16 - Hayat

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"Was machen wir jetzt?" fragte ich hysterisch, nachdem Zeynel noch ein paar Mal auf den Boden gestampft hatte, der Aufzug aber dennoch nicht weiterfuhr

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"Was machen wir jetzt?" fragte ich hysterisch, nachdem Zeynel noch ein paar Mal auf den Boden gestampft hatte, der Aufzug aber dennoch nicht weiterfuhr. Laut der Anzeige befanden wir uns gerade im 3.Stock.

Er nahm sein Handy in die Hand und fuhr sich gleich daraufhin genervt durch die Haare.

"Mein Handy ist aus" sagte er und sofort kramte ich mein Handy aus meiner Tasche. Ich sah, dass mein Handy zwar an war, doch auch ich nicht mehr viel Akku hatte.

"Ein bisschen Akku habe ich noch" informierte ich ihn "Aber wen sollen wir denn anrufen?"

"Darf ich?" fragte er und zeigte auf mein Handy. Ich nickte und entsperrte es für ihn, bevor ich es ihm reichte und er eine Nummer eintippte. Er hielt sich mein Handy ans Ohr, doch gleich darauf legte er auch schon wieder auf und schüttelte seinen Kopf.

"Geht nicht dran und dein Akku hält auch nicht mehr lang" sagte er und ich dachte nach.

"Schreib jemandem eine Nachricht, falls mein Handy ausgeht und wir bis dahin niemanden erreichen können" schlug ich vor und er nickte. Er ging auf meine Nachrichten, um eine Nachricht zu schreiben und sah kurz zu mir auf.

"Du räumst ja gut auf" sagte er und lachte leicht. Moment, er hatte gelacht? Sofort hellte sich meine Laune etwas auf und ich lächelte ihn leicht an.

"Was meinst du?" fragte ich, als mir seine Frage wieder einfiel und er hielt mir mein Handy hin, damit ich draufsehen konnte. Er war auf meinen Nachrichten, wo die einzigen Chats die man vorfand die mit Can, meinem Vater, Demet und meiner Mutter waren.

"Das ist nicht aufgeräumt" korrigierte ich ihn, da er wahrscheinlich dachte, dass ich noch weitere Chats als diese vier Personen hatte, die ich löschte, doch so war es nicht. So traurig es war, das waren alle Menschen die ich habe. Oder eher hatte, fiel mir wieder ein. Jetzt hatte ich Niemanden mehr. Mein Vater war in der Klinik, weit weg von hier. Can war raus aus meinem Leben und Demet und meine Mutter würden morgen auch ausziehen. Nun war ich ganz alleine. Diese Erkenntnis machte mir Angst und wieder sammelten sich Tränen in meinen Augen. Es war erschreckend, dass ich niemanden mehr hatte an den ich mich wenden konnte, wenn es darauf ankam.

Zeynel streckte mir wieder mein Handy hin und ich lies es in meine Tasche fallen, nachdem ich es auf laut geschaltet hatte.

"Willst du reden?" fragte Zeynel plötzlich und ich sah, dass er wieder seinen ernsten Blick aufgesetzt hatte. Wie gerne ich ihm alles erzählen würde und mich wieder an ihn lehnen wollte, doch ich hatte Angst. Angst, dass er sich plötzlich wieder umentschieden hatte und mich von sich weg stoßen würde und ich wusste, dass ich das gerade in diesem Moment nicht verkraften würde. Noch einen Schlag würde ich nicht aushalten, also schüttelte ich bloß meinen Kopf.

Also warteten wir und standen eine Weile stumm nebeneinander während wir auf irgendetwas warteten, von dem wir noch gar nicht wussten, was es war. Während wir warteten überkam mich wieder die Müdigkeit und langsam konnte ich mich nur noch schwer auf den Beinen halten, doch ich versuchte mich zusammen zu reißen und die Augen aufzuhalten.

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