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Langsam öffne ich meine Augen, doch schließe sie gleich darauf wieder. Die Sonne scheint mir geradewegs ins Gesicht. Aber nicht nur deswegen schließe ich sie wieder. Mein Schädel brummt höllisch.

Eine vage Erinnerung schleicht sich in meinen Kopf. Oder ist es doch alles nur ein Traum gewesen?

Ich versuche erneut meine Augen zu öffnen. Diesmal schaffe ich es und schaue mich um. Wo zur Hölle bin ich hier? Ich befinde mich definitiv nicht in meinem Bett oder meinem Schlafzimmer. 

Ich streiche mir meine Haare aus dem Gesicht und setze mich auf. Allerdings muss ich sofort in meiner Bewegung innehalten. Es dreht sich alles um mich herum. 

Wie viel habe ich gestern denn nur getrunken? Alles, was ich noch weiß ist, dass ich auf irgendeiner Party war. Doch wie ich da hingekommen bin, mit wem vor allem und was dort alles passiert ist, keine Ahnung. Absolute Leere. 

Nachdem es mir wieder einigermaßen besser geht, versuche ich erneut aufzustehen und schaffe es diesmal auch. Ein paar kleine Schritte und ich bin am Fenster. Leider bringt mir diese Aussicht auch nicht viel, um herauszufinden, wo ich mich befinde. 

Also drehe ich mich wieder um und schaue mich noch einmal im Zimmer um. Vielleicht finde ich ja hier etwas, woran ich mich orientieren kann, wo ich bin. 

Das Zimmer ist recht groß, dennoch befinden sich nicht gerade viele Möbelstücke darin. An einer der großen Wände steht ein riesiges Kingsize-Bett. Gegenüber diesen stehen zwei weiße Kommoden und ein Fernseher hängt an der Wand. 

Neben den großen grauen Teppich auf den Boden und zwei kleine Nachttische mit süßen Lampen ist der Raum recht kahl. 

Ich setze mich wieder in Bewegung, Richtung Tür. Allerdings fällt mir im Vorbeigehen noch ein großer Spiegel an einer der Wände auf. Kurz erschrecke ich, als ich mich im Spiegel sehe, doch das legt sich schnell wieder. 

Eine Weile beobachte ich mein Spiegelbild. Ich habe nichts weiter an, als ein großes Shirt. Damit meine ich für mich viel zu großes Shirt. Das ist definitiv nicht meins. Ein Gedanke schleicht sich in meinen Kopf. 

Ein kurzer Blick zurück bestätigt meinen Gedanken eigentlich nur. Nicht nur die Seite, auf der ich geschlafen habe, ist unordentlich, sondern auch die andere. Das bedeutet, ich habe nicht allein in diesem Bett geschlafen. 

Ich greife mir mit der rechten Hand zwischen meine Augen und massieren mir danach meine Schläfen. Klar beunruhigt es mich, mit wem ich die Nacht in diesem Bett verbracht habe, doch mehr beunruhigt mich, dass ich einfach so gar keine Erinnerung an gestern habe. Wenn ich mich genau anstrenge, weiß ich noch nicht einmal, was ich die gesamten letzten Tage eigentlich gemacht habe. 

Zwischen den ganzen Hin und Her, ein Gedanke hier und da, meldet sich allerdings mein Magen. Erst jetzt merke ich, wie hungrig ich eigentlich bin. Es fühlt sich so an, als hätte ich tagelang nichts mehr gegessen.

Kurz überlege ich mir noch, ob ich mir nicht vielleicht etwas anderes anziehen sollte. Doch da ich meine Sachen nirgends finde, tapse ich weiter auf die Tür zu. Wem auch immer diese Wohnung und diese Sachen gehören, ich werde mich bestimmt nicht ohne zu fragen an den Sachen bedienen. 

Die Tür führt in einen langen Flur. Rechts von mir befinden sich noch zwei weitere Türen, auf der linken Seite nur eine und eine Treppe. Diese wird mich sicher nach unten in die Küche führen. Doch ich biege erst einmal nach rechts ab, auf der Suche nach einem Badezimmer.

Ich muss mich einfach irgendwo kurz frisch machen und vor allem den komischen Geschmack aus meinem Mund bekommen. Die erste Tür erweist sich aber leider als Niete. Waschküche. 

DreamnotfoundWhere stories live. Discover now