"Wieso wird sie rot"

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~Someone to you~

Tosende Jubelschreie drangen an meine Ohren. Für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl zu ertsicken, als ich eine leichte Brise um meinen Kopf herum spüren konnte. Unsanft wurde ich durch eine eiskalte Substanz gezogen und schließlich auf harten Boden gelegt. Mein Kopf fühlte sich schwer wie blei an. "Y/N." Eine dunkle Stimme versuchte mich zu wecken und strich mir sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Cedric? Ich wollte etwas sagen, etwas machen. Doch ich konnte nicht. Zwar bekam ich alles um mich herum mit, doch ich konnte mit niemanden interagieren. "Wieso wacht sie nicht auf?" Cedric hatte einen panischen Unterton in seiner Stimme. Vielleicht, weil ich tot war? Vielleicht, weil Snape mich vergiftet hat? "Und hier erscheint auch schon unser nächster Teilnehmer- Victor Krum!", ertönte von irgendwo weit her eine Sprecherstimme. Das Trimagische Tunier? War das etwa die zweite Aufgabe? War ich Teil der zweiten Aufgabe? "Cedric. Was ist das Problem?" Ich konnte Schritte auf mich zuschnellen hören. "Professor Dumbledore. Sie wacht nicht auf. Sie..." "Holt Madame Pomfrey. Schnell!", ordnete Dumbledore an. "Was ist mit ihr Professor?" Cedrics Stimme zitterte. "Ich weiß es nicht." Na ganz toll! Nicht mal Dumbledore konnte mir helfen? Wenn das hier wirklich das Trimagische Tunier war, dann würde ich gerne so schnell wie möglich von hier verschwinden. Wahrscheinlich starrten mich schon wieder alle an. "Ist das? Harry Potter mit Ron Weasley und der kleinen Schwester von Fleur Delacour!", schrie der Sprecher begeistert. Fleur kreischte irgendwo. Davon bekam ich noch stärkere Kopfschmerzen. "Und hier die Gewinnerabstufung. Auf dem ersten Platz: Cedric Diggory, auf dem zweiten Victor Krum und den dritten Platz belegt Fleur Delacour! Potter erhält einen Tapferkeitsbonus und erreicht somit ebenfalls den ersten Platz. Es bleibt spannend." Die Menge kreischte und jubelte. Plötzlich näherten sich mir weitere Schritte. "Professor? Was ist mit ihr? Wieso wacht sie nicht auf?" Das war dann wohl Harry. "Aus dem Weg!" Madame Pomfrey. "Es scheint ein Problem zu geben. Eine der Schüler, die unter Wasser waren, Y/N, wacht nicht mehr auf. Madame Pomfrey kümmert sich um das Problem. Die Feier wird deshalb um zwei Stunden nach hinten verschoben." Murren ging durch die Reihen. Wie peinlich. Wenn ich mich irgendwann wieder bewegen konnte und herausfinden sollte, wer der Sprecher war, dann würde ich ihm den Hals umdrehen! Die Röte stieg mir in die Wangen. "Y/N?", schrie Cedric hoffnungsvoll. "Sehen Sie, sie wird rot. Wieso wird sie rot?" Weil mir die Situation unangenehm ist, du Depp. "Wahrscheinlich bekommt sie nur schlecht Luft. Schnell gib mir deinen Zauberstab." Das waren doch alles Pappnasen. "Wir müssen sie so schnell wie möglich in den Krankenflügel bringen." "Ich komm mit!", sagten Harry und Cedric gleichzeitig. Und so wurde ich wieder hochgehoben und auf einer Liege in den Krankenflügel gebracht, wo mir Madame Pomfrey endlich eine Flüssigkeit einflöste, die mich schon bald aus meiner Starre erlösen sollte. Endlich, endlich konnte ich meine Augen öffnen. "Es ist alles meine Schuld", jammerte Cedric. "Cedric, beruhig dich. Du kannst nichts dafür. Du wirst schon sehen. Bald hüpft sie wieder fröhlich umher." Harry versuchte Cedric vergebens zu beruhigen. "Wenn ich mich jemals wieder bewegen kann...", krächzte ich plötzlich. Meine Augenlider zuckten. "... dann bringe ich euch alle eigenhändig um!" "Y/N!", lachte Cedric erleichtert und auch Harry grinste breit, als ich meine Augen öffnete.
Ich versuchte auch zu grinsen, was mir allerdings nicht so gut gelang. "Was ist mit der Feier? Müsstet ihr beide als Champions nicht dabei sein?", fragte ich schließlich. "Nun ja, ich möchte dich gerade ungern alleine lassen", sagte Cedric zögernd und Harry stimmte mit einem Nicken zu. "Ich möchte euch nicht euren Sieg verderben. Geht, habt Spaß. Reißt Cho auf, keine Ahnung. Aber bitte sitz hier nicht so rum, als wäre ich fast gestorben." "Wärst du ja auch fas..." Harry verstummte, als er meine hochgezogene Augenbraue sah. "Also gut, Zwerg. Aber wir kommen wieder!", zwinkerte mir Cedric zu, stand dann auf und verließ den Raum- gefolgt von Harry.
Ich war froh, als sie endlich gingen, denn ich wollte nur noch eines- schlafen. Müde kuschelte ich mich in mein Bett und fiel direkt in eine Art Halbschlaf. Ich wurde durch das Rascheln eines Umhangs geweckt, doch hielt meine Augen weiterhin geschlossen. Jemand setzte sich sanft auf den Rand des Bettes. Direkt schoss mir ein wundervoller Geruch- mein Lieblingsgeruch nach grünen Äpfeln und Zimt entgegen. Ich spürte, wie er mir sanft über meinen Hinterkopf streichelte. "Ich bin so froh, dass es dir gut geht, Prinzessin.", schluchtzte er. Warte, weinte er etwa wegen mir? "Ich weiß nicht, was ich ohne dich gemacht hätte", fuhr er nach einer Weile fort. Wieder zitterte er. "Es tut mir leid, Y/N. Alles. Ich würde so gerne allen zeigen, dass wir zusammen sind, aber..." Wieder schluchzte er auf. "Ich habe Angst." Nun wurde ich hellhörig. Trotzdem hielt ich meine Augen fest geschlossen. Ich war mir sicher, er würde es mir nicht erzählen, wüsste er, dass ich eigentlich gar nicht schlief. "Mein Vater. Wüsste er, dass ich mit jemandem wie dir zusammen bin..." Mit jemandem wie mir? Was meinte er? "ich habe Angst, er könnte dir etwas antun, Y/N. Er darf es niemals erfahren, hörst du. Das mit uns." So gerne hätte ich ihn gefragt, was er meinte. "Abee verdammt, ich liebe dich! Ich will es nicht, aber ich tu es und damit bring ich dich in die größte Gefahr, in die sich ein Mensch nur bringen kann, ich..." "Es ist okay", flüsterte ich kaum hörbar, doch Draco hörte schlagartig auf zu reden. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und drehte mich zu ihm um. Es war schon dunkel und ich konnte ohm nur schwer in die Augen gucken. "Was...", fand Draco seine Sprache wieder. "Alles." Vorsichtig setzte ich mich auf und drückte ihn an mich. "Ich habe alles gehört. Auch wenn ich es nicht verstehen kann, ich vertraue dir." Perplex lag Draco in meinem Arm. Dann ließ er sich endlich los und viel darin zusammen- schluchzend. Nun war ich es, der ihm ganz zart über den Hinterkopf streichelte. "Es wird alles gut, glaub mir. Eines Tages wird sich alles regeln und wir können das Paar sein, dass wir schon immer sein wollten." "Aber was...", schluchzte Draco. "Ich liebe dich und du liebst mich. Das ist alles was zählt im Moment!" Ich hatte nun selbst Tränen in den Augen, doch ließ es mir nicht anmerken. Ich konnte sie mir ja selbst noch nicht einmal erklären.

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