogwarts gewesen.

Hungrig häufte er sich Eier und Schinken auf und schaufelte sich den halben Teller in den Mund, bis er bemerkte, dass keine von seinen Freundinnen auch nur ein Wort sagte. Mit vollem Mund sah er auf und begegnete zwei Augenpaaren, die gespannt auf ihm lagen und jede seiner Bewegungen verfolgten.

„Also", sagte Lily fordernd.
„Also was?", nuschelte er und tat so, als wüsste er nicht wovon sie sprach. An ihren dunklen Augenringen sah er jedoch, dass auch sie die Nacht schlaflos verbracht haben musste, ebenso wie Liz, die ihn stumm anstarrte.

„Du weißt genau was", knurrte sie ihn an, „Du hast doch bestimmt eine Erklärung dafür, warum ihr drei ohne ein Wort oder sonst etwas abgehauen seid und Liz völlig verängstigt und aufgelöst zu mir gerannt ist und wir zwei den völlig besoffenen Peter ins Schloss schleppen mussten."
„Ich war nicht verängstigt", murmelte Liz etwas pikiert, doch Lily achtete gar nicht auf sie.
Sie holte tief Luft. „Ich erwarte einen guten Grund, warum ihr uns habt sitzen lassen, Sirius", schnauzte sie und verschränkte die Arme vor der Brust, „Das sollte einer der schönsten Abende unseres Lebens werden. Was war denn nur los?"

Sirius verging der Appetit und er blickte sich unwohl um. Er wollte dieses Gespräch nicht alleine führen. „Sind Wurmschwanz und Krone noch nicht hier?", fragte er bemüht gelassen und versuchte sich an einem Lächeln, das bei Lily's Gesichtsausdruck jedoch sofort verblasste. „Oh, Merlin, okay", seufzte er. Er dachte nach, während Liz und Lily ihn mit ihren Blicken durchbohrten. „Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll ..."

„Fang damit an, woher du diesen Kratzer hast", sagte Liz und berührte ihn über den Tisch hinweg am Unterarm. Dort war ein langer, dünner Riss zu sehen.

„Das ist eine lustige Geschichte, also ...", fing er an, doch dann fehlten ihm wieder die Worte.
Dann räusperte er sich vernehmlich und sprach viel zu schnell. „Na gut, nun Lily, du weißt ja, dass wir Animagi sind und für dich ist das vermutlich überraschend, Lizzie, aber naja - wir sind Animagi."
Liz schnaubte und verschränkte ebenso wie Lily die Arme vor der Brust. „Das ist mir bekannt", meinte sie und warf ihrer rothaarigen Freundin einen Blick zu.

Er hätte sich denken können, dass Lily es ihr irgendwann erzählte. „Die Frage ist, warum ihr es seid und warum du mir nie davon erzählt hast", fügte sie hinzu und konnte ein wenig Enttäuschung in ihrer Stimme nicht verstecken.

Sirius seufzte abermals. Das war schwieriger, als gedacht.

„Hat diese Animagi-Sache irgendwas mit dem zutun, was ich wissen will?", fragte Lily ungeduldig.
„Hat es", antwortete Sirius, „Wir sind Animagi geworden, um Moony zu helfen. Und gestern hatte er unsere Hilfe dringender nötig als je zuvor."
„Warum? Was hat er denn?"
Sirius beugte sich zu ihnen hinüber und senkte seine Stimme. Er zögerte, ehe er weitersprach.
„Das ... das kann ich euch nicht hier erklären. Gehen wir in den Krankenflügel, dann kann er es euch gleich selbst erklären ... wenn er will", meinte er und kratzte sich am Kopf.

So kam es, das die drei sich mit James und Peter, die  nach einer Weile auch endlich aufgestanden waren, nach dem Frühstück vor dem Krankenzimmer versammelten. Sirius hielt Lily zurück, ehe sie die Tür aufreißen konnte. „Lils, eine Sache noch ... sei behutsam mit Moony. Er ist wahrscheinlich etwas fertig."
„Wieso sagst du mir das?", meinte Lily eingeschnappt, „Denkst du, ich bin zu herrisch?"

„Nein, nein, schon gut", wich Sirius mit erhobenen Händen aus und gab den Weg frei. Es war wohl besser, sie vor solch einem Gespräch nicht noch mehr zu reizen. So lieb Lily auch war - ihr Temperament war hin und wieder beängstigend.

𝐚𝐛𝐨𝐮𝐭 𝐚𝐭𝐭𝐚𝐜𝐡𝐦𝐞𝐧𝐭 & 𝐚𝐧𝐭𝐚𝐠𝐨𝐧𝐢𝐬𝐦 | 𝐑𝐮𝐦𝐭𝐫𝐞𝐢𝐛𝐞𝐫Where stories live. Discover now