21 - Hayat

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Nachdem Abendessen bei Gülay Abla verabschiedete ich mich von ihnen und blieb im Treppenhaus vor meiner Wohnungstür stehen und machte schnell davor wieder kehrt

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Nachdem Abendessen bei Gülay Abla verabschiedete ich mich von ihnen und blieb im Treppenhaus vor meiner Wohnungstür stehen und machte schnell davor wieder kehrt. Ich wollte nicht da rein und wieder allein in der Dunkelheit sitzen und mich von der Einsamkeit einholen lassen.

Auch wenn ich davor gewarnt wurde spät Abends noch in der Gegend draußen zu sein, brauchte ich die frische Luft und ich wollte mir etwas die Beine vertreten. Ich verlies das Haus und lief durch die Gruppe von Jungs vor dem Eingang ohne den Blick vom Boden zu heben. Ich wusste nicht wohin ich lief und lies mich einfach von meinen Füßen führen.

Schon immer hatte ich die Nacht und die Dunkelheit geliebt. Es war als könnte ich so besser denken und alles viel intensiver wahrnehmen als tagsüber.

Ich bemerkte, dass ich im Park angekommen war und setzte mich dort auf eine Bank, die von einer daneben stehenden Straßenlaterne leicht beleuchtet wurde. Mit den Händen in den Jackentaschen saß ich dort, atmete die frische Luft ein und versuchte Kraft zu schöpfen. Kraft um weiter zu machen und mich nicht von Allem so runterziehen zu lassen.

"Hab ich dir nicht gesagt, dass du hier nicht so spät raus gehen sollst?" hörte ich plötzlich eine Stimme und ich zuckte leicht zusammen, da ich in meine eigenen Gedanken versunken war. Ich sah hoch und sah wie Zeynel vor der Bank, auf der ich saß stand. Er hatte ebenfalls die Hände in den Jackentaschen vergraben und musterte mich wütend. Seine Augenbrauen waren fest zusammen gezogen und sein Blick fokussierte mich. Ich versuchte dieses schöne Gefühl, dass ich bekam wenn er mich ansah zu verdrängen, denn so wollte ich nicht mehr fühlen. Ich wollte nicht, dass meine Gefühle die ich für diesen Jungen hatte stärker wurden, denn ich wusste, dass ich nur noch mehr leiden würde.

Ich sah ihn eine Weile an, doch löste meinen Blick danach von ihm und sah wieder gerade aus ohne ihm zu antworten. Ich hörte ihn seufzen und kurz darauf setzte er sich neben mich auf die Bank, jedoch mit einem Abstand und ich weiß nicht wieso, doch es tat weh. Es tat weh, denn es schien als würde er sich mir nicht nähern wollen, damit ich keine Hoffnung bekam. Ich atmete tief ein und aus um meine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen.

"Was machst du hier Eylem?" fragte er nach ein paar Minuten und hörte sich schon etwas beruhigter an, wenn auch die Wut nicht ganz aus seiner Stimme verschwunden war.

Ich zuckte bloß mit den Achseln. Der Drang mit ihm über alles zu reden, ihm alles zu erzählen was mich belastete war so groß, doch ich wusste es war besser wenn ich schwieg. Auch wenn es schien, als würde alles in mir dagegen ankämpfen. Er war nicht mein Freund und normale Freunde schienen wir auch nicht zu sein. Warum sollte ich ihm von meinen tiefsten Gefühlen erzählen und ihm meine Verletzlichkeit offen preis geben, wenn es doch gerade er war, der diese in mir verursachte, auch wenn er selbst nichs dafür konnte.

"Du redest nicht mit mir?" fragte er diesmal überrascht.

Ich seufzte und sprach das aus, was ich dachte. "Was willst du von mir Zeynel?"

HayatWhere stories live. Discover now