~10~

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Als Lùana am nächsten Morgen aufwachte, war sie das reinste Nervenbündel. Sie wusch sich schnell, zog sich wieder die Leggins an und nahm ein leichtes, grünes Oberteil, das sie beim Kämpfen nicht behindern würde. Dazu schlüpfte sie wieder in die Lederstiefel und flocht ihre Haare nach hinten. 

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Sie ging hinunter in den Thronsaal und obwohl Thranduil nicht anwesend war, bekam sie vor Aufregung keinen Bissen herunter

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Sie ging hinunter in den Thronsaal und obwohl Thranduil nicht anwesend war, bekam sie vor Aufregung keinen Bissen herunter. Auch Legolas ließ sich nicht blicken und so ging sie nach dem Frühstück nervös und mit klopfendem Herzen hinunter zum Trainingsfeld.

Das Trainingsfeld war eine große Fläche mit flach geschnittenem Gras, die neben dem Schloss lag. Darauf standen ein paar Zielscheiben zum Bogenschießen, sowie Strohpuppen zum Kampftraining. Auf Ständern, die auf dem Feld verteil waren, lagen die verschiedensten Waffen und am Rand des Platzes stand eine große Bank, auf der man sich ausruhen konnte. 

Neben eben dieser Bank erblickte Lùana jetzt Thranduil. Auf der Bank, neben der er stand, lag ein Schwert, etwas kürzer als sein eigenes.  Er trug ebenfalls eine Leggins und dazu ein leichtes Oberteil, seine Krone trug er nicht, sodass ihm seine langen, hellen Haare leicht über die Schultern fielen. Um die Hüfte hatte er einen Gürtel, an dem sein Schwert befestigt war.

Als die Elbin bei ihm ankam, klopfte ihr Herz schnell. Nachdem er sie begrüßt hatte gab er ihr das Schwert, das neben ihm lag. Es war schmal und mit leichten Verzierungen geschmückt, die Klinge war scharf und leuchtete hell im Sonnenlicht. 

Vorsichtig nahm Lùana das Schwert in die Hand. Es sah schön aus, doch es war so tödlich. Bei dem Gedanken schluckte sie schwer und legte das Schwert vorsichtig beiseite. 

Verständnis blitzte kurz in den Augen des Königs auf und er nahm zwei Holzschwerter von einem Ständer. "Wir werden erstmal damit beginnen." Er reichte ihr ein Holzschwert und ging in die Mitte des Platzes.

 Als sie sich gegenüberstanden schlug Lùanas Herz wieder schneller und sie versuchte sich auf die Worte des Elbenkönigs zu konzentrieren.

"Ihr seid klein und wendig." Thranduil musterte sie. "Das ist euer Vorteil. Ihr müsst geschickt ausweichen und schnell sein. Versucht mich anzugreifen."

Hilfe. Die Elbin wusste um die Kampfkünste von Thranduil, sie waren weithin bekannt. Sie atmete kurz durch, dann griff sie an. Doch sie war viel zu zögerlich, sie wollte niemand verletzen. Nicht dass sie auch nur eine Chance gehabt hätte Thranduil zu verletzen, nein, er parierte jeden Schlag mühelos. Dann fing er an, sie anzugreifen.

Geschickt wich sie seinen Schlägen aus, schaffte es aber nicht, ihn anzugreifen und so hatte Thranduil sie bald besiegt. 

Keuchend lag sie auf dem Boden, der Elb hielt ihr die hölzerne Klinge an den Hals. 

Sie sah verboten süß aus, mit ihren verstrubbelten Haaren und den roten Wangen, als sie keuchend auf dem Boden lag. Einen Moment konnte sich Thranduil nicht von dem Anblick losreißen, dann senkte er das Schwert und half ihr auf.

"Eure Verteidigung ist gut, ihr weicht schnell aus, aber euer Angriff lässt viel zu wünschen übrig. Ihr schlagt nicht fest genug zu, ihr seid zu zögerlich. So könnt ihr niemand besiegen." Er blickte sie streng an.

Immer noch schnell atmend nickte Lùana verlegen. Sie wollte ihn ja auch nicht angreifen, sie wollte nicht kämpfen! 

Thranduil sah sie forschend an, als würde er ihre Gedanken lesen wollen, dann zeigte er auf eine Strohpuppe. "Greift die Puppe an. Schlagt so fest zu, wie ihr könnt!"

Die Elbin nickte und lief zu der Strohpuppe, dann fing sie an, die Puppe mit dem Schwert zu attackieren. Jetzt, wo sie keine Rücksicht auf jemand nehmen musste, wurden ihre Schläge stärker, doch sie war immer noch etwas zögerlich. Es gefiel ihr nicht, diese Waffe in den Händen zu halten. Sie verabscheute Gewalt, doch für ihre Sicherheit musste es wohl sein.

Thranduil beobachtete sie und stoppte ihren Angriff nach einiger Zeit. "Das war schon besser, aber ihr habt nicht genügend Kraft in euren Armen. Ihr solltet regelmäßig trainieren, dann werdet ihr schnell besser werden."

Die Elbin nickte und atmete tief durch. "Greif mich an!" Thranduil stand wieder neben ihr und sie tat, was er verlangte. Den ganzen Morgen trainierten sie, wobei der Elbenkönig scheinbar nicht mal außer Atem war. Langsam aber sicher wurden Lùanas Angriffe stärker und sie lernte viele Tricks. 

Erst als die Sonne hoch am Himmel schien, beendete Thranduil das Training. "Das habt ihr gut gemacht." Ein anerkennendes Nicken folgte und Lùana lächelte stolz. Sie war völlig außer Atem, aber sie lächelte glücklich. 

Thranduil legte die Holzschwerter zurück und nahm ihr Schwert in die Hand. Er sah es kurz an, dann reichte er es Lùana. "Das ist für euch. Möge es euch beschützen." 

Vorsichtig nahm die Elbin das Schwert in die Hand. Es war wertvoll, das sah man und auch wenn sie Gewalt hasste, würde es ihr wohl gute Dienste leisten. Dankbar lächelte sie den Elben an. "Ich danke euch." Thranduil nickte nur kurz, dann ging er in Richtung Schloss. 

Nebeneinander liefen sie schweigend zum Schloss, doch kurz bevor sie da waren, blieb der Elbenkönig stehen. "Mein Sohn Legolas sagt viel Gutes über euch. Ihr scheint euch gut zu verstehen?" In seinem Blick lag nun keine Freundlichkeit mehr, eher etwas lauerndes. 

Etwas erschrocken blickte Lùana den König an. War da etwa ein Funken Neid und Missmut in seinen Augen? Schnell sah sie weg. "Er ist sehr nett, wir sind gute Freunde." Sie betonte das Wort "Freunde", doch Thranduil schien mit der Antwort trotzdem nicht zufrieden. Er nickte nur kurz, dann lief er mit schnellen Schritten in das Schloss.

Verwirrt sah Lùana ihm hinterher. Was war das denn? Nachdenklich lief sie ebenfalls ins Schloss und ging in in ihr Zimmer. Ihre Glieder schmerzten und sie spürte, wie verschwitzt sie war. 

Erschöpft zog sie sich ihre Kleider aus und stieg in das große Becken im Bad. Das Wasser war angenehm warm und sie schloss die Augen. Entspannt lehnte sie sich zurück und seufzte. 

Doch die Gedanken an das merkwürdige Verhalten des Königs gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. War er etwa neidisch? Verwirrt seufzte sie und ließ sich im warmen Wasser treiben...



Jetzt sind wir schon bei Teil 10 🥳🥳 Diese Fanfiktion zu schreiben macht mir echt Spaß!

Jaaa und jetzt wird es langsam spannend... Was wohl noch zwischen den beiden passiert?

Schreibt mir gerne in die Kommis und votet fleißig :)

Lulu <3



Ein Herz aus EisWhere stories live. Discover now