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Die Sonnenstrahlen fielen durch das große Fenster auf Lùana's Gesicht. Blinzelnd öffnete sie die Augen und streckte sich. Ihre Hüfte tat schon viel weniger weh und die Sonnenstrahlen erfüllten ihr Herz mit Freunde.

Sie stand auf und lief zu ihrem Balkon. Die Sonne schien schon hoch am Himmel, es musste schon fast Mittag sein. 

Bei der Erinnerung an die gestrige Nacht kribbelte ihr Bauch. Sie musste eingeschlafen sein... Hatte Thranduil sie etwa ins Bett gebracht? Bei dem Gedanken wurde sie rot und das kribbeln in ihrem Bauch verstärkte sich. Warum hatte dieser Mann nur so eine Wirkung auf sie? Versonnen starrte sie in den blauen Himmel, bis ihr Magen laut knurrte.

Jetzt erst spürte sie, wie hungrig sie war und sie zog sich schnell an, um in den Thronsaal zu gehen. In ihrem Kleiderschrank fand sie ein schlichtes, grünes Kleid, welches ihr perfekt passte, und  zog dazu wieder die leichten Lederstiefel an.

Ihre Haare kämmte sie und flocht sie dann zu einer schönen Frisur.


Nachdem sie fertig war, machte sie sich schnell auf den Weg in den Thronsaal.

Die meisten Elben waren beschäftigt mit Wache halten oder sonstigen Aufgaben, und so kam es, dass der Thronsaal menschenleer war, als Lùana ihn betrat. Sie trat an die große Tafel, doch die Bediensteten hatten alles Essen schon abgeräumt. Frustriert seufzte die Elbin auf, als sie plötzlich starr stehenblieb. 

Die Tür des Thronsaals öffnete sich, und ohne sich umsehen zu müssen, wusste sie, wer den Saal betrat. Ihre Wangen färbten sich langsam rot und sie spürte, wie sich auf ihrem Körper eine Gänsehaut ausbreitete. 

"Aur vaer". (Guten Morgen) Thranduels Stimme erklang.

Allein schon diese Worte verursachten in ihrem Bauch eine kleine Explosion und hastig erwiederte sie: "Aur vaer".

Thranduil war nicht entgangen, welche Wirkung er auf die junge Elbin hatte und es amüsierte ihn. Er trat nun neben sie und sah sie an. "Hast du noch nichts gegessen?" Verlegen sah sie ihn an: "Nein, ich bin zu spät aufgewacht." Schnell wandte sie ihren Blick wieder von ihm ab. Nur nicht an letzte Nacht denken.

Der Elbenkönig überging ihre Verlegenheit und sagte ein paar Worde zu einem Diener, der kurz danach mit einem Tablet voll Essen wieder in den Saal trat. Er legte es auf die Tafel vor Lùana und verbeugte sich vor dem König, bevor er wieder verschwand. "Iss!", forderte Thranduiel die junge Elbin auf und setzte sich auf seinen Thron.

Staunend sah diese das Tablett an. Es war gefüllt mit Obst, Brot, Käse und vielen anderen Speisen. "Danke!" Sie warf Thranduil einen ehrlich dankbarer Blick zu und fing genüsslich an zu essen. Schon etwa nach der Hälfte des Tabletts war sie satt und blickte nun zu dem Elb, der auf seinem Thron saß.

"Wollt ihr nichts essen?" Es war ihr nicht entgangen, dass der Elbenkönig an den Mahlzeiten nicht teilnahm. Ein besorgter Schimmer trat in ihren Augen. Thranduil wollte gerade ablehnen, doch als er den fürsorglichen Blick der Elbin sah, nickte er leicht mit dem Kopf.

Er stand auf und lief zu dem Tisch, an dem Lùana saß und ihm nun verlegen entgegensah. 

Langsam setzte er sich neben sie und nahm sich ein Stück Lembas, das er aß. Zu seiner Verwunderung schmeckte es ihm ausgezeichnet und sein Magen verlangte nach mehr. 

Die Elbin, welche die Nähe des Königs einschüchterte, blickte auf den Tisch. Thranduil lächelte innerlich und beugte sich vor, um sich eine Traube vom Tablett zu nehmen. Dabei berührte er den Arm der Elbin, die neben ihm saß und verdächtig rote Wangen hatte. 

Ein Prickeln durchfuhr die Stelle an ihrem Arm und sie atmete schneller. Nach einigen endlos scheinenden Minuten stand der König langsam auf. Er schaute sie an und sagte mit seiner üblichen, unbeteiligten Stimme: "Danke." Doch in seinen Augen lag ein Funken Wärme, oder bildete die Elbin sich das nur ein?

Lùana erwiderte nichts, aber ihr Herz schlug schneller und sie lächelte leicht. Thranduil setzte sich auf seinen Thron und fing an, irgendwelche wichtig aussehenden Dokumente zu studieren.

Die Elbin warf einen schüchternen Blick zu ihm, dann stand sie auf und ging aus dem Thronsaal und in den Stall. Sie hatte Legolas versprochen, mit ihm ausreiten zu gehen und da es ihrer Hüfte schon viel besser ging, war sie guter Laune. 

Sie verbrachten einen schönen Vormittag im Wald, wobei sie ihn tatsächlich im Klettern besiegte, und redeten viel. Legolas war oft alleine gewesen, weshalb er die Gesellschaft der gut gelaunten Elbin sehr genoss. 

Etwa um Mittag herum, als sie gerade über eine kleine Lichtung ritten, meinte Legolas: "Soll ich dir meinen Lieblingsplatz im Wald mal zeigen? Als Kind war ich dort sehr oft!" Freudig nickend stimmte Lùana zu und so ritten sie tiefer in den Wald hinein...




Wie wohl Legolas Lieblingsplatz aussehen wird? Und was passiert sonst noch? 

Seid gespannt, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, lasst eure Kommentare und gerne ein Vote da ^^

Genießt den schönen Morgen,

Lulu <3

Ein Herz aus EisWhere stories live. Discover now