𝐯𝐢𝐞𝐫𝐮𝐧𝐝𝐯𝐢𝐞𝐫𝐳𝐢𝐠 / Sirius

361 23 4
                                    

𝐈𝐇𝐑𝐄 Mitschüler staunten nicht schlecht, als Sirius und Liz sich das erste Mal in aller Öffentlichkeit küssten. Natürlich hatten um die beiden schon immer Gerüchte kursiert und sie hatten nur darauf gewartet, dass es endlich passieren würde, doch als die beiden auch ohne einen Anflug einer romantischen Beziehung in die siebte Klasse gestartet hatten, hatten sie es endgültig aufgeben. Umso mehr wurden Sirius und Liz beglückwünscht, jedenfalls von Sirius Freunden. Was die Mädchen anging ... nun ja, die Meinungen waren gemischt.

Die Mädchen, die von Sirius abserviert worden waren, tuschelten, wenn sie vorbeigingen und warfen Liz böse Blicke zu. Sie stand nun nicht mehr in ihrem über alles geliebten Schatten, sondern mitten im Rampenlicht und Sirius merkte schnell, wie sehr es sie überforderte. Jedesmal wich sie den Blicken aus oder quetschte seine Hand zusammen, wenn gerade eine Gruppe von den Mädchen an ihnen vorbeilief. Selbst über Ophelias Miene, die aussah, als hätte man ihr die Lippen zugeklebt als sie die Zwei das erste Mal durch den Gang laufen sah, freute sie sich nicht, sondern sah sogar fast schon schuldbewusst aus.

Als Sirius sie eines Nachmittags bei den Hausaufgaben danach fragte, druckste sie ein wenig auf ihrem Stuhl herum und wich seinem Blick aus. „Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll ...", begann sie, „aber irgendwie tut sie mir leid."
„Bitte was?" Sirius prustete und warf dabei fast sein Tintenfass um. Schnell fing Liz es auf, bevor es ihren Aufsatz für Geschichte der Zauberei ruinieren konnte. „Sirius ...", fuhr sie ihn ärgerlich an.

„Okay, okay." Schnell zwang er sich zu einer ernsten Miene. „Wie kann sie dir leid tun, nach dem, was sie uns angetan hat? Die Kleine ist völlig irre. Sie ist total -"
„Verliebt."
„ - verrückt, hat keine einzige Tasse im Schrank."
„Oh, Sirius ..."
„Liz, in ihrem Schrank steht kein Geschirr mehr."
Völlig überzeugt von seiner Meinung, beugte er sich zu ihr vor. „Nichts mehr", flüsterte er nachdrücklich.

Liz verdrehte die dunklen Augen. „Ach, vergiss es", murmelte sie nur und widmete sich wieder ihren Hausaufgaben. Während er sie dabei beobachtete und ihre zusammengezogenen Augenbrauen betrachtete, die meistens ein Zeichen davon waren, dass sie noch immer grübelte, obwohl sie nichts sagte, bekam er ein schlechtes Gewissen. Kurzerhand zog er ihr die Feder aus den Fingern und erntete damit einen zutiefst genervten Blick.

„Hör mal, Lizzie", sagte er sanft, „Ich finde es echt niedlich-" Liz verzog das Gesicht. „- dass du sogar für Ophelia so etwas wie Empathie hast, aber darf ich dich daran erinnern, dass sie ein schrecklicher Mensch ist?" Aber darauf schien Liz schon eine Antwort parat zu haben.
„Kein Mensch hat nur eine schlechte Seite. Schließlich hast du ja mehr als einmal mit ihr geschlafen, wenn ich dich daran erinnern darf", gab sie trotzig zurück.
„Hör auf, du weißt, dass die Sache komplizierter war."

Sirius hasste es, wenn sie das ansprach. Er war ja selbst nicht stolz auf das, was er getan hatte. Nein, er könnte sich vor Ärger über sich selbst sogar in seinen eigenen Hintern treten.
Liz machte daraufhin nur „Hmpf", wie immer, wenn sie sich etwas dachte, das sie nicht aussprechen wollte.

Die Stimmung schien im Eimer zu sein, doch Sirius wollte nicht aufgeben. „Du scheinst wohl tatsächlich vergessen zu haben, was sie dir angetan hat. Erstens, hat sich dich jahrelang gemobbt, zweitens, ist sie auf dich losgegangen und hat versucht dich zu verprügeln und drittens hat sie versucht unsere Freundschaft zu zerstören. Halte von ihr, was du willst, aber meine Meinung über sie kannst du nicht ändern. Du hast mich ja schon davon abgehalten, sie bei Professor Dumbledore anzuschwärzen, mehr kannst du von mir nicht erwarten."

Die beiden starrten sich einen Moment lang an, dann seufzte Liz ergeben. „Ich weiß doch, dass du recht hast", gab sie zu und brach den Blickkontakt ab, „Ich werde nur dieses dämliche Schuldgefühl nicht los. Und die Weiber, die mich ansehen, als würden sie mich am liebsten in der Luft zerfetzen, machen es nicht besser."

Sirius nahm sanft ihre Hand und strich mit dem Daumen darüber. „Wieso kann dir die Meinung anderer nicht einfach egal sein?", fragte er sie, „Du brauchst von diesen eifersüchtigen Sumpfhexen nicht die Erlaubnis, mich zu lieben." Liz Blick schoss nach oben und auch er merkte, was er da gerade gesagt hatte. „Mit - mit mir zusammen zu sein, meine ich", verbesserte er sich schnell. Verdammt, das war unangenehm. Die besonderen drei Worte hatten sie noch nicht zu ihm gesagt, er wollte sie nicht unter Druck setzen.

Zu seiner Erleichterung konnte Liz ein Schmunzeln jedoch nicht unterdrücken und sie drückte kurz seine Hand. „Für dich ist das so einfach", sagte sie. Sirius verstand nicht. Was war so schwer daran, nicht auf die Meinung derer zu hören, die man sowieso nicht mag?
„Du hast deine Freunde, bist ein offenes Buch für die Leute um dich herum. Es reicht, dabei zuzusehen, wie du mit anderen umgehst, um zu merken, wie du drauf bist. Wenn man all die Jahre nur einen einzigen Freund hat, dann fällt es einem irgendwann schwer, die Meinungen von anderen einfach auszublenden, verstehst du?"

Sirius schüttelte den Kopf. „Du hast auch Freunde. Lily, Remus, Peter, mich ... du warst nie allein. Wer braucht schon die Meinung Fremder? Die kennen dich nicht und haben nicht das Recht, sich eine Meinung über dich zu bilden, Lizzie. Und schon gar niemand hat das Recht, über unsere Beziehung zu urteilen."
„Ich weiß doch, aber -"
„Kein Aber. Soll ich es dir auf die Stirn schreiben?" Bedrohlich wedelte er mit ihrer geklauten Feder vor ihrem Gesicht herum. Hastig wich Liz ihm aus und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Nein, ich sage doch nur -"
„Ich schwöre, wenn du nicht aufhörst, so einen Schwachsinn zu denken, kritzle ich dich an!" Er beugte sich über den Tisch und Liz lehnte sich noch weiter im Stuhl zurück, sodass er fast abhob. „Du weißt, ich halte meine Versprechen", sagte er und konnte ein Grinsen nicht verkneifen. Es sah einfach zu lustig aus, wie Liz panisch versuchte seinem Feder-Angriff auszuweichen.
„Du lässt mich ja gar nicht ausreden!", keuchte sie und hielt seinen Arm zurück, in dessen Hand die Feder gefährlich ein paar Tropfen Tinte verlor. Doch auch sie konnte ein Grinsen nicht verstecken.

Sie rangelten über den Tisch hinweg miteinander, bis Liz plötzlich panisch die Augen aufriss, als ihr Stuhl das Gleichgewicht verlor und sie nach hinten fiel. Nun hielt sie seine Hände nicht mehr von sich weg, sondern krallte sich daran fest - doch vergebens. Der Stuhl fiel und mit ihm auch Liz. Sirius rutschte erschrocken über den Tisch bis zur Kante, als er von ihr mitgezogen wurde und mit einem dumpfen Aufschlag landete der Stuhl mitsamt Liz auf dem Boden. Für einen Moment herrschte Stille, dann hörte Sirius ein leises Kichern, das immer lauter wurde. Keine Sekunde später wurde er von Liz Lachen angesteckt und prustete los.

„Was war das denn!", rief Liz aus und schnappte nach Luft. Doch bevor Sirius ihr antworten konnte, kam ihm jemand zuvor.
„Bei Merlin, ich bitte Sie!", schrie Madam Pince außer sich vor Wut und stöckelte auf sie zu, „Das ist eine Bibliothek und kein Spielplatz!"

Keine Minute später flüchteten Liz und Sirius vor der Bibliothekarin, die sie lauthals aus dem Saal jagte. Sie hatten Glück, dass sie zu wütend war, um ihnen eine Strafarbeit aufzubrummen, doch irgendwann konnte Sirius nicht mehr rennen, weil er zu sehr lachen musste. Er rang nach Atem und kam schlitternd bei der nächste Ecke zum Stehen. Liz, die hinter ihm gerannt war, zog er in seine Arme, ehe sie weiterlaufen konnte. Völlig außer Atem ließ sie sich gegen seine Brust fallen und stimmte in sein Lachen ein. „Warum passieren uns da drin immer so peinliche Sachen?", keuchte sie und drückte ihr Gesicht ins sein Shirt, als würde sie am liebsten damit verschmelzen.

Lächelnd strich er ihr über den Rücken. „Vielleicht ist die Bibliothek ja verflucht."
„Oder wir."
„Wundern würde es mich nicht."
„Mich auch nicht", stimmte er ihr zu und küsste ihren Scheitel.
„Aber weißt du was?", grinste er und sie sah zu ihm auf, „Ein verfluchtes Leben würde ich mit niemandem lieber führen als mit dir."
Liz strich ihm eine Strähne hinters Ohr und erwiderte sein Grinsen amüsiert.
„Vorsicht, Sirius Black, sonst verliebe ich mich noch", sagte sie ironisch, ehe sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihre Lippen auf seine drückte.

***
Wie war das nochmal mit dem regelmäßigen Updaten? Ja, weiß ich auch nicht mehr.

Lmao.

𝐚𝐛𝐨𝐮𝐭 𝐚𝐭𝐭𝐚𝐜𝐡𝐦𝐞𝐧𝐭 & 𝐚𝐧𝐭𝐚𝐠𝐨𝐧𝐢𝐬𝐦 | 𝐑𝐮𝐦𝐭𝐫𝐞𝐢𝐛𝐞𝐫Where stories live. Discover now