Kapitel 1

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-20.09.2001-

Vor kurzem bin ich fünf Jahre alt geworden. Heute fahren wir zu meiner Cousine, ich reue mich schon sehr. Heute war mein Vater besonders nett zu mir. Er hat mir mit seinen eigenen Händen, Frühstück vorbereitet und mir am Morgen gebracht. So eine Geste hatte er zu vor nie gemacht. Er war immer besonders streng und gemein zu mir, im Gegensatz zu meinem älteren Bruder. Vielleicht hat er sich ja geändert.

Wir fuhren los und waren nach langer fahrt dort angekommen. Wir gingen gemeinsam rein und ich küsste aus Höflichkeit die Hände meiner Tante und meinem Onkel. Ich spielte mit meiner Cousine die ganze zeit Vater, Mutter und Kind. Mein Bruder war unten bei den älteren und wollte heute nicht mit spielen, da es anscheint Mädchen kram ist. Nach paar Stunden rief mein Vater nach mir. ,,Ich komme", schrie ich und rannte sehr schnell runter. Mein Vater war mit meiner Mutter an der Tür und warteten auf mich. ,,Kizim, wir müssen irgendwas wichtiges erledigen und du bleibst derzeit deshalb hier, okay?" sagte mein Vater sehr ruhig. Ich lächelte ihn an und nickte, da ich in dieser zeit mit meiner Cousine weiter spielen wollte. Meine Mutter umarmte mich feste und schluchzte. ,,Anne, was ist denn los?", fragte ich verwirrt und neugierig. ,,Nichts, alles gut, canimin ici", sagte sie.(meine innere Seele) Ich nickte daraufhin, dann zog mich mein Vater in eine Feste Umarmung, was mich geschockt hatte, dennoch genießte ich es. Mein Vater flüsterte mir währenddessen ,,Es tut mir leid mein Engel." was mich nur noch mehr verwirrte. Ich verstand es zu dem Zeitpunkt noch nicht. Es vergingen stunden. Am Abend setze ich mich aufs Sofa und entschied mich dazu, auf meine Familie zu warten. Nach einer zeit wurde ich müde und legte mich schlafen.

-28.09.2001-

Eine Woche verging. Jeden tag habe ich sehr geduldig gewartet, dass sie kommen. Doch keiner kam. Am nächsten tag kam mein Onkel zu mir und kniete sich zu mir runter und nahm meine Hand in seine. ,, Gelmiyecekler, beklemenin anlami yok, sen artik bizimle Burda yasayacaksin yavrum" sagte mein Onkel sehr ruhig und etwas Kalt zu mir. ( Sie werden nicht kommen, es ist umsonst zu warten, du wirst ab sofort mit uns, hier wohnen mein Kind) . Er guckte nicht Mals in meine Augen. Ich wollte ihnen nicht glauben und schüttelte mit meine Kopf. ,,Ihr lügt mich an, sie würden mich nicht lassen, sie kommen bald wieder ich weiß es" schrie ich wie eine irre. ,,Sie lieben mich doch" sagte ich leise und setzte mich wieder hin. Meine Tante kam dann zu mir und schaute mir in die Augen und wischte mir meine Tränen weg. Ich war so sauer auf mein Onkel und guckte ihn böse an und fing wieder an zu weinen und rannte weg. Sie sagten die Wahrheit. Ich wusste es, aber wollte nicht daran denken.

Mittlerweile sind fünf weitere Jahre vergangen. Jeden tag habe ich innerlich aus sie gewartet, dass sie kommen. Ich dachte Geduld würde alles lösen, sagte meine Mutter immer. Nichts zu machen, einfach nur abwarten. Falsch! Ich wartete und wartete tag täglich, mit der Hoffnung sie werden bald kommen. Doch nichts kam. Ich war sauer und enttäuscht von jeden. Ich ging nicht mehr aus dem Zimmer und habe aufgehört spiele zu spielen. Ich bin schon in der 4. Klasse. Ich wollte doch so gerne, dass sie mich sehen, wie fleißig ich doch bin, dass ich sie nie enttäuschen wollte. Ich war eine Schande für sie. Mein Vater sagte früher ,, Sen nazarsin, sen dogduktan sonra, hic bir isim ras gitmek bilmedi, sen bize ugur deyil, mutsuzlugun aglasini getirdin. Benden o yüzenden asla seni sevmemi bekleme, ASLA." (Du bist Unglück/Nazar, nach dem du geboren bist, hatte ich keinen Job der gut ging, du hast kein Glück für uns, du hast den schrei des Unglücks gebracht. Deshalb erwarte von mir niemals, dass ich dich lieben soll, NIEMALS)

Zu dem Zeitpunkt hatte ich nichts verstanden, denn er sagte es nur wenn es ihm schlecht ging. Doch heute zerbricht es mir meinen herz, diese worte durchbohren meinen herz immer und immer wieder. Ich kann es nicht vergessen. Es wird immer eine wunde bleiben. Die wunde der Vergangenheit. Was ich mich immer wieder frage ist, ob meine Mutter mich jemals geliebt hatte oder auch nur so tat. Ich habe Fragezeichen in meinem Kopf, zu denen ich keine Antwort habe und wahrscheinlich haben werde. Mein Bruder trägt keinerlei schuld, er war zu dem Zeitpunkt auch in einem alter, wo er es nicht verstehen konnte. Immerhin ist er vier Jahre älter gewesen als ich. Er ist mittlerweile 14 oder 15 Jahre alt, sobald ich weiß. Ich hatte meine besten Zeiten mit ihm. Er liebte mich sehr, das wusste ich nur. Er brachte mich immer zum lachen. Jetzt ist er weg. Obwohl ich mich nicht wirklich an die Zeiten erinnern kann, habe ich Abschnitte zu den Zeiten im Kopf die mich zum teil glücklich und unglücklich machen, da ich weiß, dass es nie wieder so sein wird wie es einmal war. Von tag zu tag vergesse ich alles. Ihre Gesichter, Stimme, Geruch, Sie selber. Bis dann am ende nur noch Erinnerungen bleiben

Wir bekamen eine Nachricht. Ein Unfall. Meine Familie hatte einen Unfall gehabt. Sie sind alle ums Leben gekommen, erzählte meine Tante mir. Komisch. Keine Träne. Eine Erleichterung. Jetzt muss ich nicht mehr warten, das weiß ich. Meine Gefühle sind außer Kontrolle. Ich weiß nicht mehr wie ich weiter Leben soll. Keine Familie mehr. Sie haben mich endgültig verlassen und dass ohne auf mich Rücksicht zu nehmen. So viel wert war ich ihnen anscheint. Mittlerweile sollte ich mich damit auskennen, doch der stich in meinem Herzen, lässt es nicht zu. Es blutet immer und immer wieder bis nichts mehr übrig bleibt. Keine Familie mehr.

Ich bin Zeynep Siyah und dass ist meine Geschichte, die mein Leben eins veränderte.

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Hey Leute, wow hab es endlich geschafft auch eine Geschichte zu schreiben. Ich würde mich für einen Feedback sehr freuen und bin für Kritik auch immer offen.

Bleibt gesund😘❤

Und Plötzlich war es LiebeWhere stories live. Discover now