Eighteen times - Gespräche, die einen zum Nachdenken anregen

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„Guten Abend, Harry", begrüßte ihn Dumbledore am nächsten Abend als der Schwarzhaarige in sein Büro eintrat.

„Guten Abend, Professor Dumbledore", begrüßte Harry seinen Schulleiter und setzte sich auf den Stuhl, der vor Dumbledores Schreibtisch stand, an dem eben jener weißhaarige Zauberer schon saß.

Harry fühlte sich nicht ganz so, als könne er irgendwelche Informationen über Voldemort bei sich behalten. Allgemein konnte er seit ein paar Tagen nicht mehr alles in seinem Kopf behalten.

„Wie geht es dir, Harry?", fragte Dumbledore und sah ihn durch seine halbmondförmigen Brillengläser an.

„Ganz Gut...", sagte der Schwarzhaarige und verschränkte seine Finger auf seinem Schoß miteinander.

„Was bedrückt dich, Harry?", fragte sein Professor und zwang den Gryffindor dazu, seinem Gegenüber in die blauen Augen zu sehen.

Immer, wenn er Dumbledore in die Augen sah, dachte er, der alte Zauberer könnte wohlmöglich seine Gedanken lesen. Obwohl Harry sich in diesem Moment fragte, ob man seine Gedanken überhaupt ordnen konnte, er selbst schaffte es ja nicht mal.

Das einzige, was man wirklich raus sieben konnte, war ein Sturmgrau und ein sehr helles Blond.

„Bist du vielleicht verliebt?", fragte der alte Zauberer plötzlich in sein Gedankenwirrwar hinein.

Harry sagte nicht nein, aber er sagte auch nicht Ja. Er sagte gar nichts, denn er wusste es selber nicht.

War er in Malfoy verliebt? Oder war es nur eine Affäre?

Klar, Harry dachte oft an Malfoy, aber lag das nicht daran, dass der Sex, den sie miteinander hatten, einfach richtig gut war?

„Liegt es an Ginny Weasley?", fragte Dumbledore weiter.

Anscheinend machte es Harrys Schulleiter überhaupt nichts aus, ihm diese Fragen zu stellen und dann darauf keine Antwort zu bekommen.

„Oder...liegt es doch an dem blonden Malfoy-Spross?", fragte Dumbledore jetzt und erzielte damit eine sehr eindeutige Wirkung bei Harry.

Dieser erhob seinen Kopf nämlich so ruckartig, dass Harry selbst sich sicher war, er hätte sich dabei das Genick brechen können.

„Woher wissen Sie...?", fragte der Schwarzhaarige verwirrt.

„Nun ja...vielleicht solltet ihr bei eurer nächsten Strafarbeit bei Professor Snape aufpassen, ob Severus euch hören kann", sagte Dumbledore und lächelte, „Die Wände in den Kerkern mögen zwar aus Stein sein, jedoch sind die Türen aus dünnem Holz, das, wie du sicher weißt, eher weniger schalldicht ist".

„Oh...wir dachten, man hätte uns nicht gehört", sagte Harry und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Seid ihr zwei denn...zusammen?", fragte Dumbledore plötzlich.

„Nein...wir schlafen nur miteinander...mehr ginge auch gar nicht", sagte Harry sofort.

„Oh...Ich dachte, so abwesend wie du auf Minerva und Severus wirkst und wie du andauernd in die Ferne starrst, wärst du verliebt", sagte der weißhaarige Professor.

Harry dachte wieder nach. Er wusste, dass er Malfoy inzwischen nicht mehr hasste und ihn auch recht gut leiden konnte, was ziemlich bescheuert klang, wenn man bedachte, dass sie sich eigentlich nur durchs Ficken näher kennengelernt hatten, aber er war doch nicht in Draco verliebt.

Aber was, wenn doch?

„Ich darf mich nicht in ihn verlieben", sagte der Schwarzhaarige, als wäre es ein Mantra und würde jedes seiner Gefühle für Malfoy, was nicht sein durfte, auslöschen.

„Wieso denn?", fragte Dumbledore ihn.

„Das würde Draco in Gefahr bringen...außerdem könnten wir nicht mal zusammen sein, weil ich nächstes Jahr doch nach den Horkruxen suchen soll...Und ich weiß ja nicht mal, ob er überhaupt das gleiche für mich empfindet", sprach der Gryffindor das aus, worüber er die ganze Zeit hatte nachdenken müssen.

„Frag ihn doch einfach...außerdem kenne ich jemanden in Voldemorts Reihen, einen Spion, der Draco für dich beschützen könnte", sagte der Schulleiter und lächelte wieder freundlich.

Wieder verhakte Harry seine Finger in seinem Schoß. War er tatsächlich in Malfoy verliebt?

„Ich denke, Harry...Du solltest es ihm sagen...So wie du davon erzählst, dass Draco in Gefahr ist, wenn ihr zusammen seid...", sagte Dumbledore und sah ihn durchdringend an.

Dumbledore hatte recht, Harry musste sich darüber klar werden, ob er Malfoy wirklich liebte.

Der Gedanke, dass er ihn wohlmöglich tatsächlich lieben konnte, machte dem Gryffindor Angst.

What we did in the dark [Drarry]Where stories live. Discover now