Gründungsfest

50 4 2
                                    

„Oh mein Gott, ist das süß von unserem Frost", murmelte Honeymaren in ihre vor dem Mund verschränkten Hände und konnte sich das breite Grinsen nicht mehr verkneifen. Elsa hatte ihr soeben gesagt, dass DER Jack Frost sie als Begleitung für das Gründungsfest von Hogwarts haben wollte und, dass Elsa tatsächlich Ja gesagt hatte. Sie freute sich sehr für die beiden. Vor allem aber für Elsa, da sie ja nun einen kleinen Teil ihrer Vergangenheit kannte. Elsa hingegen tigerte vor ihrem Bett auf und ab, als wäre sie selbst ein Schalter, der sich ständig umlegte. Mittlerweile fragte sie sich jede Sekunde mehr, wie sie, um alles in der Welt, bloß ja sagen konnte. So ein großes Fest und dazu noch mit einer Verabredung. Es wird hundertpro außer Kontrolle geraten. Vielleicht konnte sie ja noch irgendetwas anstellen, dass so schlimm war, das North ihr den Besuch verbieten würde. Aber Jack hatte sich so gefreut, als sie zugestimmt hatte, dass konnte sie ihm auch nicht antun. Ihm und diesen verdammten blauen Augen, bei denen Elsa ein ums andere Mal dahinschmolz, wie ein Schneemann im Sommer.

„Ich kann nicht fassen, dass ich wirklich ja gesagt habe" murmelte sie vor sich hin und ließ sich mit solcher Wucht auf ihr Bett fallen, dass Bruni, der auf der Matratze Seelig vor sich hingeschlummert hatte, im hohen Bogen auf ihren Schoß fiel. Honeymaren setzte sich neben ihre Freundin, nach wie vor grinsend. „Bekommst du etwa jetzt schon kalte Füße?" fragte sie. Elsa sah sie von der Seite schräg an. „Das sollte gerade witzig sein, oder...?"

„Sorry, ich konnte nicht anders", lachte sie über ihren eigenen Witz, wurde aber schnell wieder ernster. „Also zurück zum Thema. Was macht dir solche Angst, dass du denkst, das Fest nicht mit Jack besuchen zu können? Es ist das Gründungsfest von Hogwarts, das darf man einfach nicht verpassen. Im ganzen Schloss gibt es am Nachmittag Veranstaltungen, es ist fast schon wie eine Art Museum. Und einen Haufen Stände mit allen möglichen Süßkram, den an sich vorstellen kann!" Honeymaren schwärmte nur so vor sich hin, dass Elsa automatisch von ihrem Eifer angesteckt wurde Das hörte sich wirklich nicht schlecht an.

„Und am Abend wird das Fest mit einem großen Ball beendet, der bis in die frühen Morgenstunden andauern soll. In der großen Halle. Ich bin so gespannt, wie sie sie dekorieren werden!"

„Wow", gab Elsa begeistert von sich, „das hört sich wirklich toll an."

„Ganz genau und deshalb stellst du jetzt mal deinen Kopf ab und lässt dich übermorgen auf einen wundervollen Tag und eine noch wundervolleren Abend mit Jack ein. Was wirst du anziehen?" fragte Honeymaren. Elsa zuckte mit den Schultern. Sie hatte nichts, was festlich genug war, vor allem nicht für einen Ballabend. Für das Fest dachte sie sich, dass sie einfach den hellblauen Pullover trug, an dessen V-Ausschnitt kleine weiße Edelsteine angebracht waren, dazu ihre schwarze Jeans und die schwarzen Stiefel. Es waren mitunter ihre besten Sachen, die sie besaß. Und zum Ball... keine Ahnung.

„Klamotten für den Nachmittag habe ich auf jeden Fall, aber ich habe nie eine Abendkleid auch nur angerührt", gestand sie. Honeymaren streckte beide Daumen nach oben. „Na super und da wir eh in die Stadt wollten, um uns etwas für den Ball auszusuchen, wäre das Thema auch erledigt. Das Fest und der Ball sind schon in zwei Tagen, wir sollten spätestens morgen in die Städte gehen."

Elsa schluckte. In eine der Städte? Oh man, das hatte sie ganz vergessen. Sie hatte Honeymaren zugesagt, bevor North ihr gesagt hatte, dass sie sich nur in Notfällen vom Schulgelände bewegen durfte. Und sie war sich sicher, North zählte das Kaufen eines Kleides nicht dazu. Aber mal abgesehen davon, sie würde nie eins finden, was für sie in Frage kam. Arme und Rücken müssten vollständig bedeckt sein, andernfalls sah man alle kleinen Narben.

„Ich glaube, ich werde wohl eher nicht auf den Ball gehen", sagte sie seufzend.

„Was? Warum nicht?"

Hogwarts On Ice ~ A Tale of Frost and a Witch (Jelsa)Where stories live. Discover now