Anruf

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                            2 Monate später

Kayla
Ich liebte mein Leben. Ich liebte alles daran. Es war perfekt. Vor allem mein Freund. Mein fester Freund. Mein erster fester Freund. Ich liebte ihn. So kitschig es sich auch anhören mag ich liebte ihn über alles.

Nun ja ich musste es meinen Brüdern erzählen. Weil sie mussten es wissen. Warum? Weil ich sonst ein schlechtes Gewissen habe und ich kann dieses Gefühl nicht abhaben. Es ist so erdrückend. Deswegen musste ich es tun. Auch wenn wir uns seit gefühlt 10 Jahren nicht mehr gesehen haben, weil sie sich nie meldeten als ob ich gestorben wäre. Für sie gestorben wäre. Doch auch wenn es ihr Fehler war, würden sie sich niemals in meine Lage versetzten können, weshalb sie sich noch in weiteren 100 Jahren nicht melden würden. Aber das war jetzt egal. Ich musste es ihnen so bald es geht davon erzählen.
Und als hätte das Universum mich erhört klingelte auch schon mein Handy.

„Hallo?"

„Hi Kayli Kay" hörte ich Damons belustigte Stimme auf der anderen Leitung.

Ich rollte die Augen.
„Wow ihr lebt ja auch noch." sagte ich trocken.

„Ja tatsächlich. Hör mal uns tut es echt leid, dass wir uns so lange nicht mehr gemeldet haben, aber wir.."

„Hatten echt viel um die Ohren.." ahmte ich ihn mit einer verstellten Stimme nach.

„Genau."

„Mmm und da hattet ihr nichtmal ne Minute zeit mich kurz mal anzurufen oder ein Lebenszeichen von euch zu geben?"

„Man ich hab es nicht so mit Entschuldigung ok? Also mach es mir nicht noch schwerer als es schon ist."

„Du weißt aber schon das du es dir selber zuzuschreiben hast oder?"

„Jaja schon klar. Also kommst du heute vorbei? So zum Brüder- Schwester Gespräch und als Wiedergutmachung?"

Mittlerweile bin ich in unserem Esszimmer angekommen, während ich telefoniert habe und Kai macht gerade Frühstück. Er gab mir ein Zeichen das ich auf laut stellen sollte.

„Und was wollt ihr so bereden?" hagte ich nach.

„Du weißt schon, darüber reden was in deinem Leben so läuft und... und man du weißt schon."

„Klar weiß ich das aber findest du es nicht ein
wenig traurig, dass du nichtmal weißt wie dein Leben deiner einziger Schwester aussieht?"

„Ach komm schon belass es doch dabei und hack nicht mehr so darauf rum ok?"

„Jaja ok verstanden, denn ich muss euch so oder so was wichtigeres mitteilen"
Kai hatte sich mit beiden Armen nach vorne an die Theke gestemmt und hörte gespannt zu, warum auch immer er sich für dieses Gespräch interessierte.

„Ok dann bis nachher."

„Frag mal ob Bonnie da ist" flüsterte Kai mir zu. Ich guckte ihn verdutzt an.

„Ehh warte mal Damon ist Bonnie auch da?"

„Ne grad nicht sie wollte aber noch vorbeikommen. Warum?"
Ich machte ein fragendes Gesicht zu Kai, was ich jetzt antworten sollte. Doch dieser macht eine abbrechende Handbewegung, dass ich mir was einfallen lassen sollte. Ich rollte die Augen und sagte nur:
„Ehm sie wollte mir noch was wichtiges wegen dem Training zeigen." Kai schlug die Hand vor den Kopf, weil er den Vorschlag anscheinend scheiße fand. Ich legte den Kopf schief nach dem Motto: nicht dein Ernst!

„Ok dann bis später Kayla"

„Ja bis später." ich drückte den roten ausschalte Knopf.

„Was hätte ich denn anderes sagen sollen?"
fragte ich ihn.

„Ach keine Ahnung irgendwie sowas wie... wie ach keine Ahnung."

Er kam auf mich zu, als ich aufstand. Immer wenn er vor mir stand fühlte ich mich so winzig, da er locker einen ganzen wenn nicht sogar noch nen halben Kopf größer war. Er schaute mich an und konnte sehr wahrscheinlich meine Nervosität spüren, wegen der Reaktion meiner Brüder. Er drückte mir einen langen zarten Kuss auf die Lippen und mein Unterleib fing an zu kribbeln.

„Das wird schon" sprach er mir Mut zu.

„Hoffentlich"

30 Minuten später saßen wir auch schon im Auto.
Wir hatten einen Plan gemacht, wie wir das ganze angehen, ohne das sie es sofort checken.
Als wir auf dem großen Kiesparkplatz des Grundstückes parkten stieg meine Nervosität.
Kai schien es ebenfalls zu spüren und nahm meine Hände in seine.

„Hör zu, im besten Fall gehst du da jetzt rein wir machen das so wie wir das besprochen haben und gehen mit einem guten Gewissen nach Hause."

„Und im schlechten Fall?" fragte ich sehr begeistert. Chm Nicht.

„Ich schlechten Fall wird es doch eh nichts ändern, außer das du, sehr wahrscheinlich, anderer Meinung mit deinen Brüdern bist. Aber sie werden dich immer noch genau so lieben wie ich dich." erklärte er.
Ich nahm nochmal tief Luft und stieg aus der Autotür.

„Ich liebe dich aber mehr" rief er mir noch hinterher und ich musste wieder lächeln.

Until the End. | Kai ParkerWhere stories live. Discover now