E i n u n d d r e i ß i g

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> Noah <

Wenige Minuten später kam ich bei Jasons Haus an. Irgendwie kam mir ein zweifelnder Gedanke in den Sinn, ob ich anklopfen soll, oder doch lieber abhauen soll, solange ich noch kann. Genau da wurde die Tür geöffnet.
"Noah? Kommst du zu deiner Kontrolluntersuchung?" Anna blickte mich mit einer provozierenden hochgehobenen Augenbraue an.
"Jason und Amy haben mich gerufen.", erklärte ich schmunzelnd und betrat das Haus.
"Du weißt wo sein Zimmer ist.", seufzte Anna schließlich und ließ mich lächelnd in Ruhe.

Ich stolperte die Stufen hoch und betrat Jasons Zimmer. Er lag eingekuschelt im Bett, während neben ihm Amy etwas unruhig hin und her zappelte.
"Noah Sebor!", knurrend sprang sie auf, als sie mich sah.
"Amy." Gelangweilt hielt ich ihre Hände in der Luft auf bei ihren Versuch mich zu schlagen. "Erspar es mir."
"Hab Gnade.", rief Jason belustigt und klopfte neben sich auf die Matratze. Amy ließ sich bereitwillig wieder neben Jason nieder.

Jason lächelte zwar, aber sein Kopf war von schweren Bandagen umwickelt und sonst hatte er auch einige Verbände am Körper.
"Jetzt schau nicht so.", grinste er mir zu und setzte sich vorsichtig auf. Amy stützte ihn dabei.
"Wie schau ich denn?"
"Du hast die Verbände angeschaut.", sagte er ruhig und zog Amy näher an sich. Wie hat er das denn geschafft? Hab ich etwa die riesige Versöhnung zwischen den beiden verpasst?
"Wie soll ich sie auch nicht anschauen! Du siehst aus wie eine Mumie!", schleuderte ich ihm verwirrt entgegen.
Amy lachte auf und schmiegte sich an Jason. Tief inhalierte sie seinen Duft.
"Ich muss dir danken.", sagte er auf einmal und Amy bewegte sich von ihm weg.
Eine Sekunde musste ichbnachdenken, was er meinte, aber dann fiel mir die letzte Nacht wieder ein. "Das war selbstverständlich. Ich mache alles für euch und das wisst ihr."
"Du hast mein Mädchen beschützt." Grinsend zog Jason Amy wieder zu sich und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel. Ich hab definitiv einiges verpasst!
"Ihr habt euch zusammengerauft?" Fragend sah ich der ganzen Szene zu.
"Nein.", summte Amy fröhlich und setzte sich nun auf Jasons Schreibtischstuhl. "Nicht ganz zumindestens.
"Kannst du dich langsam entscheiden? Mein Herz macht das nicht mehr länger mit." Jason wirkte verständlicherweise aufgebracht.
Ich ließ mich ihm gegenüber auf das Bett fallen.

Amy antwortete nicht, sondern musterte ihn traurig und konzentrierte sich dann mehr auf mich.
"Also?", meinte sie halbgrinsend.
"Was?"
"Du und Linn? Marko hat gemeint du hast ihre Tasche geholt, während sie deine Jacke trug."
"Marko hat zu viel in die Situation hineininterpretiert. Linn hat ihre Tasche vergessen und wir haben sie bei dir abholt. Die Jacke hab ich ihr gegeben, weil ihr kalt war.", erklärte ich schulterzuckend.
"Achja? Dann schau mir in die Augen und sag mir, dass da nichts zwischen euch läuft." Herausfordernd lehnte sie sich vor und zog wissend eine Augenbeaue hoch
Scheiße. Linn hat ihr mit Sicherheit von dem bei ihrem alten Haus erzählt.
"Ich hab ihr heute gesagt, dass ich nichts von ihr will.", platze es aus mir heraus, ehe ich nachdenken konnte.
"Du hast was?", kam es schreiend von Amy und Jason gleichzeitig. Jetzt fängt das wieder an. Seufzend legte ich mich quer über das Bett.
"Hast du nichts aus meiner Zehn-Punkte-Strategie gelernt?", fragte mich Jason ungläubig.
"Hast du jetzt total den Verstand verloren?", schrie Amy.
"Warum regt ihr euch so auf? Ich hab eine Mate, außerdem kenne ich Linn kaum und außergewöhnlich attraktiv und besonders ist sie auch nicht.", gab ich so kühl wie möglich von mir. Natürlich war es eine Lüge, Linn war anders und irgendwie zog mich dieses Anderssein an.
"Vollidiot." Fluchend stand Amy auf und holte gehen.
"Wo willst du hin?", rief Jason ihr aufgebracht nach.
"Ich war schon den ganzen Tag bei dir. Was willst du mehr?", sagte sie bevor sie mich brutal vom Bett stieß.

Als sie weg war, raffte ich mich vom Boden auf.
"Was ist denn in sie gefahren?", fragte ich Jason.
"Sie redet schon den halben Tag von Linn. Wahrscheinlich macht sie sich Sorgen." Seufzend legte er sich zurück in sein Kissenparadies.
"Sorgen? Ich hab das mit Linn in Ruhe geklärt. Außerdem haben alle ja recht. Ich hab eine Mate, sie müsste ich lieben."
"Du siehst ja wie es zwischen mir und meiner Mate läuft.", lachte Jason verbittert auf. "Unser intimster Kontakt war, dass sie heute neben mir im Bett gelegen ist." Mitleidig musterte ich ihn.
"Apropo Mate.", sprach er dann. "Ich hab deine Wölfin gestern gesehen."

ᴡᴇʀ ᴠᴏɴ ᴜɴꜱ ʜᴀᴛ ᴀɴɢꜱᴛ ᴠᴏʀ ᴅᴇᴍ ʙᴏ̈ꜱᴇɴ ᴡᴏʟғ? ✔️Where stories live. Discover now