44 - Hayat

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44.

Überfordert sah ich Can hinterher, der sich gerade in eine Sitzecke ganz in unserer Nähe setzte, die leider auch noch perfekt in meinem Sichtfeld lag. Es war nicht so, dass ich noch irgendetwas für ihn empfinden würde, nein ganz sicher nicht. Er war tot für mich in der Sekunde, in der ich sein wahres Gesicht kennenlernen durfte. Überfordert war ich nur, weil ich ihn so lange nicht gesehen hatte und ich hier garantiert nicht mit ihm gerechnet hatte. Ich denke nicht, dass er wusste, dass die Shisha Bar Zeynel gehörte. Wobei mir gerade einfiel, dass er wahrscheinlich nicht mal wusste, dass ich einen Freund hatte, woher auch?

Als ich es schaffte meine Gedanken unter Kontrolle zu bringen fiel mir allerdings noch etwas auf. Neben ihm war bildhübsches Mädchen. Doch dieses Mädchen war nicht meine Schwester Demet. Hatten die beiden sich getrennt? Oder war Can einfach allgemein ein Arschloch und zog dasselbe, was er mir angetan hatte jetzt auch noch bei meiner Schwester ab?

"Alles okay?" hörte ich Zeynel, als er mir ins Ohr flüsterte.

Ich zuckte zusammen, doch fing mich schnell wieder und lächelte ihn an "Ja ich guck mich nur um"

Ich wusste nicht, ob ich Zeynel sagen sollte, dass Can hier war und so entschied ich mich einfach so zu tun, als hätte ich ihn selbst auch nicht gesehen.

Wir waren schon etwas länger hier und mittlerweile konnte ich auch mit reden. Immer wieder kamen Jungs zu uns an den Tisch um Zeynel zu begrüßen und ihm die Hand zu geben. Gerade stand auch einer bei ihm und redete mit ihm, wobei mir allerdings auffiel, wie der Blick des Jungen von Zeynel immer wieder zu mir rutschte. Ein paar Mal trafen sich unsere Blicke, doch als ich merkte, dass er immer wieder zu mir rüber sah versuchte ich erst recht nicht hin zu sehen, trotzdem spürte ich die Blicke. Ich unterhielt mich weiter mit Loran, der mir immer wieder lustige Momente aus Zeynels und seiner gemeinsamen Jugend erzählte, wofür ich echt dankbar war. Zeynel selbst war, was seine Vergangenheit angeht sehr verschlossen und umging gekonnt jeden Versuch von mir etwas darüber zu erfahren. Mittlerweile hatte ich es aufgegeben, da ich dachte, dass es bestimmt etwas gab was er lieber verdrängte und dafür hatte ich Verständnis, auch wenn ich trotzdem extrem neugierig war.

Nach einer Zeit ging der Junge wieder und Zeynel wand sich an Loran, der ihn auch schon erwartend ansah, was ich zunächst nicht verstand.

"Und?" fragte Loran mit einer Kopfbewegung zu dem Jungen von eben der gerade rauslief.

"Anscheinend alles cool" gab Zeynel überrascht zurück "Er ist raus aus der Scheiße und will damit auch nichts mehr zu tun haben. Hat sich sogar bedankt, dass wir ihn raus gekickt haben"

Loran zog die Augenbrauen hoch und sah Zeynel kurz nachdenklich an. Doch dann zuckte er mit den Schultern und widmete sich wieder seiner Pfeife.

"Wer war das?" fragte ich neugierig und lehnte mich wieder an Zeynel, der sofort seinen Arm um meine Schulter legte.

HayatWhere stories live. Discover now