Geburt

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Kayla
Ich wachte durch einen Schmerz im Unterleib auf. Es ziehte und schmerzte. Eigentlich war ich erst im 5. Monat, weshalb eine Geburt unmöglich sein konnte. Ich weiß nicht vielleicht waren es auch einfach früh Wehen.
Ich versuchte das Ziehen zu ignorieren und nochmal einzuschlafen, doch es funktionierte nicht. Ganz im Gegenteil. Die Schmerzen wurden immer schlimmer, sodass ich beschloss Kai aufzuwecken, falls was passieren sollte.

Ich rüttelte ihn leicht und er richtete sich langsam im Bett auf.

„Was ist denn?" fragte er mit verschlafener Stimme, die mich dahin schmelzen ließ.

„Ich weiß nicht aber ich glaub die Wehen haben eingesetzt." erklärte ich

„Was?!" fragte er völlig erstaunt.
„Du bist doch erst im 5.Monat"

„Ich weiß. Vielleicht sind es auch nur früh Wehen aber es-"
Das Ziehen im Bauch kam ruckartig zurück und ich krümmte mich vor Schmerzen zusammen.

„Hey hey hey.." sagte Kai und kam ums Bett herumgelaufen.

„Alles gut." versuchte er mich zu beruhigen.
Ich zog scharf die Luft ein. Plötzlich merkte ich, wie etwas nasses mein Bein herunter lief. Oh Gott nein. Nicht jetzt.

„Kai ruf irgendjemanden an!" sagte ich panisch.

„Was? Wen?" fragte er ebenfalls in Panik.

„Weiß ich nicht. Ruf den Krankenwagen oder sonst wen der das mach-....machen kann. Aber beeil dich!"

Kai
Ich wusste nicht wen ich anrufen sollte, der dafür gemacht war. Jo war ja „leider" nicht mehr da und den Krankenwagen konnte ich nicht anrufen, da der Weg bis hierhin zu lange dauern würde. Außerdem würden die bestimmt nicht über 100 fahren, wenn das die Geschwindigkeitsbegrenzung sei. Doch.... ich schon.

Gedacht, getan. Ich packte Kayla auf meinen Arm und trug sie die Treppe hinunter, hinaus in den Wagen.

„Was tust du Kai?" fragte sie.

„Die Idioten anzurufen bringt nichts. Das heißt wir fahren jetzt zu ihnen."

„Aber-"
Ich ließ sie nicht zu ende sprechen und knallte die Autotür zu, nachdem ich mich auch ans Steuer setzte, den Zündschlüssel umdrehte und mit Vollgas um die Kurve bretterte.
Ich merkte wie Kayla neben mir versuchte, die Schmerzen einzuhalten, was mich wütend machte. Ich kannte die Menschen im Krankenhaus. Sie waren schlecht organisiert und hatten wenig Plan in ihrem Tun, weshalb ich den Krankenwagen auch nicht angerufen habe, weil sie zu unzuverlässig sind.
Ich hoffte nur für sie, das sie gleich Zeit für eine gebärende Frau hatten, denn wenn nicht, wird der Laden von mir höchstpersönlich dicht gemacht.

Nach wenigen Minuten angekommen, sprintete ich auf die andere Seite und half Kayla aus dem Auto. Die Fahrt über hatte sie kein Wort geredet und war mit sich selber am kämpfen.
Ich trug sie in die Eingangshalle an die Rezeption und erklärte was vorgefallen war.

„Tut mir leid Sir, doch sie müssen noch einen Moment im Wartezimmer platz nehmen. Sie werden aufgerufen, sobald sie an der Reihe sind." sagte die Frau an der Rezeption.

Mein Puls stieg und ich musste mich beherrschen sie nicht bis auf den letzten Tropfen Blut auszusaugen. Ich fixierte sie mit meinem Blick und sprach:

Sie hören mir jetzt genau zu. Sie werden jetzt auf der Stelle alles liegen lassen und die besten Ärzte in den Geburtsraum schicken, wo sie ihr bestes geben werden, das meine Freundin so wenig wie möglich Schmerzen leiden muss und die Kinder gesund auf die Welt kommen."

Bin ich egoistisch? Ja.
Ist mir das egal ob andere sterben? Ja.
Ist es mir egal ob Kayla stirbt? Nein.
Fazit: Ich tu es für sie. In erster Linie dann doch wieder für mich, weil ich nicht ohne sie nicht leben könnte, was wiederum bedeutet, dass ich egoistisch bin. Gut hätten wir das auch geklärt.

Gespannt, ob es funktionierte schaute ich sie an.

„Folgen sie mir." sagte sie und machte sich auf den Weg. Grinsend lief ich ihr hinterher. Sie führte uns in einen Raum und ich legte Kayla auf die Liege vor uns.

„Die Ärzte werden gleich eintreffen. Ehm- wie heißen Sie denn?" fragte sie Kayla.

„Kayla. Kayla Salvatore." antwortete sie

„Ok Miss Salvatore und in welchem Monat sind Sie denn?."

Kayla schaute fragend zu mir rüber.
„Im 9." gab ich knapp zurück. Sie musste nicht wissen, dass es eine Frühgeburt ist.

„Alles klar. Danke" sagte sie und tippte irgendwas in den Computer ein.
Nach ein paar Minuten, kamen noch andere Ärzte in den Raum geplatzt. Sie stellten Kayla ein paar Fragen, bis die Wehen wieder einsetzten. Die Ärzte, legten Kaylas Beine auf diese Dinger und tasteten ihren Bauch ab, bis sie anfing zu schreien und alle einen Gang zulegten.

Ich konnte das Geschehen nur schwer nachverfolgen, da ich neben Kayla saß und ihre Hand hielt. Sie krallte sich mit einer Hand in meinen Arm und Tränen liefen ihr übers Gesicht. Ich konnte den Schmerz in ihren Augen erkennen und wurde ungeduldig.

„Geht das nicht ein wenig schneller oder schmerzfreier?" fragte ich die Ärzte

„Ihre Freundin muss nur gut mitspielen dann wird es leichter sein." gab ein Arzt zurück.

Mitspielen? Echt jetzt? Sieht das hier etwa aus wie ein gottverdammtes Spiel?

„Und warum könnt ihr ihr kein Lachgas oder sowas geben?" fragte ich jetzt wütend.

„Weil sie uns abdriften und es die Geburt verlangsamen könnte." sagte ein anderer.

Wütend über die Antwort widmete ich mich wieder Kayla zu, die mir mittlerweile den Arm aufgekratzt hat und Blut herunterlief. Doch die Wunde heilte sowieso wieder, weshalb ich mich garnicht weiter darauf konzentrierte.

„Kayla alles wird gut werden. Hörst du? Du musst nochmal alles geben. Wenn ich könnte würde ich dir die Schmerzen nehmen wollen."
Sie hatte die Augen geschlossen und schrie vor Schmerz erneut auf.

„Sie haben es gleich geschafft. Wir sehen schon das kleine Köpfchen. Nur noch ein letztes mal drücken." sagte ein Arzt.

„Sie wissen schon, dass es Zwillinge werden." fragte ich vorsichtshalber. Er nickte mir zu und konzentriere sich weiter auf die Geburt.

„Hast du gehört? Nur noch ein paar mal dann ist es vorüber." sagte ich dann zu ihr und streichelte ihr über den Kopf.
Ich sah, wie sie sich einen kleinen Ruck gab und.... ein kleines Schreien vom Ende der Liege ertönte. Die Ärztin stand auf und kam auf mich zu. Sie hielt zwei kleine Geschöpfe in dem Armen und überreichte sie mir mit einem Lächeln. Ich musste ebenfalls lächeln und sogar meine Augen füllten sich mit Wasser. Peinlich.
Ich blickte in die kleinen Gesichter und schaute zu Kayla hinüber, die jedoch eingeschlafen war.
Vorsichtig strich ich den kleinen über die Wange und merkte eine Wärme, die von ihnen ausging.

„Hallo ihr kleinen." flüsterte ich ihnen zu.
Bei jeder weiteren Berührung wurde es warm unter meinen Fingern und ich hoffte, das Kayla bald aufwachen würde und dasselbe wie ich spüren konnte.

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[Hallo Leute, sorry das ich seit fast einem
Monat nichts mehr hochgeladen habe, doch mir fehlten einfach die Ideen.

Ich wollte mich jedoch für die 3Tausend Leser in so kurzer Zeit bedanken. Ihr seid toll. Vielen Dank. ❤️

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ich versuche demnächst schnellet etwas  hochzuladen, kann aber leider nichts garantieren:/ ]

Until the End. | Kai ParkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt