Ich bin da

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Kai
Ich sah sie dort liegen und es brach mir das Herz. Ich wollte sie nicht so sehen. Ihr Blick verriet mir das sie Schmerzen leidete. Und ich konnte nichts dagegen tun. Jo kommt gleich. Am liebsten würde ich sie sofort umbringen. Doch das darf mich jetzt nicht interessieren. Ich musste für Kayla da sein.

Da klopfte es auch schon an der Tür. Bonnie machte auf und Jo trat ein. Eine Welle von Hass durchfloss meinen Körper, als ich ihr in die Augen blickte. Aber man ey ich darf mich nicht davon ablenken lassen. Kayla schaute mir die ganze Zeit über in die Augen und ich hielt ihre Hand. Ich konnte nicht anders und mir kamen wieder die Tränen. Ja ich weiß auch nicht was mit mir los ist. Ich würde nie um jemanden so sehr trauern. Aber verdammte scheiße Kai sie ist doch noch nicht tot und wird es auch niemals sein.
Als Jo näher kam, wusch ich mir die Tränen aus dem Gesicht, weil ich nicht wollte, dass sie mich so sieht.
Sie blieb an der Rückseite der Couch stehen und wartete bis ich mich entfernt hatte. Ich weiß echt nicht, was sie jetzt so ein Trama schiebt, es war doch nur die Milz.
Sie kniete sich zu Kayla auf den Boden und betrachtete das ganze.

„Ok jetzt erzählt ihr mal was passiert ist."

„Ja ich kann anfangen." sagte ich.
„Dein ach so toller Ehemann hat das angerichtet."

„Nichts gegen dich Liebes.." sagte sie zu Kayla
„Aber er hatte bestimmt seine Gründe. Und ich könnte mir auch vorstellen welche." sagte sie und warf mir einen finsteren Blick zu.

„Ok könnt ihr beide das jetzt mal lassen und euch auf Kayla konzentrieren." funkte Bonnie dazwischen.

„Ok also gut als erstes muss ich ihr Shirt und die Hose aufschneiden." erklärte sie und tat das daraufhin auch.

„So und jetzt muss ich wissen wie das ganze aussieht, warum man ihn nicht rausziehen kann."

„Der Pfeil hat quasi kleine Anker, die sich ausfahren, wenn sie auf einen Gegenstand stoßen. Doch das schlimme daran ist, das sie einen im Bauch hat und dieser kann.."

„Andere Organe verletzt haben." setzte Jo das Gespräch fort.

„Genau."

„Ok das heißt ihr wisst schon, dass die Gefahr an Organversagen besteht?"

„Ja" antworteten Bonnie und ich gleichzeitig.

„Das ist eine sehr kniffelige Angelegenheit.
Also Kayla ich würde dich als erstes natürlich in eine Vollnarkose setzten. Den anderen Part danach würde ich die jetzt ersparen. Ehm wärst du denn damit einverstanden?"

Sie nickte.

„Ok ich geh kurz ins Auto und hole die Sachen."

Als Jo aus der Tür ging, lief ich sofort zu Kayla und nahm wieder ihre Hand.

„Ok Kayla hör mir jetzt genau zu. Es wird alles gut gehen du wirst wieder aufwachen und den Geruch von Pfannkuchen riechen und..."

Sie legte mir einen Finger auf die Lippen.

„Ich liebe dich Kai" sagte sie
„Für immer"

Mir kamen wieder sofort die Tränen und ich küsste sie lange und zart auf die Lippen.

„Ich liebe dich auch Kayla." waren die letzten Worte, die ich zu ihr sagen konnte, bevor Jo auch schon wieder zurück kam.

„Ok alle mann zusammen, das wird hier denke ich eine ziemlich blutige Angelegenheit. Die, die kein Blut sehen können sollten besser gehen. Aber Kai für dich sollte das ja kein Problem sein."

Mein Kiefer spannte sich automatisch an.
„Wenn da etwas schief geht.. Jo ich verspreche dir"

„Was?"

„Ah ne das heb ich mir dann für später auf. Wie gesagt du hast es in der Hand."

„Kai willst du nicht vielleicht so wie Bonnie rausgehen?" fragte sie mich dann. 

„Dann kann ich meine Arbeit besser machen und deiner Kleinen wird nichts passieren"

Damit hatte sie leider Gottes recht.

Kayla
Jo bereitete die Spritze für die Narkose vor. Ich hatte keine Angst. Ich vertraute ihr. Sie wusste was sie tat. Ich wollte diese höllen Schmerzen einfach nicht mehr Spüren und dafür wär ich zu allem bereit.

„Gehst du nicht raus?" fragt Jo

„Warte." antwortete Kai ganz leise und hielt meinem Blick stand.

„Ok ich werde jetzt die Narkose einsetzten. Denk an was schönes."

Das schöne stand genau vor mir und schaute mich an. Wir schauten uns ununterbrochen an bis mir meine Augen zufielen und ich in eine Ruhige Stille gleitete.

2h später
Kai
Ich stand nervös vor der Tür.

„Kannst du mal bitte ruhig stehen bleiben. Du machst mich nämlich total nervös." fur Bonnie mich an.

„Nein kann ich nicht."

Ich ging an das Fenster, was neben der Tür war und schaute hinein.

„Und?"

„Sieht soweit ganz gut aus. Oh oh warte sie kommt." Ich sprang wie ein kleines Kind von einem Fuß auf den anderen. Aber meine Güte ich konnte meine Freude nunmal nicht unterdrücken.

Die Tür ging auf und ich wollte gerade reinspringen, als Jo vor mir stand.

„Was denn? Lass mich rein."

„1. Es wird sich ruhig verhalten und 2. Sie wird in ein paar Minuten aufwachen, also sei still."

Ich knurrte sie von der Seite an und trat ein. Dann kniete ich mich vor das hübsche Gesicht und wartete, bis sie aufwachte. Ich berührte leicht ihre Wange, als wäre sie aus Porzellan und könnte jeden Moment zerbrechen. 

„Lebt sie denn überhaupt?" flüsterte ich

„Ne Kai ich hab sie verbluten lassen." sagte Jo ironisch.

Da ein Fingerzucken. Und da das Augenlied bewegte sich. Ich sah die Pupille darunter kreisen und im nächsten Moment öffnete sie langsam die Augen.

„Hey" flüsterte ich ganz leise.

Sie schaute mir in die Augen und lächelte.

„Hey" gab sie schwach zurück. Sie sah hinüber zu Bonnie die sie anlächelte und ihr zuwinkte. Dann zu Jo, die die Arme in die Hüfte gestemmt hatte und Stolz auf ihr Werk hinunter sah. Diese lächelten sich ebenfalls an.

„Also ich muss sagen Schwesterherz, dass hast du echt gut hinbekommen. Chapeau Jo Jo" sagte ich mit einem Französischen Akzent und Kopfnicken.

„Nenn mich nicht so."

„Also ich habe hier Schmerzmittel, die nimmt sie natürlich dann wenn sie Schmerzen hat und dann noch ein Medikament, keine sorge das ist rein pflanzlich, was die Heilung unterstützt. Das nimmt sie dann Bitte einmal kurz vor dem schlafen gehen, damit die Wunde über nacht in ruhe heilen kann. Den Verband bitte eine Woche drauf lassen, danach kann, muss er gewechselt werden und am besten so wenig wie möglich bewegen, aber ich denke, dass wird eh nicht gut möglich sein. Ach und noch was. Die Wunde am Bauch ist natürlich die schlimmste. Der Pfeil ist ganz nah an der Leber vorbei, weshalb sie echt Glück hatte. Aber behaltet die Wunde am meisten im Auge und sie sollte keine Fetthaltigen Produkte essen sondern lieber mit vielen Proteinen, denn das regt den Heilungsprozess schneller an." erklärte Jo

„So ich muss dann auch mal nach meinem Mann sehen" betonte sie

„Vielen Danke Jo. Was hätten wir nur ohne dich gemacht. Wirklich. Wie kann ich das wieder gut machen?" fragte Bonnie

„Halt mir Kai vom Leib"

„Ich werde es versuchen. Nochmals Danke."
Sie lächelte und winkte Bonnie zu.

„Bye bye mein geliebter Zwilling" rief ich ihr noch hinter mit einem Grinsen auf dem Gesicht.

Until the End. | Kai ParkerWhere stories live. Discover now