Hard To Say I'm sorry

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Kai
Mittlerweile hat Kayla sich gut eingelebt. Wir lebten quasi wie eine richtige Familie. Nur eben ohne Annäherungen. Leider. Es gab zwischendurch immer wieder Blicke, die aufeinander trafen, doch ansonsten nichts. Ich wusste, dass sie das selbe fühlte. Und ich wusste, dass es bald passiert.

Wecker klingeln
08:00Uhr.
Heute mussten wir etwas früher aufstehen, da Kayla zum ersten mal lernt ihre Kräfte, die vorher nicht zur Erscheinung gekommen sind zu kontrollieren. Wer wird ihr natürlich Unterricht geben. Ich. Ach und Bonnie, die ist aber nicht wichtig.
Ich zog mir meine Jeans und darauf ein normales schwarzes Shirt an. Dann lief ich rüber in Kaylas Zimmer, das zwei Türen weiter war. Ich klopfte an. Nichts. Also ging ich hinein und sah sie aus der Dusche kommen.

„Ah" erschrak sie sich und band sich schnell ein graues Handtuch um.

„Willst du mich verarschen? Warum kommst du ohne klopfen hier rein? Und hast du etwa was gesehen?" fragte sie.

„ 1. Ich habe angeklopft nur du hast mich nicht gehört und 2. Reg dich nicht so auf ich habe schon unzählige Frauen nackt gesehen." ok das hätte ich mir auch sparen können, denn als ob sie meine Gedanken gelesen hätte nickte sie und drehte sich verschämt um.

Der restliche Morgen verlief ohne Wortwechsel. Ich versuchte immer wieder auf sie ein zu gehen doch sie gab mir daraufhin immer nur eine knappe Antwort. Ja ich weiß ich hätte einmal in meinem Leben meine scheiß verdammte Klappe halten sollen. Echt.

Wir saßen im Auto, richtung Trainingslager. Es ist kein offizielles Lager. Ich habe mir eine Lagerhalle extra zum Trainieren gemietet. Dort steht alles bereit und uns kann auch keiner hören.
Als wir so fuhren, wurde mir die Stille im Auto erst bewusst. Es wurde sehr unangenehm. Deswegen, versuchte ich ein Thema einzuleiten.

„Haben sich deine Brüder bei dir eigentlich nochmal gemeldet?" fragte ich.
Sie gab mir keine Antwort, weshalb ich zu ihr rüber schaute. Ich schaute auf ihre vollen Lippen und ihre wunderschöne kleine Nase. Ihre Augen waren geradeaus gerichtet. Die Wimpern waren leicht nach oben gebogen und sie trug kein Make- Up. Wenn überhaupt hat sie nie eins getragen oder ich hab es nicht bemerkt.

„Achtung." sagte sie monoton und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen.
Ich schaute wieder zurück auf die Straße und sah einen kleinen Feldhasen aus dem Gebüsch hüpfen, den ich fast überfahren hätte.

„Ok ich weiß ich hätte das heute morgen nicht sagen sollen tut mir leid." platze es aus mir raus.

„Dir tut es leid? Stell mal vor, ich würde dir einfach so an den Kopf werfen mit wie vielen Männern ich geschlafen hätte." sagte sie frustrierend.

„Ich hab dir ja nicht gesagt mit wie vielen
Frauen ich geschlafen habe, sonder nur, dass ich schon viele nackt gesehen habe, weshalb du dich nicht schämen brauchst."

„Ja viele nackt gesehen bedeutet aber mit vielen geschlafen."
„Hast du denn ein Problem damit das ich mit vielen geschlafen habe?" fragte ich sie arrogant.

„Jetzt schieb mir nicht die Schuld in die Schuhe, nur weil du deinen Mund nicht halten konntest." schrie sie mich empört an.

„Ich hab mich doch schon entschuldigt und du weißt mir fällt es sehr schwer mich zu entschuldigen. Deswegen mach es mir nicht noch schwerer." brüllte ich sie diesmal an, wobei sie leicht zusammenzuckte und nichts mehr dazu sagte.

Wir fuhren mehrere Minuten weiter. Ich schaltete das Radio an um die Stille zu unterbrechen und da kam es auch schon ein ganz altes Lied, aber immer noch schön. Und es hatte das perfekte Timing. „Hard To Say I'm sorry" hieß es. Als der Part kam schaute ich Kayla an und sang mit.

Hold me now
It's hard for me to say I'm sorry
I just want you to know
Hold me now
I really want to tell you I'm sorry
I could never let you go"

Während ich dies sang, bildete sich ein leichtes Lächeln auf ihrem Mund und ich musste auch lachen.
Dann boxte sie mir auf den Arm. „Hör auf jetzt." sagte sie grinsend. Ich hörte auf.

„Tut mir wirklich leid Kayla."

„Ich vermute mal, dass das bis jetzt die beste Entschuldigung war, die du jemals gebracht hast." sagte sie mit einem leichten Lächeln.

Ich lächelte nur und legte für eine kurze Zeit meinen Arm um ihre Schultern.
„Ja und die letzte."

Until the End. | Kai ParkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt