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Nachdem sich Legolas neben sie gesetzt hatte, häufte er sich erstmal jede Menge Essen auf einen Teller. Er schien großen Hunger zu haben, denn er fing sofort an zu essen. 

Belustigt sah Lùana ihn an, dann fragte sie: "Warum bist du so spät? Normalerweise bist du doch der Erste hier?" Neugierig sah sie ihn an.

Der Elb wandte sich von seinem Essen ab und blickte auf. "Ich war auf Morgenpatroullie. Wir haben eine warme Feuerstelle gefunden." Erstaunt blickte Lùana ihn an. "Wer sollte denn mitten im Wald ein Feuer machen?", grinste sie verwirrt, doch Legolas blieb ernst.

"Mein Vater befürchtet, es ist eine Gruppe aus Orks und Streunern. Die Spuren, die wir gefunden haben, bestätigen das." "Streuner?", warf die Elbin verwirrt ein. "Ja, das sind Menschen, die ohne Heimat im Wald umherstreifen. Sie haben sich mit Orks verbündet und sind sehr gefährlich." Ernst blickte er sie an. 

"Was wollen die denn hier?" , fragte die Elbin verwirrt.

 Legolas seufzte leise. "Sie wollen meinen Vater stürzen. In diesem Schloss gibt es Reichtümer von großem Wert, die sie begehren. Sie versuchten das vor ein paar Jahren schon ein Mal. Wir vertrieben sie, aber sie töteten viele Elben. Sie greifen hinterlistig und unbemerkt an und sind grausam und zerstörerisch. Ihr Anführer ist ein Mensch namens Ahriman*."

Lùana sah den Elb entsetzt an. "Das ist ja furchtbar! Und sie sind jetzt wieder in den Wäldern hier?" Legolas nickte und seufzte leicht. Dann wand er sich wieder schweigend seinem Essen zu.

Die Elbin dachte verzweifelt nach. Gerade heute, wo sie in den Wald wollte! Vielleicht durfte sie ja, wenn Legolas mitkam?

Sie fragte den Elb und sah ihn bittend an, doch Legolas schüttelte energisch den Kopf. "Auf keinen Fall, das ist viel zu gefährlich!" Als er ihren enttäuschten Gesichtsausdruck sah, wurde seine Züge etwas weicher. "Du kannst ein anderes Mal die Krokusse pflanzen, im Moment ist es wirklich zu gefährlich."

Seufzend nickte Lùana und verabschiedete sich von Legolas. Als sie den Thronsaal verlassen hatte, lehnte sie sich enttäuscht gegen die Wand. Sie wollte unbedingt die Blumen pflanzen... Und der Wald war ja groß... Vielleicht hatte sich die Patroullie ja auch getäuscht... 

Schließlich ging sie in ihr Zimmer, zog sich ihre Leggins und das grüne Oberteil an, nahm das Schwert, das Thranduil ihr gegeben hatte und machte es an ihrem Gürtel fest. Sie konnte sich ja verteidigen... 

Sie schaffte es tatsächlich, unbemerkt aus dem Schloss zu kommen und ging in den Stall, um Nessa zu holen. Diese begrüßte sie mit einem liebevollen Schnauben. Lächeln streichelte Lùana ihr die weiche Nase, dann sattelte sie ihre silberweiße Stute auf. 

Gerade als sie den Stall verlassen wollte, stellte sich eine Person in den Ausgang. 

Es war König Thranduil, der sie streng ansah. Er musste ihr gefolgt sein. "Hat mein Sohn dir nicht gesagt, dass es im Moment zu gefährlich ist, in den Wald zu gehen?" Seine Stimme klang streng und er funkelte sie an.

Beschämt senkte sie den Blick. "Ja schon, aber ich muss wirklich dringend..."

Thranduil unterbrach sie scharf. "Nein, niemand geht in den Wald!"

Wut stieg in der Elbin auf, sie hasste es wie ein kleines Kind behandelt zu werden. Sie konnte auf sich selbst aufpassen!

Wütend führte sie Nessa zurück in die Box und lief mit zornigem Gesicht an dem Elbenkönig vorbei. Dieser stöhnte genervt auf. Warum konnte sie nicht verstehen, warum er das tat! Er wollte sie doch nur beschützen!

Als die schlanke Gestalt der Elbin um das Eck verschwunden war, atmete er geräuschvoll die Luft aus und ging wieder nach drinnen. Sie würde sich schon wieder beruhigen.

Lùana hatte aber keineswegs Lust sich wie ein Kind behandeln zu lassen. Versteckt wartete sie hinter einem Haufen Stroh, bis Thranduil außer Sicht war, dann lief sie schnell in den Stall. 

Sie schaffte es tatsächlich, ungesehen zur Mauer zu kommen, doch nun kam das nächste Problem. Die Wachen. Die Elbin atmete tief ein und stieg auf ihr Pferd. Sie verbannte alle Zweifel aus ihrem Gesicht und ritt auf die Wachen zu. 

"Halt, niemand darf in den Wald!" Die scharfe Stimme der Wache ertönte. Lùana nahm allen Mut zusammen dann sah sie die Wache durchdringend an. "Ich habe die Erlaubnis des Königs. Ich bin gleich wieder zurück!" Die Wache zögerte einen Moment, dann nickte sie und öffnete das Tor.

Glücklich, dass ihr Plan so gut funktioniert hatte, trieb sie ihre Stute an und galoppierte in den Wald hinein. Ihr Gewissen meldete sich zwar, weil sie gelogen hatte, doch sie ignorierte es. Thranduil brauchte es ja nicht zu erfahren.

Sie schob den Gedanken schnell beiseite und fasste in die Satteltasche, in der sie die Krokusse verstaut hatte, dann lenkte sie Nessa auf den Weg, den sie das letzte Mal mit Legolas eingeschlagen hatte...



Ob da wohl gut geht? Es bleibt spannend ;)

Wenn euch das Kapitel gefallen hat, votet und schreibt mir eure Rückmeldung gerne in die Kommis ^^

Lulu <3










* persisch für "Teufel" oder "Böser geist". 


Ein Herz aus EisWhere stories live. Discover now